Büste aus Biskuitporzellan, Sockel glasiert, auf Postament (verschraubt) mit Reliefdarstellungen in Biskuit, umrahmt von Zopfgirlanden, dezente Goldakzentuierung, Höhe ca. 32 cm, Breite ca. 10,3 cm, Bossiererzeichen O für Dionysius Pollion (Sockel), Ritzzeichen (Postament), unterglasurblauer Bindenschild (Sockel) (SLS) Ruf 2.400

Provenienz:
Aus einer österreichischen Privatsammlung

Die Portraitbüste auf hohem Postament gibt Kaiser Joseph II. (1741-1790) in Brustharnisch, Draperie, Lorbeerkranz und heroischem Antlitz wieder. Die Allusion auf den römischen Kaiser Augustus wird durch ein Relieftondo mit der Portraitsilhouette desselben hervorgehoben. Seitlich des glasierten Postaments befinden sich zwei Reliefs in Biskuitporzellan mit Darstellungen des Gottes Apoll. Das eine zeigt Apoll im Sonnenwagen, eine Anlehnung an Guido Renis (1575-1642) Deckengemälde "Aurora" im "Casino dell Aurora" des Palazzo Pallavicini in Rom. Im zweiten Relief wird Apoll Lyra spielend zwischen den Musen dargestellt, frei nach Simon Vouets (1590-1649) Gemälde "Apollo und die Musen". Der Verweis auf den mythologischen Sonnengott lässt den Kaiser als Förderer der Künste in Erscheinung treten. Vgl. das Exemplar im Österreichischen Museum für angewandte Kunst MAK, Wien (Inv. Nr. Ke 6355) mit dem Pendent der Mitregentin und Mutter Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) (Inv. Nr. Ke 6354.). Weitere Exemplare ohne Postament im MAK (Inv. Nr. Ke 6558), Kunstgewerbemuseum, Prag (Inv. Nr. 79.730) und National Museum Warschau (Inv. Nr. SZC 3048 MNW).