(Paris 1729–1791)
Ein Porträt einer eleganten jungen Dame in rosafarbenem Kleid,
signiert und datiert unten rechts: Lenoir p. … 1756,
Öl auf Leinwand, 56 x 41 cm, gerahmt

Lenoir war der Sohn von Louis Antoine Lenoir, einem Pariser Schmuckhändler, und dessen Frau Jeanne Hennequin. Er war Gewinner einer Medaille der Académie royale und stellte als solcher 1760 im Salon de la Jeunesse aus. Stadtbekannt war er zu diesem Zeitpunkt bereits durch sein Porträt der Mademoiselle Allard, Tänzerin und Mätresse des Duc de Mazarin. In einem Polizeibericht heißt es, “Mademoiselle Allard ließ sich nackt von le Noir malen ; alle erkannten sie sogleich” (28.12.1759, erwähnt in Pierre Manuel, La Police de Paris dévoilée, Paris, 1794, S. 91), während es in einem anderen ergänzend heißt, “Sie beabsichtigt dieses Porträt dem Chevalier de Luxembourg zum Geschenk zu machen, um das Feuer in ihm zu wecken, das zu erlöschen beginnt." 1760 wurde der Maler in die Académie von Saint Luc aufgenommen, deren Professor er 1774 wurde. 1776 fand er Erwähnung im Almanach des peintres, 1779 wurde er als Porträtmaler des Prince de Condé bezeichnet und erschien in den Rechnungsbüchern von Chantilly. Lenoir schuf Porträts in Öl und Pastell, derer viele im Salon de l’Académie de Saint Luc ausgestellt wurden (1762, 1764 and 1774). Castan schreibt, dass seine Werke “sich durch eine sehr französische Anmut in kompositorischen Belangen, durch eine lebendige und leichte Note sowie eine delikate und geistreich nuancierte Farbgebung auszeichnen." Das vorliegende Gemälde ist ein beeindruckendes und sehr elegantes frühes Werk in Öl, das sämtliche Qualitäten eines jungen Künstlers in sich vereint. Eine Kopie in Pastell aus der Sammlung des Baron Gourgaud wurde 2001 bei Tajan verkauft (s. Neil Jeffares, A dictionary of pastellists before 1800).