Lot Nr. 84


Philippe de Champaigne und Werkstatt


Philippe de Champaigne und Werkstatt - Alte Meister

(Brüssel 1602–1674 Paris)
Porträt von Jacqueline-Marie Arnauld, genannt Angelique Arnauld, Abesse de Port Royal,
beschriftet: ANNO. 1654. AETs.62. (links); OBIJT.6. AVG.1661 (rechts),
Öl auf Leinwand, 56,5 x 44,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Wir danken Lorenzo Pericolo für seinen Vorschlag zur Zuschreibung auf der Grundlage hochaufgelöster Digitalfotografien.

Das vorliegende Gemälde ist ein Porträt von La Mère Angélique, mit bürgerlichem Namen Jacqueline-Marie-Angélique Arnauld, die von 1648 bis zu ihrem Tod im Jahr 1661 Äbtissin des Klosters Port Royal des Champs war. Das Bild zeigt sie in einem oval eingefassten Dreiviertelprofil vor dunklem Hintergrund. Sie trägt einen schwarzen Schleier und ein weißes Skapulier mit dem roten Kreuz des Heiligen Sakraments obenauf; in der Nähe ihres Gürtels ist ein Rosenkranz zu sehen. Die Inschrift oben links in dem bemalten ovalen Rahmen zeigt das Jahr an, in dem das Portrait entstand (1654, als sie 62 Jahre alt war), und die Datumsangabe auf der rechten Seite nennt ihren Todestag, den 6. August 1661.

Das Gemälde steht in Zusammenhang mit dem Portrait im Louvre, auf dem La Mère Angélique in einem schmucklosen Raum mit Blick über Port Royal sitzt. Das Dreiviertelprofil der Nonne und ihrer Kleidung in jenem Gemälde entsprechen dem des hier vorliegenden Bildes. Auch die Inschriften sind identisch, nur dass diejenige auf dem Bild im Louvre auf der rechten Mauer angebracht ist. Eine Variante des Gemäldes hängt im Museum von Versailles. Philippe de Champaigne porträtierte die Nonne bei mehreren Gelegenheiten und der Erfolg dieser Gemälde im Umfeld von Port Royal wird durch die Repliken und Kopien bestätigt. Ein Beispiel hierfür ist sein Porträt von 1648, das auch im Museum von Versailles aufbewahrt wird und von dem es eine Kopie in Chantilly gibt.

Den Auftrag zu dem vorliegenden Gemälde hatte Champaigne möglicherweise von den Schwestern des Pariser Konvents erhalten, wahrscheinlich aufgrund des Umstands, dass im selben Jahr Arnauld in das Kloster Port Royal des Champs zog. Der Maler stand der Port-Royal-Gemeinde besonders nahe, seit er seine beiden Töchter in den Pariser Konvent entsandt hatte. Nach einer langen Karriere fast ausschließlich im Dienste Ludwigs XIII. und Kardinal Richelieus etablierte sich Philippe de Champaigne ab etwa 1645 als herausragender Porträtist der Aristokratie und des Pariser Klerus; er erhielt Aufträge von Pfarrgemeinden und Orden, darunter die Konvente von Paris und Port Royal des Champs.

18.10.2016 - 18:00

Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Philippe de Champaigne und Werkstatt


(Brüssel 1602–1674 Paris)
Porträt von Jacqueline-Marie Arnauld, genannt Angelique Arnauld, Abesse de Port Royal,
beschriftet: ANNO. 1654. AETs.62. (links); OBIJT.6. AVG.1661 (rechts),
Öl auf Leinwand, 56,5 x 44,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Wir danken Lorenzo Pericolo für seinen Vorschlag zur Zuschreibung auf der Grundlage hochaufgelöster Digitalfotografien.

Das vorliegende Gemälde ist ein Porträt von La Mère Angélique, mit bürgerlichem Namen Jacqueline-Marie-Angélique Arnauld, die von 1648 bis zu ihrem Tod im Jahr 1661 Äbtissin des Klosters Port Royal des Champs war. Das Bild zeigt sie in einem oval eingefassten Dreiviertelprofil vor dunklem Hintergrund. Sie trägt einen schwarzen Schleier und ein weißes Skapulier mit dem roten Kreuz des Heiligen Sakraments obenauf; in der Nähe ihres Gürtels ist ein Rosenkranz zu sehen. Die Inschrift oben links in dem bemalten ovalen Rahmen zeigt das Jahr an, in dem das Portrait entstand (1654, als sie 62 Jahre alt war), und die Datumsangabe auf der rechten Seite nennt ihren Todestag, den 6. August 1661.

Das Gemälde steht in Zusammenhang mit dem Portrait im Louvre, auf dem La Mère Angélique in einem schmucklosen Raum mit Blick über Port Royal sitzt. Das Dreiviertelprofil der Nonne und ihrer Kleidung in jenem Gemälde entsprechen dem des hier vorliegenden Bildes. Auch die Inschriften sind identisch, nur dass diejenige auf dem Bild im Louvre auf der rechten Mauer angebracht ist. Eine Variante des Gemäldes hängt im Museum von Versailles. Philippe de Champaigne porträtierte die Nonne bei mehreren Gelegenheiten und der Erfolg dieser Gemälde im Umfeld von Port Royal wird durch die Repliken und Kopien bestätigt. Ein Beispiel hierfür ist sein Porträt von 1648, das auch im Museum von Versailles aufbewahrt wird und von dem es eine Kopie in Chantilly gibt.

Den Auftrag zu dem vorliegenden Gemälde hatte Champaigne möglicherweise von den Schwestern des Pariser Konvents erhalten, wahrscheinlich aufgrund des Umstands, dass im selben Jahr Arnauld in das Kloster Port Royal des Champs zog. Der Maler stand der Port-Royal-Gemeinde besonders nahe, seit er seine beiden Töchter in den Pariser Konvent entsandt hatte. Nach einer langen Karriere fast ausschließlich im Dienste Ludwigs XIII. und Kardinal Richelieus etablierte sich Philippe de Champaigne ab etwa 1645 als herausragender Porträtist der Aristokratie und des Pariser Klerus; er erhielt Aufträge von Pfarrgemeinden und Orden, darunter die Konvente von Paris und Port Royal des Champs.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 18.10.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 08.10. - 18.10.2016

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