(Brüssel 1568–1625 Antwerpen)
Felsige Flusslandschaft mit dem Eremiten Wendelinus von Trier,
beschriftet unten links: S. Wendelinus,
Öl auf Kupfer, 17,5 x 23,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich;
Auktion Lempertz, Köln, 26. Mai 1989, Lot 127 (als Maarten de Vos);
Privatsammlung, Deutschland

Literatur:

K. Ertz, C. Nitze-Ertz, Jan Brueghel der Ältere, Die Gemälde, Bd. II, Lingen 2008–2010, S. 655–657, Nr. 316

Jan Brueghel I verwendete einen 1594 publizierten Stich von Johann und Raphael Sadeler nach einem Gemälde von Maarten de Vos mit einer Darstellung des Eremiten Malchus als Vorlage für dieses Gemälde. Ertz vermutet, dass das Bild um 1595 in Rom entstand. Er schreibt: “Den Einfluss des Maarten de Vos bei der Herausbildung der Gattung der Landschaftsmalerei wies als erster schon 1969 H. G. Franz nach, insbesondere bei der Entwicklung der Waldlandschaft als eigenständiges Genre, wobei er italienisches Form- und Gedankengut mit Flämischem verband. Für Jan d. Ä. waren die frühen Versuche von de Vos - weitläufige Waldlandschaften mit Berg und Tal, Fluss und Wald, also die manieristische ‘erfundene’ Überschaulandschaft - von Bedeutung.

Als ein schönes Beispiel dieser frühen Beeinflussung durch de Vos weist Kat. 316 viele der Qualitätsmerkmale auf, die nachfolgend die Kunst Jan Brueghels d. Ä. bestimmen werden (K. Ertz, C. Nitze-Ertz, op. cit., S. 656).“