(Antwerpen 1578 – vor 1627 Frankenthal)
Weite Dorflandschaft mit Kanal,
Öl auf Holz, 30 x 41 cm, gerahmt

Wir danken Ursula Härting für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Dem vorliegenden Gemälde liegt ein Gutachten (September 2016) bei.

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um ein typisches Werk der Frankenthaler Schule. Es vereint flämische Landschaftselemente mit ausgesprochen narrativen Genredetails. Anton Mirou gehörte zu jenen Malern, die an der Seite Gillis van Coninxloos in der Frankenthaler Künstlerkolonie in der Kurpfalz in Deutschland tätig waren. Sein Geburtsjahr und -ort finden keinerlei urkundliche Erwähnung, und über sein Leben ist nur wenig bekannt. Seine Eltern, Hendrik Mirou, ein Apotheker, und dessen erste Frau, ließen sich 1586 in Frankenthal nieder. Sie zählten zu den calvinistischen Emigranten, die nach 1562 aus den Niederlanden geflohen waren, um sich unter die Obhut Friedrichs III. von der Pfalz zu begeben. 1602 heiratete Anton Mirou Susanna van Coninxloo, die Tochter Jasper van Coninxloos. Offenbar blieb die Ehe kinderlos. Möglicherweise hielt sich der Künstler eine Zeitlang in Bad Schwalbach bei Wiesbaden im Taunus auf; jedenfalls weisen eine Zeichnung im Münchner Kupferstichkabinett, ein Kupferstich von Matthäus Merian von 1620 und 26 radierte Ansichten des Ortes nach Werken von Anton Mirou darauf hin.