Lot Nr. 120


Antonio Joli und Werkstatt - ein Paar (2)


Antonio Joli und Werkstatt - ein Paar (2) - Alte Meister

(Modena 1700–1777 Neapel)
Bacino di San Marco, Venedig; und
Piazza Navona, Rom,
Öl auf Leinwand, 192 x 132,5 cm, gerahmt, Pendants (2)

Provenienz:
Privatsammlung, Mailand

Wir danken Mauro Lucco für die Bestätigung der Zuschreiben nach Begutachtung der Gemälde im Original.

Eugenio Martini zählt die beiden Bilder zu Antonio Jolis raffiniertesten Werken und datiert sie in die 1760er Jahre, in die Zeit nach den Reisen des Malers durch Deutschland und Spanien und noch vor seinem Umzug nach Neapel.

Diese zwei großformatigen Gemälde zeigen naturgetreue Ansichten der Städte Rom und Venedig, die beide wichtige Etappen auf der Grand Tour darstellten. Die Phantasiearchitektur im Vordergrund bildet den Rahmen für die zwei Ansichten, und leichte, perlmuttfarbene Schatten verstärken den Eindruck von Ferne. Die alten, offenbar gleichfalls als Rahmenelemente dienenden Bogengänge sind kennzeichnend für das Repertoire dieses Künstlers, das er in der Werkstatt von Giovanni Paolo in Rom entwickelte.

Der Stil der Gemälde ist charakteristisch für den Grad der Reife, den der Maler unter dem starken Einfluss von Canaletto erreichte. Joli beweist hier ein faszinierendes Augenmerk sowohl für die Feinheiten der venezianischen Baukunst wie für die imposante Monumentalarchitektur Roms. Die dunklen Bögen, die die Ansichten zusammenhalten und im eleganten Kontrast zu dem hellen Himmel darüber stehen, offenbaren das Vermögen dieses Künstlers, einnehmende Architekturdarstellungen zu schaffen.

Die Ausbildung Jolis in den Werkstätten der Familie Galli-Bibiena und Giovanni Paolo Paninis tritt in dieser Komposition deutlich zutage, genauso wie der Umstand, dass Joli als Bühnenmaler in Modena und Perugia tätig gewesen war. Bis 1735 lebte er in Venedig, wo er mit Canaletto in Kontakt trat und sich erneut als Bühnenmaler verdingte. Er bereiste weite Teile Europas; von Deutschland ging er nach London, wo er von 1744 bis 1748 lebte. Am King‘s Theatre in Haymarket bekleidete er eine leitende Position und dekorierte die Richmond-Villa seines Direktors, John James Heidegger, mit Ansichten. Von 1750 bis 1754 arbeitete er in Madrid. Anschließend kehrte er nach Venedig zurück, wo er 1755 zum Gründungsmitglied der dortigen Accademia ernannt wurde. Bald darauf ließ er sich in Neapel nieder, wo er Hofmaler von Karl VII. (ab 1759 Karl III. von Spanien) wurde und für die Unterhaltung an dessen Hof zuständig war. Jolis Werke waren auch unter Teilnehmern der Grand Tour beliebt, und für Lord John Brudenell (Privatsammlung eines Duke of Buccleuch) malte er eine ganze Serie von Ansichten. Seine Gemälde sind besonders interessant als Bildquelle zum Stadtleben im 18. Jahrhundert.

Ralph Toledano stimmt der Zuschreibung nach Ansicht hochaufgelöster Digitalfotografien nicht zu. Mauro Lucco hingegen bestätigt sie nach Ansicht der beiden Gemälde im Original.

18.10.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 247.000,-
Schätzwert:
EUR 200.000,- bis EUR 300.000,-

Antonio Joli und Werkstatt - ein Paar (2)


(Modena 1700–1777 Neapel)
Bacino di San Marco, Venedig; und
Piazza Navona, Rom,
Öl auf Leinwand, 192 x 132,5 cm, gerahmt, Pendants (2)

Provenienz:
Privatsammlung, Mailand

Wir danken Mauro Lucco für die Bestätigung der Zuschreiben nach Begutachtung der Gemälde im Original.

Eugenio Martini zählt die beiden Bilder zu Antonio Jolis raffiniertesten Werken und datiert sie in die 1760er Jahre, in die Zeit nach den Reisen des Malers durch Deutschland und Spanien und noch vor seinem Umzug nach Neapel.

Diese zwei großformatigen Gemälde zeigen naturgetreue Ansichten der Städte Rom und Venedig, die beide wichtige Etappen auf der Grand Tour darstellten. Die Phantasiearchitektur im Vordergrund bildet den Rahmen für die zwei Ansichten, und leichte, perlmuttfarbene Schatten verstärken den Eindruck von Ferne. Die alten, offenbar gleichfalls als Rahmenelemente dienenden Bogengänge sind kennzeichnend für das Repertoire dieses Künstlers, das er in der Werkstatt von Giovanni Paolo in Rom entwickelte.

Der Stil der Gemälde ist charakteristisch für den Grad der Reife, den der Maler unter dem starken Einfluss von Canaletto erreichte. Joli beweist hier ein faszinierendes Augenmerk sowohl für die Feinheiten der venezianischen Baukunst wie für die imposante Monumentalarchitektur Roms. Die dunklen Bögen, die die Ansichten zusammenhalten und im eleganten Kontrast zu dem hellen Himmel darüber stehen, offenbaren das Vermögen dieses Künstlers, einnehmende Architekturdarstellungen zu schaffen.

Die Ausbildung Jolis in den Werkstätten der Familie Galli-Bibiena und Giovanni Paolo Paninis tritt in dieser Komposition deutlich zutage, genauso wie der Umstand, dass Joli als Bühnenmaler in Modena und Perugia tätig gewesen war. Bis 1735 lebte er in Venedig, wo er mit Canaletto in Kontakt trat und sich erneut als Bühnenmaler verdingte. Er bereiste weite Teile Europas; von Deutschland ging er nach London, wo er von 1744 bis 1748 lebte. Am King‘s Theatre in Haymarket bekleidete er eine leitende Position und dekorierte die Richmond-Villa seines Direktors, John James Heidegger, mit Ansichten. Von 1750 bis 1754 arbeitete er in Madrid. Anschließend kehrte er nach Venedig zurück, wo er 1755 zum Gründungsmitglied der dortigen Accademia ernannt wurde. Bald darauf ließ er sich in Neapel nieder, wo er Hofmaler von Karl VII. (ab 1759 Karl III. von Spanien) wurde und für die Unterhaltung an dessen Hof zuständig war. Jolis Werke waren auch unter Teilnehmern der Grand Tour beliebt, und für Lord John Brudenell (Privatsammlung eines Duke of Buccleuch) malte er eine ganze Serie von Ansichten. Seine Gemälde sind besonders interessant als Bildquelle zum Stadtleben im 18. Jahrhundert.

Ralph Toledano stimmt der Zuschreibung nach Ansicht hochaufgelöster Digitalfotografien nicht zu. Mauro Lucco hingegen bestätigt sie nach Ansicht der beiden Gemälde im Original.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 18.10.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 08.10. - 18.10.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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