Lot Nr. 52 -


Juriaen Jacobsz.


Juriaen Jacobsz. - Alte Meister

(Hamburg 1625–1685 Leuven)
Zwei Reiter und ein Jäger mit Hunden und Jagdbeute in einer Landschaft,
signiert und datiert unten links: Jacob (.) fec 1647,
Öl auf Leinwand, 132 x 160 cm, gerahmt

Juriaen Jacobsz. wurde 1624 als viertes von sieben Kindern des Philipp Jacobsz in Hamburg geboren. Houbraken zufolge soll er seine Lehrzeit bei Frans Snyders in Antwerpen verbracht haben, was in der künstlerischen Verwandtschaft beider Maler Bestätigung zu finden scheint. Die jüngere Forschung geht jedoch davon aus, dass Jacobsz den Malerberuf in der Hansestadt erlernte und erst gegen Mitte der fünfziger Jahre in Snyders’ Atelier eintrat. 1653 ist Juriaen noch in Hamburg nachweisbar, wo seine Tochter Cecilie die Taufe empfing. Als Pate bezeugt ist der Kunsthändler Machiel Daby aus Gent, der nach Juriaens Übersiedlung nach Amsterdam 1658 zu dessen wichtigsten Förderern zählte. In den sechziger Jahren ließ er sich in Löwen nieder und wurde dort für den Hof des Statthalters von Friesland, Groningen und Drenthe, Reichsfürst Heinrich Casimir II. von Nassau-Dietz, tätig.

Anders als so viele Maler seiner Zeit war Jacobsz nicht nur auf ein einzelnes Genre spezialisiert, vielmehr schuf er neben Landschaften und dramatischen Tierstücken auch Stillleben und Porträts. Den Schwerpunkt bilden jedoch die Jagd- und Tierdarstellungen, in denen der Einfluss von Frans Snyders deutlich wird. Die meisten großen Jagdkompositionen entstanden zwischen den Jahren 1659 und 1679, wobei Szenen mit ruhigem, idyllischem Charakter auch schon aus früher Zeit bekannt sind. Sein frühestes Werk überhaupt datiert von 1646 und zeigt eine Idylle mit heimkehrenden Jägern (Musée de Chambéry, Inv. 339/44, datiert 1646), ein weiteres frühes Werk dieses Themenkreises bildet die Rast der Jäger von 1652 in der Hamburger Kunsthalle (Inv. 149). Das vorliegende 1647 datierte Gemälde steht mit diesen Jugendwerken in einer Reihe und stellt als das zweitfrüheste bekannt gewordene Gemälde Jacobsz‘ eine wichtige Ergänzung zu dessen malerischem Oeuvre dar.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

18.10.2016 - 18:00

Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Juriaen Jacobsz.


(Hamburg 1625–1685 Leuven)
Zwei Reiter und ein Jäger mit Hunden und Jagdbeute in einer Landschaft,
signiert und datiert unten links: Jacob (.) fec 1647,
Öl auf Leinwand, 132 x 160 cm, gerahmt

Juriaen Jacobsz. wurde 1624 als viertes von sieben Kindern des Philipp Jacobsz in Hamburg geboren. Houbraken zufolge soll er seine Lehrzeit bei Frans Snyders in Antwerpen verbracht haben, was in der künstlerischen Verwandtschaft beider Maler Bestätigung zu finden scheint. Die jüngere Forschung geht jedoch davon aus, dass Jacobsz den Malerberuf in der Hansestadt erlernte und erst gegen Mitte der fünfziger Jahre in Snyders’ Atelier eintrat. 1653 ist Juriaen noch in Hamburg nachweisbar, wo seine Tochter Cecilie die Taufe empfing. Als Pate bezeugt ist der Kunsthändler Machiel Daby aus Gent, der nach Juriaens Übersiedlung nach Amsterdam 1658 zu dessen wichtigsten Förderern zählte. In den sechziger Jahren ließ er sich in Löwen nieder und wurde dort für den Hof des Statthalters von Friesland, Groningen und Drenthe, Reichsfürst Heinrich Casimir II. von Nassau-Dietz, tätig.

Anders als so viele Maler seiner Zeit war Jacobsz nicht nur auf ein einzelnes Genre spezialisiert, vielmehr schuf er neben Landschaften und dramatischen Tierstücken auch Stillleben und Porträts. Den Schwerpunkt bilden jedoch die Jagd- und Tierdarstellungen, in denen der Einfluss von Frans Snyders deutlich wird. Die meisten großen Jagdkompositionen entstanden zwischen den Jahren 1659 und 1679, wobei Szenen mit ruhigem, idyllischem Charakter auch schon aus früher Zeit bekannt sind. Sein frühestes Werk überhaupt datiert von 1646 und zeigt eine Idylle mit heimkehrenden Jägern (Musée de Chambéry, Inv. 339/44, datiert 1646), ein weiteres frühes Werk dieses Themenkreises bildet die Rast der Jäger von 1652 in der Hamburger Kunsthalle (Inv. 149). Das vorliegende 1647 datierte Gemälde steht mit diesen Jugendwerken in einer Reihe und stellt als das zweitfrüheste bekannt gewordene Gemälde Jacobsz‘ eine wichtige Ergänzung zu dessen malerischem Oeuvre dar.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 18.10.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 08.10. - 18.10.2016

Warum bei myDOROTHEUM registrieren?

Die kostenlose Registrierung bei myDOROTHEUM ermöglicht Ihnen die komplette Nutzung folgender Funktionen:

Katalog Benachrichtigungen sobald ein neuer Auktionskatalog online ist.
Auktionstermin Erinnerung zwei Tage vor Auktionsbeginn.
Mitbieten Bieten Sie auf Ihre Lieblingsstücke und ersteigern Sie neue Meisterwerke!
Suchservice Sie suchen nach einem bestimmten Künstler oder einer bestimmten Marke? Speichern Sie Ihre Suche ab und werden Sie automatisch informiert, sobald diese in einer Auktion angeboten werden!