Lot Nr. 21


Jan Brueghel I.


Jan Brueghel I. - Alte Meister

(Brüssel 1568–1625 Antwerpen)
Paradieslandschaft mit der Verführung Adams durch Eva,
Öl auf Holz, 36,5 x 47,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung;
Auktion, Dorotheum, Wien, 13. April 2011, Lot 457;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
K. Ertz, C. Nitze-Ertz, Jan Brueghel d. Ä., Kritischer Katalog der Gemälde, Bd. IV, Lingen, 2010, Add. 17, S.1651-52

Das vorliegende, bis 2010 unpublizierte Gemälde, ist eine wichtige Ergänzung zum Werkkatalog des älteren Jan Brueghel. Klaus Ertz schreibt: „In den 1590er-Jahren begann Jan Brueghel d. Ä. die ersten Paradieslandschaften zu malen. Er begründete damit ein eigenes Genre, das sich vor allem in der flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreute, auch, wie wir heute wissen, bei den Nachfolgern des Künstlers“.

Das früheste Beispiel dieses Genres aus dem Jahr 1595 befindet sich heute in der Galleria Doria Pamphilj in Rom. Im Jahr darauf entstand eine Paradieslandschaft mit der Arche Noahs (italienische Privatsammlung). Ertz: „Diese beiden frühen Paradieslandschaften sind sozusagen die Prototypen für alle weiteren: der große Apfelbaum mit den beiden zumeist mittig platzierten Figuren Adams und Evas, häufig von der Landschaft umfasst; die seitliche Einrahmung (rechts oder links); der Ausblick in die Ferne, entweder rechts oder links des Baumes; die Anhäufung von Tieren im Vordergrund, die abhängig vom Zeitpunkt der Ausführung des Bildes variieren. Die Quellen für die frühen Tiervorbilder liegen im Dunkeln: Jan d. Ä. muss sich zum Teil auf seine eigene Beobachtungen gestützt, zum Teil Anleihen bei Künstlern wie Peter Paul Rubens oder Gonzales Cock genommen haben”.

Ertz zur Datierung des Gemäldes: „Auf die frühe Entstehungszeit des zu beurteilenden Gemäldes verweisen sowohl die Tiere im Vordergrund, die in dieser Form nur in den 1590er-Jahren so in Erscheinung treten, als auch die beiden Figuren. Es wird allgemein angenommen, dass Sadelers Stich nach de Vos als Vorbild für das vorliegende und die danach entstandenen Beispiele diente.“

Ertz vergleicht das vorliegende Gemälde mit den folgenden Werken:

1. Paradieslandschaft mit Sündenfall (Staatsgalerie Neuburg an der Donau, 1596, unter Beteiligung von Hendrick de Clerck);
2. Paradieslandschaft mit Sündenfall (Museo del Prado, Madrid, vor 1612, unter Beteiligung von Hendrick de Clerck);
3. Paradieslandschaft mit Sündenfall (um 1612, französische Privatsammlung)

Klaus Ertz zum Figurenstil: „Dass die Figuren im vorliegenden Gemälde nicht von der Hand de Clercks stammen – auch wenn sie stark von dessen Malstil beeinflusst sind –, sondern vermutlich von Jan d. Ä. selbst ausgeführt wurden, belegen die deutlich sichtbaren stilistischen Unterschiede. Im Vergleich mit de Clercks Aktfiguren, deren muskulöse Körper durch Licht und Schatten betont werden, sind sie weicher und weniger stark modelliert“.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

25.04.2017 - 18:00

Schätzwert:
EUR 150.000,- bis EUR 250.000,-

Jan Brueghel I.


(Brüssel 1568–1625 Antwerpen)
Paradieslandschaft mit der Verführung Adams durch Eva,
Öl auf Holz, 36,5 x 47,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung;
Auktion, Dorotheum, Wien, 13. April 2011, Lot 457;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
K. Ertz, C. Nitze-Ertz, Jan Brueghel d. Ä., Kritischer Katalog der Gemälde, Bd. IV, Lingen, 2010, Add. 17, S.1651-52

Das vorliegende, bis 2010 unpublizierte Gemälde, ist eine wichtige Ergänzung zum Werkkatalog des älteren Jan Brueghel. Klaus Ertz schreibt: „In den 1590er-Jahren begann Jan Brueghel d. Ä. die ersten Paradieslandschaften zu malen. Er begründete damit ein eigenes Genre, das sich vor allem in der flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreute, auch, wie wir heute wissen, bei den Nachfolgern des Künstlers“.

Das früheste Beispiel dieses Genres aus dem Jahr 1595 befindet sich heute in der Galleria Doria Pamphilj in Rom. Im Jahr darauf entstand eine Paradieslandschaft mit der Arche Noahs (italienische Privatsammlung). Ertz: „Diese beiden frühen Paradieslandschaften sind sozusagen die Prototypen für alle weiteren: der große Apfelbaum mit den beiden zumeist mittig platzierten Figuren Adams und Evas, häufig von der Landschaft umfasst; die seitliche Einrahmung (rechts oder links); der Ausblick in die Ferne, entweder rechts oder links des Baumes; die Anhäufung von Tieren im Vordergrund, die abhängig vom Zeitpunkt der Ausführung des Bildes variieren. Die Quellen für die frühen Tiervorbilder liegen im Dunkeln: Jan d. Ä. muss sich zum Teil auf seine eigene Beobachtungen gestützt, zum Teil Anleihen bei Künstlern wie Peter Paul Rubens oder Gonzales Cock genommen haben”.

Ertz zur Datierung des Gemäldes: „Auf die frühe Entstehungszeit des zu beurteilenden Gemäldes verweisen sowohl die Tiere im Vordergrund, die in dieser Form nur in den 1590er-Jahren so in Erscheinung treten, als auch die beiden Figuren. Es wird allgemein angenommen, dass Sadelers Stich nach de Vos als Vorbild für das vorliegende und die danach entstandenen Beispiele diente.“

Ertz vergleicht das vorliegende Gemälde mit den folgenden Werken:

1. Paradieslandschaft mit Sündenfall (Staatsgalerie Neuburg an der Donau, 1596, unter Beteiligung von Hendrick de Clerck);
2. Paradieslandschaft mit Sündenfall (Museo del Prado, Madrid, vor 1612, unter Beteiligung von Hendrick de Clerck);
3. Paradieslandschaft mit Sündenfall (um 1612, französische Privatsammlung)

Klaus Ertz zum Figurenstil: „Dass die Figuren im vorliegenden Gemälde nicht von der Hand de Clercks stammen – auch wenn sie stark von dessen Malstil beeinflusst sind –, sondern vermutlich von Jan d. Ä. selbst ausgeführt wurden, belegen die deutlich sichtbaren stilistischen Unterschiede. Im Vergleich mit de Clercks Aktfiguren, deren muskulöse Körper durch Licht und Schatten betont werden, sind sie weicher und weniger stark modelliert“.

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 25.04.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 15.04. - 25.04.2017

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