Lot Nr. 31


Hans Savery II.


Hans Savery II. - Alte Meister

(Courtrai 1589–1654/55 Utrecht)
Bewaldete Landschaft mit zahlreichen exotischen Vögeln, darunter einem Dodo,
signiert unten Mitte: Savrij Fe.,
Öl auf Holz, 62 x 110 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Niederlande;
Kunsthandel S. Nijstad, Den Haag;
Galerie Douwes Fine Art, Amsterdam

Joaneath Spicer, Baltimore, bestätigte das vorliegende Gemälde nach Prüfung des Originals als eigenhändiges Werk von Hans Savery II. Sie datiert es in die Jahre 1625/1630.

Nachdem Hans Saverys Vater Jacob 1603 an der Pest gestorben war, wurde der zu diesem Zeitpunkt vierzehnjährige Hans von seinem Onkel Roelandt Savery aufgenommen. Mit ihm ging Hans an den Hof Kaiser Rudolfs II. in Prag, wo Roelandt als kaiserlicher Hofmaler bis 1612 verblieb. Ab 1618 schuf Roelandt Savery seine berühmten Paradieslandschaften mit zahlreichen naturalistisch gestalteten Tieren, aber auch mit Darstellungen von Fabelwesen wie einem Einhorn oder dem legendären Dodo, einem von Forschungsreisenden und Seeleuten auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean gesichteten Vogel. Später lebten und arbeiteten Roelandt Savery und sein Neffe Hans gemeinsam in Utrecht, wo Roelandt 1639 verstarb. In seinen letzten Lebensjahren war Roelandt physisch und mental stark geschwächt, so dass Hans einige Werke des Onkels fertigstellen musste. Seit dieser Zeit war es nahezu unmöglich, die Arbeiten der beiden Saverys zu unterscheiden. Die Signatur auf dem hier vorliegenden Gemälde entspricht der auf einem von Joaneath Spicer als Werk von Hans Savery bestätigten Gemälde, welches im Dezember 1999 bei Sotheby’s, London, versteigert wurde.

Der Dodo (Raphus Cucullatus, Abb.I) war ein etwa einen Meter großer flugunfähiger Vogel, der ausschließlich auf der Insel Mauritius vorkam. Er war ein Bodennister und ernährte sich von vergorenen Früchten. In seinem Ökotop hatte er keine natürlichen Feinde. Im 17. Jahrhundert allerdings kamen die Europäer und mit ihnen eingeschleppte Ratten, aber auch verwilderte Haustiere wie Schweine und Affen, die die Gelege der Dodos zerstörten und ihre Eier fraßen. Auch die Seeleute empfanden die Eier der Dodos als willkommene Abwechslung auf ihrem Speiseplan. Die Vögel selbst galten als nicht essbar und so verwundert es auch nicht, dass man bei archäologischen Ausgrabungen auf Mauritius keine Dodo-Knochen fand. So kam es, dass die Dodos bereits um 1690 als ausgestorben galten. Lewis Carroll erwähnte die Vögel 1865 in seinem Buch „Alice im Wunderland“, was dem Dodo zu einer gewissen Popularität verhalf, wie auch die englische Redensart „Dead as a Dodo“. Roelandt und Hans Savery haben diese exotischen Vögel mehrfach dargestellt, wobei ihnen unterstellt werden muss, dass sie keine genauen Informationen zu ihrem Aussehen hatten.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

25.04.2017 - 18:00

Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-

Hans Savery II.


(Courtrai 1589–1654/55 Utrecht)
Bewaldete Landschaft mit zahlreichen exotischen Vögeln, darunter einem Dodo,
signiert unten Mitte: Savrij Fe.,
Öl auf Holz, 62 x 110 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Niederlande;
Kunsthandel S. Nijstad, Den Haag;
Galerie Douwes Fine Art, Amsterdam

Joaneath Spicer, Baltimore, bestätigte das vorliegende Gemälde nach Prüfung des Originals als eigenhändiges Werk von Hans Savery II. Sie datiert es in die Jahre 1625/1630.

Nachdem Hans Saverys Vater Jacob 1603 an der Pest gestorben war, wurde der zu diesem Zeitpunkt vierzehnjährige Hans von seinem Onkel Roelandt Savery aufgenommen. Mit ihm ging Hans an den Hof Kaiser Rudolfs II. in Prag, wo Roelandt als kaiserlicher Hofmaler bis 1612 verblieb. Ab 1618 schuf Roelandt Savery seine berühmten Paradieslandschaften mit zahlreichen naturalistisch gestalteten Tieren, aber auch mit Darstellungen von Fabelwesen wie einem Einhorn oder dem legendären Dodo, einem von Forschungsreisenden und Seeleuten auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean gesichteten Vogel. Später lebten und arbeiteten Roelandt Savery und sein Neffe Hans gemeinsam in Utrecht, wo Roelandt 1639 verstarb. In seinen letzten Lebensjahren war Roelandt physisch und mental stark geschwächt, so dass Hans einige Werke des Onkels fertigstellen musste. Seit dieser Zeit war es nahezu unmöglich, die Arbeiten der beiden Saverys zu unterscheiden. Die Signatur auf dem hier vorliegenden Gemälde entspricht der auf einem von Joaneath Spicer als Werk von Hans Savery bestätigten Gemälde, welches im Dezember 1999 bei Sotheby’s, London, versteigert wurde.

Der Dodo (Raphus Cucullatus, Abb.I) war ein etwa einen Meter großer flugunfähiger Vogel, der ausschließlich auf der Insel Mauritius vorkam. Er war ein Bodennister und ernährte sich von vergorenen Früchten. In seinem Ökotop hatte er keine natürlichen Feinde. Im 17. Jahrhundert allerdings kamen die Europäer und mit ihnen eingeschleppte Ratten, aber auch verwilderte Haustiere wie Schweine und Affen, die die Gelege der Dodos zerstörten und ihre Eier fraßen. Auch die Seeleute empfanden die Eier der Dodos als willkommene Abwechslung auf ihrem Speiseplan. Die Vögel selbst galten als nicht essbar und so verwundert es auch nicht, dass man bei archäologischen Ausgrabungen auf Mauritius keine Dodo-Knochen fand. So kam es, dass die Dodos bereits um 1690 als ausgestorben galten. Lewis Carroll erwähnte die Vögel 1865 in seinem Buch „Alice im Wunderland“, was dem Dodo zu einer gewissen Popularität verhalf, wie auch die englische Redensart „Dead as a Dodo“. Roelandt und Hans Savery haben diese exotischen Vögel mehrfach dargestellt, wobei ihnen unterstellt werden muss, dass sie keine genauen Informationen zu ihrem Aussehen hatten.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 25.04.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 15.04. - 25.04.2017

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