(Rom 1927–2005 Todi)
Piccola correzione, 1955, signiert und datiert Dorazio 55, auf der Rückseite zwei Stempel vom Atelier Dorazio, Todi, mit handgeschriebener Nummer 174, Öl auf Leinwand, 45 x 50 cm, gerahmt

Provenienz:
Galleria Marlborough, Rom
Marlborough-Gerson Gallery, New York
Studio La Torre (rücks. zwei Stempel)
Privatsammlung, Italien

Ausgestellt:
Rom, Piero Dorazio, Galleria Marlborough, 1964;
New York, Dorazio, Marlborough-Gerson Gallery, 1965, Kat.-Nr. 1 mit Abb.

Literatur:
M. Volpi Orlandini/J. Lassaigne/G. Crisafi (Hrsg.), Dorazio, Alfieri, Venedig, 1977, Kat.-Nr. 174, Abb. Nr. 29

Farbe hat eine natürliche Eigenständigkeit. Von sich aus veranlasst sie im Betrachter durch einen optischen und psychologischen Mechanismus, messbare Empfindungen, aber auch Bewusstsein, Lernen und Handeln. Ihre Funktion als Signal oder Symbol ist allseits bekannt. Ich versuche nicht, den Betrachter in den Funktionen der Farbe zu belehren, sondern vielmehr meine eigene Studie ihrer Möglichkeiten fortzusetzen. Durch die Kombination der Elemente der Malerei auf meine eigene Weise ergeben sich bestimmte Bilder. Ich sehe dann, inwieweit diese dem nahe kommen, was ich bereits wusste oder gehofft hatte zu wissen. Ich bin mir sicher, dass der Betrachter das, was ich heute entdecke, morgen sehen wird. Farbe, Form, Raum, Oberfläche und Bewegung sind die Stimuli zur visuellen Wahrnehmung und durch die Wahrnehmung veranlassen sie menschliche Emotionen und Verhaltensweisen. Zwei Personen mit ähnlichem Geschmack können vielleicht leichter kommunizieren. Aber die Malerei und ihre besonderen Probleme beschäftigen sich auch mit der Suche nach „Identität“ durch eine visuelle Sprache, die wir geerbt haben und die wir versuchen weiterzuentwickeln.
Piero Dorazio, New York, 1965