(Düsseldorf 1827–1905)
Der große Baum im Abendlicht, signiert, datiert Oswald Achenbach 1852, Öl auf Leinwand, 99 x 88,5 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
Christie’s New York, 26. Februar 1986, Lot 52;
Eberhart Auktionen, Zürich, 17. Juni 1993, Lot 153;
Privatsammlung Deutschland.

Verzeichnet und abgebildet in:
Andreas und Oswald Achenbach, „Das A und O der Landschaft“, Ausstellungskatalog, Kunstmuseum Düsseldorf, 29. November- 19. April 1998, S. 87.

Oswald Achenbach war der jüngere Bruder des ebenso berühmten Landschaftsmalers Andreas Achenbach. Beide Brüder waren dank ihres Vaters weit gereist und studierten an der Düsseldorfer Kunstakademie. Während Andreas sich auf nördliche Landschaften spezialisierte, konzentrierte sich Oswald Achenbach auf südliche Szenen.

Das vorliegende Werk malte er um 1850 auf einer von vielen Studienreisen nach Italien. Damals war er zusammen mit seinem Kollegen Arnold Böcklin, den er aus Düsseldorf kannte, in Olevano und Umgebung. Das vorliegende Werk ist typisch für das Œuvre des jüngeren Achenbach Bruders. Obwohl es eine Jagdszene ist, fallen uns die Männer im Vordergrund kaum auf, statt dessen zieht der Baum in der Mitte des Bildes den Blick des Betrachters auf sich. In typisch südländisches Licht gebadet, steht er, massiv, gegen den riesigen Himmel. Diese formale Komposition erinnert an Ferdinand Georg Waldmüllers Praterlandschaft, in der Natur und Licht ebenfalls die wirklichen Protagonisten sind und die Figuren bloße Staffage.
In beiden Werken nimmt der Himmel zwei Drittel der Komposition ein und der Raum ist weit offen. Wir werden in ein warmes Licht eingehüllt und die Zeit scheint inne zu halten. Der Betrachter wird so in einen friedlichen Sommerabend in der italienischen Campagna hinein versetzt.