Lot Nr. 29


František Janoušek


František Janoušek - Klassische Moderne

(Jesene 1890–1943 Prag)
Ohne Titel, 1933, signiert und datiert Janoušek 33, auf der Rückseite zwei Rundstempel der Nationalgalerie, Prag (in ihrer Eigenschaft als Ausfuhrbehörde in der ehemaligen Tschechoslowakei), Öl auf Leinwand, 70 x 85 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

František Janoušek wurde im Mai 1890 in Böhmen geboren und arbeitete später erst als Lehrer. Im Ersten Weltkrieg wurde er einbezogen und verbrachte 1915 bis 1917 an der Front. Erst 1918 schrieb er sich in Akademie der Bildenden Künste in Prag ein. Nach seinem Studium stellte er seine Werke von 1924 an regelmäßig in der Mànes-Gesellschaft, einer der bedeutendsten Kunstvereinigungen in Prag, aus. Nach mehreren glücklichen Reisen durch Italien wechselte Janoušek von seinem zuerst kubistischen Stil zu einer eher phantastisch inspirierten Kunst.
Er war einer der Teilnehmer der Ausstellung „Poesie 1932“ und obwohl er nicht offiziell der 1934 gegründeten, surrealistischen Gruppe in Prag angehörte, arbeitete er, unabhängig von jeglichen Gruppen, bis zu seinem Tod an surrealistischen Themen.
Der tschechische Surrealismus wurde in jener Ära geboren, in der eine neue Krise der europäischen Zivilisation am Horizont erschien. Europa wurde von einer Angst ergriffen, die in Böhmen von besonderer Intensivität war.
Wirtschaftliche Krisen, Nationalsozialismus, politische Prozesse und Verfolgung: Aus den Schatten und dem Chaos tauchten die Vorboten eines neuen Krieges auf. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Suche nach kultureller Kompensation für die politischen Schwierigkeiten in Böhmen und der Slowakei zu einer eigenständigen Bewegung. Als ein Mittel, diesen Protest zu artikulieren, definierte sich die tschechische Kunst als antideutsche und suchte Kontakte im Mittelmeerraum und insbesondere zur französischen Kultur. Der Surrealismus, der in Prag nach 1930 auftauchte, wurde zum Spiegelbild des tragischen Falls Europas.
Die Nazi-Besetzung der Tschechoslowakei hinderte Janoušek daran, seine späteren Werke der Öffentlichkeit vorzustellen, obwohl er bis zu seinem vorzeitigen, krankheitsbedingten Tod im Januar 1943 weiterhin aktiv war.
1969 veranstaltete die Galleria Nazionale d'Arte Moderna in Rom eine interessante Gruppenausstellung zur zeitgenössischen tschechoslowakischen Kunst, die von der Direktorin der Gallerie, Palma Bucarelli, ins Leben gerufen und von Jindřich Chalupecký kuratiert wurde. Im Herbst desselben Jahres eröffnete die Galleria Schwarz in Mailand eine wichtige Retrospektive, in der sie sich der Arbeit von František Janoušek widmete und 15 der ikonischen Gemälde des visionären Künstlers aus der Zeit von 1933-1942 ausstellte.

30.05.2017 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 161.600,-
Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

František Janoušek


(Jesene 1890–1943 Prag)
Ohne Titel, 1933, signiert und datiert Janoušek 33, auf der Rückseite zwei Rundstempel der Nationalgalerie, Prag (in ihrer Eigenschaft als Ausfuhrbehörde in der ehemaligen Tschechoslowakei), Öl auf Leinwand, 70 x 85 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

František Janoušek wurde im Mai 1890 in Böhmen geboren und arbeitete später erst als Lehrer. Im Ersten Weltkrieg wurde er einbezogen und verbrachte 1915 bis 1917 an der Front. Erst 1918 schrieb er sich in Akademie der Bildenden Künste in Prag ein. Nach seinem Studium stellte er seine Werke von 1924 an regelmäßig in der Mànes-Gesellschaft, einer der bedeutendsten Kunstvereinigungen in Prag, aus. Nach mehreren glücklichen Reisen durch Italien wechselte Janoušek von seinem zuerst kubistischen Stil zu einer eher phantastisch inspirierten Kunst.
Er war einer der Teilnehmer der Ausstellung „Poesie 1932“ und obwohl er nicht offiziell der 1934 gegründeten, surrealistischen Gruppe in Prag angehörte, arbeitete er, unabhängig von jeglichen Gruppen, bis zu seinem Tod an surrealistischen Themen.
Der tschechische Surrealismus wurde in jener Ära geboren, in der eine neue Krise der europäischen Zivilisation am Horizont erschien. Europa wurde von einer Angst ergriffen, die in Böhmen von besonderer Intensivität war.
Wirtschaftliche Krisen, Nationalsozialismus, politische Prozesse und Verfolgung: Aus den Schatten und dem Chaos tauchten die Vorboten eines neuen Krieges auf. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Suche nach kultureller Kompensation für die politischen Schwierigkeiten in Böhmen und der Slowakei zu einer eigenständigen Bewegung. Als ein Mittel, diesen Protest zu artikulieren, definierte sich die tschechische Kunst als antideutsche und suchte Kontakte im Mittelmeerraum und insbesondere zur französischen Kultur. Der Surrealismus, der in Prag nach 1930 auftauchte, wurde zum Spiegelbild des tragischen Falls Europas.
Die Nazi-Besetzung der Tschechoslowakei hinderte Janoušek daran, seine späteren Werke der Öffentlichkeit vorzustellen, obwohl er bis zu seinem vorzeitigen, krankheitsbedingten Tod im Januar 1943 weiterhin aktiv war.
1969 veranstaltete die Galleria Nazionale d'Arte Moderna in Rom eine interessante Gruppenausstellung zur zeitgenössischen tschechoslowakischen Kunst, die von der Direktorin der Gallerie, Palma Bucarelli, ins Leben gerufen und von Jindřich Chalupecký kuratiert wurde. Im Herbst desselben Jahres eröffnete die Galleria Schwarz in Mailand eine wichtige Retrospektive, in der sie sich der Arbeit von František Janoušek widmete und 15 der ikonischen Gemälde des visionären Künstlers aus der Zeit von 1933-1942 ausstellte.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 30.05.2017 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.05. - 30.05.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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