Lot Nr. 229


Orsola Maddalena Caccia


Orsola Maddalena Caccia - Alte Meister

(Moncalvo 1596–1676)
Blumenvasen auf einem Tisch,
Öl auf Leinwand, 95 x 163 cm, gerahmt

Saleroom notice:
Alberto Cottino weist die Zurückschreibung an Orsola Maddalena Caccia für das vorliegende Gemälde auf Basis einer Fotografie zurück.
Filippo Maria Ferro hat die Zuschreibung an Orsola Maddalena Caccia für das vorliegende Gemälde auf Basis einer Fotografie vorgeschlagen.

Provenienz:
Piemonteser Adel;
im Erbgang an die heutigen Besitzer (seit 1960)

Wir danken Laura Laureati für die vorgeschlagene Zuschreibung an Orsola Maddalena Caccia und Francesco Solinas für deren Bestätigung.

Aufgrund der stilistischen und kompositorischen Verwandschaft sowie ikonografischer Ähnlichkeiten wurde das vorliegende und bis dato unpublizierte Gemälde Orsola Maddalena Caccia zugeschrieben. Die Anordnung und Gemeinsamkeiten mit bestimmten weiteren Werken der lombardischen Malerin lassen das Bild in die frühe Reifezeit der Künstlerin, zwischen 1615 und 1625, datieren.

Orsola Maddalena war die Tocher von Guglielmo Caccia, genannt Moncalvo (1568–1625), einem erfolgreichen Maler im Piemont des Hauses Savoyen sowie in der Lombardei unter spanischer Herrschaft bzw. des Hauses Gonzaga. Orsola Maddalena lernte schon in jungen Jahren bei ihrem Vater und trat 1620 ins Ursulinenkloster von Bianzé ein. Kurz vor dem Tod des Vaters, eines mittlerweile angesehenen Künstlers, am 15. April 1625 übersiedelte sie in den größeren Konvent in Moncalvo, das der wohlhabende Guglielmo für seine drei Töchter hatte errichten lassen. Dort malte Orsola Maddalena für den Rest ihres Lebens; sie schuf religiöse Sujets, aber auch Arrangements von Blumen, Früchten und Vögeln. Als reiche und mächtige Äbtissin richtete sie in ihrem Palast und seinen Gärten eine Art Kunstakademie für die Nonnen ein.

Caccia war zu Lebzeiten berühmt für Stillleben wie die vorliegenden Blumenvasen auf einem Tisch, die sich aufgrund des Vergleichs mit drei Stillleben mit Blumen, Vögeln und Früchten der Comune di Moncalvo in die Zeit vor 1625 datieren lassen. Im vorliegenden Werk sind die mit großer Naturtreue dargestellten Pflanzen entsprechend ihrer alten religiösen Bedeutung angeordnet. Die kostbaren Tulpen, Lilien, Iris und Anemonen lassen sich ebenso wie die Rosen, Christrosen, Ringelblumen, Oleanderblüten, Maiglöckchen, Jasminblüten, Akeleien und großen Pfingstrosen bestimmten Gebeten und religiösen Allegorien zuordnen. Die Blumen sind in großen mit persischen Motiven geschmückten Vasen verteilt, wie sie im späten 14. Jahrhundert in Faenza hergestellt wurden, aber auch in das Licht reflektierenden Glasvasen. Diese Blumenbehältnisse sind vergleichbar bzw. identisch mit jenen der in Moncalvo befindlichen Gemälden der Künstlerin.

Dieses außergewöhnliche Werk führt die frühe Begegnung Caccias mit der Malerei der Gegenreformation, insbesondere mit jener Fede Galizias und Caravaggios, vor Augen.

Wir danken Francesco Solinas für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

18.10.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 32.500,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 30.000,-

Orsola Maddalena Caccia


(Moncalvo 1596–1676)
Blumenvasen auf einem Tisch,
Öl auf Leinwand, 95 x 163 cm, gerahmt

Saleroom notice:
Alberto Cottino weist die Zurückschreibung an Orsola Maddalena Caccia für das vorliegende Gemälde auf Basis einer Fotografie zurück.
Filippo Maria Ferro hat die Zuschreibung an Orsola Maddalena Caccia für das vorliegende Gemälde auf Basis einer Fotografie vorgeschlagen.

Provenienz:
Piemonteser Adel;
im Erbgang an die heutigen Besitzer (seit 1960)

Wir danken Laura Laureati für die vorgeschlagene Zuschreibung an Orsola Maddalena Caccia und Francesco Solinas für deren Bestätigung.

Aufgrund der stilistischen und kompositorischen Verwandschaft sowie ikonografischer Ähnlichkeiten wurde das vorliegende und bis dato unpublizierte Gemälde Orsola Maddalena Caccia zugeschrieben. Die Anordnung und Gemeinsamkeiten mit bestimmten weiteren Werken der lombardischen Malerin lassen das Bild in die frühe Reifezeit der Künstlerin, zwischen 1615 und 1625, datieren.

Orsola Maddalena war die Tocher von Guglielmo Caccia, genannt Moncalvo (1568–1625), einem erfolgreichen Maler im Piemont des Hauses Savoyen sowie in der Lombardei unter spanischer Herrschaft bzw. des Hauses Gonzaga. Orsola Maddalena lernte schon in jungen Jahren bei ihrem Vater und trat 1620 ins Ursulinenkloster von Bianzé ein. Kurz vor dem Tod des Vaters, eines mittlerweile angesehenen Künstlers, am 15. April 1625 übersiedelte sie in den größeren Konvent in Moncalvo, das der wohlhabende Guglielmo für seine drei Töchter hatte errichten lassen. Dort malte Orsola Maddalena für den Rest ihres Lebens; sie schuf religiöse Sujets, aber auch Arrangements von Blumen, Früchten und Vögeln. Als reiche und mächtige Äbtissin richtete sie in ihrem Palast und seinen Gärten eine Art Kunstakademie für die Nonnen ein.

Caccia war zu Lebzeiten berühmt für Stillleben wie die vorliegenden Blumenvasen auf einem Tisch, die sich aufgrund des Vergleichs mit drei Stillleben mit Blumen, Vögeln und Früchten der Comune di Moncalvo in die Zeit vor 1625 datieren lassen. Im vorliegenden Werk sind die mit großer Naturtreue dargestellten Pflanzen entsprechend ihrer alten religiösen Bedeutung angeordnet. Die kostbaren Tulpen, Lilien, Iris und Anemonen lassen sich ebenso wie die Rosen, Christrosen, Ringelblumen, Oleanderblüten, Maiglöckchen, Jasminblüten, Akeleien und großen Pfingstrosen bestimmten Gebeten und religiösen Allegorien zuordnen. Die Blumen sind in großen mit persischen Motiven geschmückten Vasen verteilt, wie sie im späten 14. Jahrhundert in Faenza hergestellt wurden, aber auch in das Licht reflektierenden Glasvasen. Diese Blumenbehältnisse sind vergleichbar bzw. identisch mit jenen der in Moncalvo befindlichen Gemälden der Künstlerin.

Dieses außergewöhnliche Werk führt die frühe Begegnung Caccias mit der Malerei der Gegenreformation, insbesondere mit jener Fede Galizias und Caravaggios, vor Augen.

Wir danken Francesco Solinas für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 18.10.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 08.10. - 18.10.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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