(Innsbruck 1894–1965 Rom)
Stazione+Treno+Luci, 1918, signiert und datiert R. M. Baldessari 1918, Öl auf Karton, 54,4 x 68,3 cm, ger.

Fotozertifikat:
Das vorliegende Werk ist im Archivio Unico per il catalogo delle opere futuriste di Roberto Marcello Baldessari, unter Nr. B18–40, Rovereto 10/10/2010, registriert.

Provenienz:
Galleria Schettini, Mailand, Archiv-Nr. 402 (auf der Rückseite Klebezettel)
Galleria Arte Centro Mailand (auf der Rückseite Klebezettel)
Privatsammlung, Italien

Das hier gezeigte Bild ist eine der Geschwindigkeitsstudien, welche Baldessari ab 1916 mit Pastel- und nur noch in seltenen Fällen mit Ölfarben anfertigte. Der „Mythos Maschine“, welcher in den Bildern vieler anderer futuristischer Künstler präsent ist, wird in Baldessaris Arbeit besonders durch das Bild eines sich bewegenden Zugs aufgegriffen, einem Bild, welches der Künstler in seinen ungefähr zehn bisher bekannten Arbeiten wieder aufgreift. Die Zug-Maschine wird unter die Lupe genommen, manchmal mit Fokus auf die mechanischen und dynamischen Aspekte (Geschwindigkeit, Stärke, das sich bewegende „Neue“), manchmal unter Betonung der sozialen Aspekte (eine Analyse der wartenden Menschen auf den Bahnsteigen), oder aus einer eher emotionalen Sicht, wie im Fall des Gemäldes „La Tradotta“, 1916. Die italienische Flagge, welche von den Soldaten geschwenkt wird, die gerade an die Front ziehen, unterstreicht den interventionistischen Geist des Futurismus. Der Künstler malte denselben Zug in einem ganz anderen Licht im Jahr 1918, als er dazu diente, die Verwundeten von der Kriegsfront nach deren Niederlage wegzutransportieren.