Lot Nr. 217


Herbert Zangs *


(Krefeld 1924–2003)
Folding (Faltung), signiert, datiert Zangs 53, weiße Farbe auf gefaltetem Karton, 67,5 x 43,7 cm, gerahmt

Fotozertifikat:
Emmy de Martelaere, Paris 23. März 2016, Zertifikat
Nr. 17–03–496.
Die vorliegende Arbeit ist im Archiv mit der Nr. 2371 registriert und wird in den Nachtrag zu dem von Emmy de Martelaere herausgegebenen Werkverzeichnis der Gemälde von Herbert Zangs aufgenommen.

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich seit den 1970er Jahren – dort vom heutigen Besitzer erworben
Privatsammlung, Deutschland

„Diese Arbeit ist bezeichnend für das Oeuvre von Herbert Zangs. Sie gehört zur Serie der Foldings (Faltungen), die er im Jahr 1953 begann. Die Verwendung von Karton ist in dieser Serie sehr häufig. Das Verweißungsverfahren wandte Zangs erstmalig im Jahr 1952 an.“ (Emmy de Martelaere)

Von 1953 an entwickelte Herbert Zangs mit seinen Strukturen aus Papier, Pappe und Karton etwas völlig Neues.

Die frühe Dynamisierung des Bild-Objekts ist ein Zusammenspiel der Materie mit den rhythmischen Weitertreibungen des Blicks. Das frontale Bild konkretisierte er durch die materiellen Erhöhungen und Eintiefungen zum Objekthaften, die rhythmischen Bezüge leiten den Blick des Betrachters, das Bild ist durchdrungen von Bewegung. Die Widerstände des Materials werden dem Betrachter als vitaler, dramatischer oder auch schneller Nachvollzug von Formabbildung vor Augen geführt. Die Einheit von schöpferischer und rezipierender Aktion erfüllt das Bild mit überbordender Energie, mit Zartheit und Musikalität, die es zugleich festhält und herstellt.
„Bei meinen Raster-, Gitter- oder Gazebildern habe ich die Raster durch Knicken, durch Zusammenfälteln, durch Aufbrechen erzielt, so wie die Beschaffenheit des Materials es halt erlaubte. Denn einen Karton kann ich nicht fälteln und Seidenpapier kann ich nicht brechen (…). Die ‚Rasterbilder‘ sind ja im Grunde genommen Transparentverweißungen. Raster führt zur Entfremdung des Menschen (…) Raster verhindern das in Gang bringen von Geist und Denkprozessen. Ein Raster ist wie ein Gitter, das den Weg zur neuen Fortentwicklung behindert.“ (1) Gleichwohl regt es dazu an, da die Regelmäßigkeit aufgebrochen ist, die Unregelmäßigkeit das Regelmäßige überlagert/überlistet/überwindet und gleichsam besiegt.

1) Herbert Zangs, in: Thomas Weber, Plus Minus Leben, Düsseldorf 1997, S. 176

31.05.2017 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 43.750,-
Schätzwert:
EUR 35.000,- bis EUR 45.000,-

Herbert Zangs *


(Krefeld 1924–2003)
Folding (Faltung), signiert, datiert Zangs 53, weiße Farbe auf gefaltetem Karton, 67,5 x 43,7 cm, gerahmt

Fotozertifikat:
Emmy de Martelaere, Paris 23. März 2016, Zertifikat
Nr. 17–03–496.
Die vorliegende Arbeit ist im Archiv mit der Nr. 2371 registriert und wird in den Nachtrag zu dem von Emmy de Martelaere herausgegebenen Werkverzeichnis der Gemälde von Herbert Zangs aufgenommen.

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich seit den 1970er Jahren – dort vom heutigen Besitzer erworben
Privatsammlung, Deutschland

„Diese Arbeit ist bezeichnend für das Oeuvre von Herbert Zangs. Sie gehört zur Serie der Foldings (Faltungen), die er im Jahr 1953 begann. Die Verwendung von Karton ist in dieser Serie sehr häufig. Das Verweißungsverfahren wandte Zangs erstmalig im Jahr 1952 an.“ (Emmy de Martelaere)

Von 1953 an entwickelte Herbert Zangs mit seinen Strukturen aus Papier, Pappe und Karton etwas völlig Neues.

Die frühe Dynamisierung des Bild-Objekts ist ein Zusammenspiel der Materie mit den rhythmischen Weitertreibungen des Blicks. Das frontale Bild konkretisierte er durch die materiellen Erhöhungen und Eintiefungen zum Objekthaften, die rhythmischen Bezüge leiten den Blick des Betrachters, das Bild ist durchdrungen von Bewegung. Die Widerstände des Materials werden dem Betrachter als vitaler, dramatischer oder auch schneller Nachvollzug von Formabbildung vor Augen geführt. Die Einheit von schöpferischer und rezipierender Aktion erfüllt das Bild mit überbordender Energie, mit Zartheit und Musikalität, die es zugleich festhält und herstellt.
„Bei meinen Raster-, Gitter- oder Gazebildern habe ich die Raster durch Knicken, durch Zusammenfälteln, durch Aufbrechen erzielt, so wie die Beschaffenheit des Materials es halt erlaubte. Denn einen Karton kann ich nicht fälteln und Seidenpapier kann ich nicht brechen (…). Die ‚Rasterbilder‘ sind ja im Grunde genommen Transparentverweißungen. Raster führt zur Entfremdung des Menschen (…) Raster verhindern das in Gang bringen von Geist und Denkprozessen. Ein Raster ist wie ein Gitter, das den Weg zur neuen Fortentwicklung behindert.“ (1) Gleichwohl regt es dazu an, da die Regelmäßigkeit aufgebrochen ist, die Unregelmäßigkeit das Regelmäßige überlagert/überlistet/überwindet und gleichsam besiegt.

1) Herbert Zangs, in: Thomas Weber, Plus Minus Leben, Düsseldorf 1997, S. 176


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 31.05.2017 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.05. - 31.05.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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