(Neapel 1629–1693)
Stillleben mit Pfirsichen, Feigen und Brombeeren,
Öl auf Leinwand, 78,5 x 103 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung von Anna Maria Croce, Neapel, spätes 19. Jahrhundert;
im Erbgang an den heutigen Besitzer

Riccardo Lattuada und Andrea G. de Marchi haben das Gemälde nach Begutachtung des Originals unabhängig voneinander Giuseppe Ruoppolo zugeschrieben.

Die heutige Datenlage zu Giuseppe Ruoppolo ist dünn. De Dominicis sagt in seiner Vite über ihn, dass er ein Neffe von Giovanni Battista Ruoppolo gewesen sei (s. B. De Dominici, Vite de’ Pittori, Scultori, ed Architetti Napoletani, Neapel 1742, Bd. III, S. 298).

Die vorliegende Komposition zeigt den Einfluss Giovanni Battista Ruoppolos sowie der frühen Arbeiten von Giuseppe Recco. Der Mangel an fest zugeschriebenen Werken und dokumentarischem Material macht es heutigen Kunsthistorikern nicht leicht, das Œuvre des Malers zu rekonstruieren.

Heute ordnet man Giuseppe Ruoppolos Gesamtwerk eine Reihe bestimmter Arbeiten zu, von denen einige signiert sind. Alle zeichnen sich aus durch eine konstante Beleuchtung der abgebildeten Gegenstände, eine schnelle und doch präzise Pinselführung sowie eine besondere Art, die unterschiedlichen Obstsorten auf der Ebene zu arrangieren. All diese Eigenheiten finden sich auch in dem hier vorliegenden Bild wieder und sind vergleichbar mit Stillleben mit Früchten (Öl auf Leinwand, 68 x 118 cm), das unter Zuordnung zu Giuseppe Ruoppolo durch Middione in einem Katalog zur Kunst Ruoppolos veröffentlicht worden ist (s. R. Middione in: F. Zeri (Hg.), La natura morta in Italia, Mailand 1989, S. 924, Ill. 1116). Der Blick für die Feinheiten, die Helligkeit und die Darstellung der unterschiedlichen Oberflächen der Früchte machen dieses Stillleben zu einem wichtigen Bestandteil des Œuvres von Giuseppe Ruoppolo.