(Antwerpen 1684–1763 Rom)
Figuren in einer idealen Flusslandschaft nahe einer Brücke mit Gebäuden im Hintergrund,
Öl auf Leinwand, 64,5 x 117 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Rom;
dort vom jetzigen Besitzer erworben

Wir danken Giancarlo Sestieri, der die Zuschreibung nach Begutachtung des Gemäldes im Original bestätigt hat.

Das vorliegende Gemälde ist vergleichbar mit einem Gemeinschaftswerk von Hendrik van Lint und Pompeo Battoni (siehe A. Busiri Vici, Peter, Hendrik e Giacomo van Lint, tre Pittori di Anversa del ’600 e ’700 lavorano a Roma, Rom 1987, S. 214, Ill. 258). Es lässt sich eindeutig der Einfluss der Ideallandschaften Claude Lorrains ausmachen. Das vorliegende Werk kann in die Zeit nach 1739 datiert werden, also nach dem Beginn der Zusammenarbeit zwischen Van Lint und Battoni (siehe Busiri Vici, ibid. S. 201). Hendrik Frans van Lint (Antwerpen 1684–1763 Rom) war ein Neffe von Peter van Lint (Antwerpen 1609–1690) und der Vater von Giacomo van Lint (Rom 1723–1790). Er spezialisierte sich auf Landschafts- und Vedutenmalerei, als er in Rom ankam. Im frühen 18. Jahrhundert war er einer der begabtesten Vedutenmaler Roms; er verlieh seinen Bildern eine Atmosphäre, die sich von dem üblichen Ideal der Klassik aus dem 17. Jahrhundert abhob. Vielmehr bedienten seine Werke das damals neue Bedürfnis nach einer Landschaftsmalerei, die sich wie eine objektive Darstellung der Wirklichkeit ausnahm. Diese Qualität wusste van Lindt auf seine idealisierten Ansichten zu übertragen, die so an Authentizität gewannen.