Lot Nr. 255


Herbert Brandl *


(Graz 1959 geb.)
Ohne Titel/Wasserfall, rücks. signiert, datiert Brandl 1992, Öl auf Leinwand, 150 x 130 cm, auf Keilrahmen Ganzseitige Farbabb.:
Herbert Brandl, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, Graz 2002, S. 182, verzeichnet S. 164

Provenienz:
Jack Tilton Gallery, NY – rückseitig Etikett
Privatsammlung, Wien

…Brandls Malerei ist nicht kompliziert als Äquivalent der Landschaft, als deren Verdichtung, Überhöhung oder Metapher, sondern als ihr Überrest: nicht „Unsichtbares sichtbar machen“, sondern die Nicht-Darstellbarkeit (der Landschaft) im Körper der (Landschafts-) Malerei vorstellen, die Präsenz des Malereikörpers aus der Nicht-Darstellbarkeit der Landschaft begründen. Das Hervortreten der Malerei aus dem Landschaftsbild, die Negation der Darstellung wird gezeigt als in der Sache selbst liegende Notwendigkeit, weit entfernt von Stilisierung, in denen sich etwa der Manierismus eines Baselitz verfängt. Weit entfernt aber auch vom universellen Anspruch geschichtlicher abstrakter Malerei.

…Doch streichen die Wasserfälle einen besonderen Aspekt an Körperlichkeit der Malerei heraus, das Rinnen und Fließen der Farbe, das Absacken des feuchten Farbmaterials unter dem Einfluss der Schwerkraft, sein Abgleiten von der Trägerfläche der Leinwand, das bis zu einem bestimmten Grad außerhalb der Kontrolle des Künstlers bleibt.
Die Selbstdarstellung der Malerei ist vielfältig. Mehr noch als die der Darstellung des begehrenswerten Körpers erkennen wir die Spur des Begehrens in der Selbstdarstellung der Malerei, der mehrfachen Unterscheidung der Malerei von sich selbst: die Einheit der Malerei, gespalten in den Körper und seine Darstellung, als unerreichter Gegenstand des Begehrens.
Ulrich Look – aus der oben angeführten Literatur

31.05.2017 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 30.000,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 32.000,-

Herbert Brandl *


(Graz 1959 geb.)
Ohne Titel/Wasserfall, rücks. signiert, datiert Brandl 1992, Öl auf Leinwand, 150 x 130 cm, auf Keilrahmen Ganzseitige Farbabb.:
Herbert Brandl, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, Graz 2002, S. 182, verzeichnet S. 164

Provenienz:
Jack Tilton Gallery, NY – rückseitig Etikett
Privatsammlung, Wien

…Brandls Malerei ist nicht kompliziert als Äquivalent der Landschaft, als deren Verdichtung, Überhöhung oder Metapher, sondern als ihr Überrest: nicht „Unsichtbares sichtbar machen“, sondern die Nicht-Darstellbarkeit (der Landschaft) im Körper der (Landschafts-) Malerei vorstellen, die Präsenz des Malereikörpers aus der Nicht-Darstellbarkeit der Landschaft begründen. Das Hervortreten der Malerei aus dem Landschaftsbild, die Negation der Darstellung wird gezeigt als in der Sache selbst liegende Notwendigkeit, weit entfernt von Stilisierung, in denen sich etwa der Manierismus eines Baselitz verfängt. Weit entfernt aber auch vom universellen Anspruch geschichtlicher abstrakter Malerei.

…Doch streichen die Wasserfälle einen besonderen Aspekt an Körperlichkeit der Malerei heraus, das Rinnen und Fließen der Farbe, das Absacken des feuchten Farbmaterials unter dem Einfluss der Schwerkraft, sein Abgleiten von der Trägerfläche der Leinwand, das bis zu einem bestimmten Grad außerhalb der Kontrolle des Künstlers bleibt.
Die Selbstdarstellung der Malerei ist vielfältig. Mehr noch als die der Darstellung des begehrenswerten Körpers erkennen wir die Spur des Begehrens in der Selbstdarstellung der Malerei, der mehrfachen Unterscheidung der Malerei von sich selbst: die Einheit der Malerei, gespalten in den Körper und seine Darstellung, als unerreichter Gegenstand des Begehrens.
Ulrich Look – aus der oben angeführten Literatur


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 31.05.2017 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.05. - 31.05.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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