Willem van Odekercken
(Nijmegen um 1610–1677 Delft)
Stillleben mit Laute, Berkemeier und liegendem Jan Steen-Krug,
signiert und datiert unten rechts: W: ode kerck ft. 1642,
Öl auf Holz, 79 x 62 cm, gerahmt
Provenienz:
Sammlung Goeck, Berlin;
deren Auktion Lempertz, Köln, 1893;
Auktion Dorotheum, Wien, 17. September 1963, Lot 66;
Galerie Douwes, Amsterdam und London 1968;
Frederick Mont, New York;
Herman Shickman, New York und London;
Auktion Sotheby’s, New York, 23. Januar 2003, Lot 46
Literatur:
A. von Wurzbach, Niederländisches Künstler-Lexikon, II, Leipzig 1906-11, S. 250;
L. J. Bol, Holländische Maler des 17. Jahrhunderts nahe den großen Meistern: Landschaften und Stillleben, Braunschweig 1969, S. 84f., mit Abb.;
W. Bernt, Die niederländischen Maler und Zeichner des 17. Jahrhunderts, Bd. II, München 1980, S. 57;
N. R. A. Vroom, A Modest Message as intimated by the Painters of the ‚Monochrome Banketje‘, Schiedam und Nürnberg, 1980-99, Bd. II, Nr. 498, S. 98, mit Abb.;
C. Grimm, Stillleben, Die Niederländischen und Deutschen Meister, Stuttgart und Zürich 1988, S. 137, mit Abb.;
E. Gemar-Koeltzsch, Holländische Stilllebenmaler im 17. Jahrhundert, Lingen 1995, III, S. 751f., mit Abb.;
A. van der Willigen/F. G. Meijer, A Dictionary of Dutch and Flemish Still-Life Painters working in oil 1525-1725, Leiden 2003, S. 153
Willem van Odekercken war ein vielbeschäftigter Delfter Maler, der zahlreiche öffentliche Aufträge erhielt. Für private Auftraggeber schuf er Genreszenen, Kircheninterieurs und Stillleben. Das hier vorliegende Gemälde ist das einzige bekannte Stillleben Odekerckens. Im Lexikon der „Holländischen Stilllebenmaler im 17. Jahrhundert“ heißt es über das Bild: „Das 1642 datierte Bankettbild Van Odekerckens, das sich motivisch an ein zeitgleiches Bild des Gerret Heda (Rijksmuseum, Amsterdam) anlehnt, unterstreicht besonders den individuellen, sehr malerischen Umgang mit Licht und Schatten, der Hell und Dunkel im stetigen Wechsel dialogisch einander gegenüber stellt. Als Effekt dieser kontrastierenden Gestaltungsweise tritt eine gewisse Unruhe ins Bild, die erst in den oberen und unteren Bildzonen in jeweils tonigen Großflächen ihren Ausgleich findet. Die auf Dynamik im Bild abzielende Licht- und Schattengebung geht mit Van Odekerckens Absicht einher, die dargestellten Dinge in bewegter Aspekthaftigkeit und zugleich Monumentalität zu zeigen. Entsprechend schildert der Maler die Gegenstände in starker räumlicher Verkürzung und von einem tief liegenden Augenpunkt aus gesehen. Besonders hervorzuheben ist darüber hinaus Van Odekerckens Verknüpfung des Bankettbildes mit dem Motiv des Musikinstruments. Wie Bol unterstreicht, ist diese ungewöhnliche Kombination einzig unter den Bankettbildern.“
Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter der Nummer113246 gelistet.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
18.10.2016 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 75.000,-
- Schätzwert:
-
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-
Willem van Odekercken
(Nijmegen um 1610–1677 Delft)
Stillleben mit Laute, Berkemeier und liegendem Jan Steen-Krug,
signiert und datiert unten rechts: W: ode kerck ft. 1642,
Öl auf Holz, 79 x 62 cm, gerahmt
Provenienz:
Sammlung Goeck, Berlin;
deren Auktion Lempertz, Köln, 1893;
Auktion Dorotheum, Wien, 17. September 1963, Lot 66;
Galerie Douwes, Amsterdam und London 1968;
Frederick Mont, New York;
Herman Shickman, New York und London;
Auktion Sotheby’s, New York, 23. Januar 2003, Lot 46
Literatur:
A. von Wurzbach, Niederländisches Künstler-Lexikon, II, Leipzig 1906-11, S. 250;
L. J. Bol, Holländische Maler des 17. Jahrhunderts nahe den großen Meistern: Landschaften und Stillleben, Braunschweig 1969, S. 84f., mit Abb.;
W. Bernt, Die niederländischen Maler und Zeichner des 17. Jahrhunderts, Bd. II, München 1980, S. 57;
N. R. A. Vroom, A Modest Message as intimated by the Painters of the ‚Monochrome Banketje‘, Schiedam und Nürnberg, 1980-99, Bd. II, Nr. 498, S. 98, mit Abb.;
C. Grimm, Stillleben, Die Niederländischen und Deutschen Meister, Stuttgart und Zürich 1988, S. 137, mit Abb.;
E. Gemar-Koeltzsch, Holländische Stilllebenmaler im 17. Jahrhundert, Lingen 1995, III, S. 751f., mit Abb.;
A. van der Willigen/F. G. Meijer, A Dictionary of Dutch and Flemish Still-Life Painters working in oil 1525-1725, Leiden 2003, S. 153
Willem van Odekercken war ein vielbeschäftigter Delfter Maler, der zahlreiche öffentliche Aufträge erhielt. Für private Auftraggeber schuf er Genreszenen, Kircheninterieurs und Stillleben. Das hier vorliegende Gemälde ist das einzige bekannte Stillleben Odekerckens. Im Lexikon der „Holländischen Stilllebenmaler im 17. Jahrhundert“ heißt es über das Bild: „Das 1642 datierte Bankettbild Van Odekerckens, das sich motivisch an ein zeitgleiches Bild des Gerret Heda (Rijksmuseum, Amsterdam) anlehnt, unterstreicht besonders den individuellen, sehr malerischen Umgang mit Licht und Schatten, der Hell und Dunkel im stetigen Wechsel dialogisch einander gegenüber stellt. Als Effekt dieser kontrastierenden Gestaltungsweise tritt eine gewisse Unruhe ins Bild, die erst in den oberen und unteren Bildzonen in jeweils tonigen Großflächen ihren Ausgleich findet. Die auf Dynamik im Bild abzielende Licht- und Schattengebung geht mit Van Odekerckens Absicht einher, die dargestellten Dinge in bewegter Aspekthaftigkeit und zugleich Monumentalität zu zeigen. Entsprechend schildert der Maler die Gegenstände in starker räumlicher Verkürzung und von einem tief liegenden Augenpunkt aus gesehen. Besonders hervorzuheben ist darüber hinaus Van Odekerckens Verknüpfung des Bankettbildes mit dem Motiv des Musikinstruments. Wie Bol unterstreicht, ist diese ungewöhnliche Kombination einzig unter den Bankettbildern.“
Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter der Nummer113246 gelistet.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 18.10.2016 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 08.10. - 18.10.2016 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.