Lot Nr. 58 -


Giovanni Larciani und Mariotto Dolzemele


Giovanni Larciani und Mariotto Dolzemele - Alte Meister

(Florenz 1484–1527) und(Florenz 1477–1548)
Madonna und Kind mit dem Johannesknaben und zwei Engeln,
Öl auf Holz, Tondo, Durchmesser 86 cm, gerahmt

Literatur:
U. Schlegel, Tafelbilder des Cinquecento Fiorentino in Berliner Privatbesitz, in: Pantheon, Internationale Zeitschrift für Kunst, Jg. 21 (Januar/Februar 1963), S. 39–46, S. 38 (als Giovanni Antonio Sogliani)

Wir danken Louis Waldman für seine Hilfe bei der Katalogisierung.

Entstanden in Florenz im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts, handelt es sich beim vorliegenden Tondo auf Holz um eine Gemeinschaftsarbeit Giovanni Larcianis und Mariotto Dolzemeles. Beide Maler zählen neben Piero di Cosimo, Francesco Granacci, Andrea del Sarto, Ridolfo del Ghirlandaio und den jungen Pontormo und Rosso Fiorentino zur Künstlerguppe der sog. „eccentrici fiorentini“, der exzentrischen Florentiner, die sich als Pioniere des Manierismus verdient gemacht haben. Im frühen 16. Jahrhundert gab es in Florenz Raum für Exzentrik und Archaisches, treue Nachahmer der großen florentinischen Vorbilder Michelangelo, Leonardo und Raphael, und zugleich ein enormes Streben nach Innovation. So vereint der Tondo in sich Madonnenkonzeptionen der Verrocchio-Werkstatt, insbesondere solche Leonardos und Lorenzo di Credis, mit neuartigen Tendenzen der Werkstatt Ridolfo del Ghirlandaios, die sich in der Affinität zu tiefen, kontrastreichen Farben und dem rosigen Inkarnat klar zu erkennen geben. Das Madonnengemälde ist darin ein charakteristisches Werk aus der Gruppe der „eccentrici“ der Zeit um 1510–20.

Ehemals als sog. Meister der Kress-Landschaften bekannt, bis Louis Waldman die Identifizierung des Meisters mit Giovanni di Lorenzo Larciani gelang (siehe L. Waldman, The Master of the Kress landscapes unmasked: Giovanni Larciani and the Fucecchio Altar-Piece, in: The Burlington Magazine, 1998, 140, No. 1144, 456–469), wurde Larciani 1484 im Pfarrsprengel von S. Ambrogio in Florenz geboren, wo er zeit seines Lebens ansässig blieb. 1503 trat er der Compagnia di San Luca von Florenz bei und war bis 1525 ihr Mitglied. Seine Werkstatt hielt er vom Benediktiner-Konvent der Badia Fiorentina zur Miete zusammen mit seinem dokumentierten Partner Mariotto Dolzemele, ehemals bekannt als der Meister von Serumido, dessen Hand Waldman neben der Larcianis in dem Tondo erkennt. Mariottos Werke, überwiegend großformatige Altarretabel wie die berühmte Pala der Madonna und Kind mit Heiligen aus S. Pietro Gattolino alias di Serumido, entstanden bis zur Mitte des Jahrhunderts für Florentiner Kirchen und solche des toskanischen Umlandes, wo sie bis heute zu sehen sind.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

25.04.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 54.620,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Giovanni Larciani und Mariotto Dolzemele


(Florenz 1484–1527) und(Florenz 1477–1548)
Madonna und Kind mit dem Johannesknaben und zwei Engeln,
Öl auf Holz, Tondo, Durchmesser 86 cm, gerahmt

Literatur:
U. Schlegel, Tafelbilder des Cinquecento Fiorentino in Berliner Privatbesitz, in: Pantheon, Internationale Zeitschrift für Kunst, Jg. 21 (Januar/Februar 1963), S. 39–46, S. 38 (als Giovanni Antonio Sogliani)

Wir danken Louis Waldman für seine Hilfe bei der Katalogisierung.

Entstanden in Florenz im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts, handelt es sich beim vorliegenden Tondo auf Holz um eine Gemeinschaftsarbeit Giovanni Larcianis und Mariotto Dolzemeles. Beide Maler zählen neben Piero di Cosimo, Francesco Granacci, Andrea del Sarto, Ridolfo del Ghirlandaio und den jungen Pontormo und Rosso Fiorentino zur Künstlerguppe der sog. „eccentrici fiorentini“, der exzentrischen Florentiner, die sich als Pioniere des Manierismus verdient gemacht haben. Im frühen 16. Jahrhundert gab es in Florenz Raum für Exzentrik und Archaisches, treue Nachahmer der großen florentinischen Vorbilder Michelangelo, Leonardo und Raphael, und zugleich ein enormes Streben nach Innovation. So vereint der Tondo in sich Madonnenkonzeptionen der Verrocchio-Werkstatt, insbesondere solche Leonardos und Lorenzo di Credis, mit neuartigen Tendenzen der Werkstatt Ridolfo del Ghirlandaios, die sich in der Affinität zu tiefen, kontrastreichen Farben und dem rosigen Inkarnat klar zu erkennen geben. Das Madonnengemälde ist darin ein charakteristisches Werk aus der Gruppe der „eccentrici“ der Zeit um 1510–20.

Ehemals als sog. Meister der Kress-Landschaften bekannt, bis Louis Waldman die Identifizierung des Meisters mit Giovanni di Lorenzo Larciani gelang (siehe L. Waldman, The Master of the Kress landscapes unmasked: Giovanni Larciani and the Fucecchio Altar-Piece, in: The Burlington Magazine, 1998, 140, No. 1144, 456–469), wurde Larciani 1484 im Pfarrsprengel von S. Ambrogio in Florenz geboren, wo er zeit seines Lebens ansässig blieb. 1503 trat er der Compagnia di San Luca von Florenz bei und war bis 1525 ihr Mitglied. Seine Werkstatt hielt er vom Benediktiner-Konvent der Badia Fiorentina zur Miete zusammen mit seinem dokumentierten Partner Mariotto Dolzemele, ehemals bekannt als der Meister von Serumido, dessen Hand Waldman neben der Larcianis in dem Tondo erkennt. Mariottos Werke, überwiegend großformatige Altarretabel wie die berühmte Pala der Madonna und Kind mit Heiligen aus S. Pietro Gattolino alias di Serumido, entstanden bis zur Mitte des Jahrhunderts für Florentiner Kirchen und solche des toskanischen Umlandes, wo sie bis heute zu sehen sind.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 25.04.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 15.04. - 25.04.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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