(Pittsburgh 1928–1987 New York)
Porträt von Mario Borsato, 1980, auf der Überlappung signiert und datiert Andy Warhol 1980, synthetische Polymerfarbe und Siebdrucktinte auf Leinwand, 101,6 x 101,6 cm, ger.

Provenienz:
Sammlung Mario Borsato, Italien, direkt vom Künstler erworben, New York, 1980

Ausgestellt:
Berlin, A Homage to Mario Borsato, AB Project Galerie, Januar 2008

Einzig das Bild ist wahr und ein Bild ändert sich nie, selbst wenn Jahre vergehen.
In den 80er Jahren bestellten viele Mitglieder der sozialen Elite Porträts von Andy Warhol, um so ihren Erfolg zu feiern oder einen Platz in der Geschichte einzunehmen. Für Menschen, sowie Produkte galt: Sichtbarkeit ist Berühmtheit.

Der italienische Mode-Designer Mario Borsato begann seine Karriere vor mehr als 20 Jahren erst zusammen mit Yves St. Laurent, bevor er dann sein eigenes Atelier öffnete.

„Seine Haute Couture-Kreationen waren schnell auf der ganzen Welt geschätzt. Die Schauspielerin Elisabeth Taylor und Prinzessin Marina di Savoia zählten zu seinen Stammkunden. In den 70er Jahren stellte Mode-Stylist Gianni Versace Mario Borsato in der Kunstszene von New York vor und bald wurden die beiden Italiener zu den Ikonen des legendären Studio 54. Hier traf Mario Borsato auch Andy Warhol.“
„Es war eine sehr anstrengende Pose, die ich für Warhol einnehmen musste“, erinnert sich Mario Borsato. „Er war nie zufrieden mit meiner Pose und bewegte meine Hände und machte Polaroid-Fotos. Ich wollte einen Anzug und Krawatte tragen, aber Warhol wollte nicht auf mich hören!”
Am Ende war Borsato aber doch so zufrieden mit dem Ergebnis, dass er Warhol zwei der vier Porträts abkaufte und mehr als 20 Jahre weit ab von der Öffentlichkeit in seiner Villa in Venetien versteckte.
Erst 2008 stimmte Mario Borsato zu, seine Porträts in Deutschland anlässlich der Ausstellung „Hommage an Mario Borsato“ in der AB-Projekt-Galerie in Berlin auszustellen.

Der Künstler ist der Schöpfer schöner Dinge.
Die Kunst zu offenbaren und den Künstler zu verstecken ist die Aufgabe der Kunst.
Oscar Wilde, aus der Vorrede zu „Das Bildnis des Dorian Gray“, 1890