Lot Nr. 34 -


Jacob de Backer


Jacob de Backer - Alte Meister

(Antwerpen um 1555-1585)
Adam und Eva,
Öl auf Holz, 65 x 48 cm, gerahmt

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Ein Gutachten (August 2016) liegt dem vorliegenden Gemälde bei.

Jacob de Backer ist einer der am wenigsten dokumentierten Künstler der Antwerpener Schule des 16. Jahrhunderts. Dies überrascht insofern, als der ihm zugeschriebene Werkkorpus einen höchst versierten Künstler zu erkennen gibt, der überaus einfallsreich spätmanieristische Elemente mit Einflüssen des sich ankündigen Barock verbindet (Siehe E. Leuschner, „Defining De Backer: New Evidence on the Last Phase of Antwerp Mannerism before Rubens”, in: Gazette des Beaux-Arts, CXXXVII, Nr. 1587, 2001).

Klaus Ertz schreibt: „Das zu begutachtende Gemälde Paradieslandschaft mit dem Sündenfall […] ist mir im Original bekannt. Nach gründlicher Beschäftigung mit diesem Bild bin ich überzeugt, dass es sich um ein Original des flämischen Meisters Jacob de BACKER handelt, das er vor 1590 in Italien gemalt hat. Der Erhaltungszustand ist als gut zu bezeichnen. Über das Leben des de Backer sind wir so gut wie nicht unterrichtet. Karel van Mander rühmt ihn in seinem ‚Schilder-Boek‘ als einen der besten Koloristen. Er arbeitete wohl hauptsächlich in Antwerpen. Seine Figuren zeigen sich von Frans Floris beeinflusst. Vermutlich reiste er um 1560 nach Italien, was den Einfluss von Giorgio Vasari und anderen römischen Manieristen in seinem Werk spürbar macht: Das wird deutlich in der manieriert anmutenden Haltung der beiden Figuren von Adam und Eva, den ausgeprägten Muskelpartien, sowie der Bein- und Armhaltung. Jacob de Backer, der in einigen uns bekannten Gemälden mit Jan Brueghel d. Ä. zusammengearbeitet hat, beeinflusste die frühen Figuren eines Peter Paul Rubens nachhaltig.“ […]

De Backers Schaffen nimmt eine Schlüsselphase in der Entwicklung der Antwerpener Malerei ein, nämlich zwischen den Generationen von Frans Floris (1519/20–1570) und Peter Paul Rubens (1577–1640). Laut van Mander wurde Jacob (oder Jacques) de Backer in Antwerpen als Sohn eines „vorzüglichen Malers“ geboren, der nach Frankreich auswanderte und dort verstarb. Jacob kam bei einem gewissen Antonio da Palermo (gest. 1588/1589), einem Maler und Kunsthändler italienischer Herkunft, der jedoch dem protestantischen Glauben angehörte, in die Lehre. Van Mander spricht davon, dass Jacobs Werke „stark nachgefragt und überall gesucht sind und vielerorts Kabinette und Bildergalerien von Kunstliebhabern zieren […]. Kurz, er ist wohl einer der besten Koloristen, die Antwerpen je gesehen hat: Er war ein ‚Inkarnatsmaler’, weil er seine Gemälde nicht nur mit Weiß, sondern auch mit einem Fleischton höhte, was ihm einen unsterblichen Ruf unter den Malern eintrug“ (K. van Mander, Schilder-Boeck, Haarlem 1603/04, 231v–232r, hrsg. und übers. von H. Miedema, The Lives of the Illustrious Netherlandish and German Painters, Doornspijk 1994, I, S. 185/86).

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

18.10.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 54.620,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Jacob de Backer


(Antwerpen um 1555-1585)
Adam und Eva,
Öl auf Holz, 65 x 48 cm, gerahmt

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Ein Gutachten (August 2016) liegt dem vorliegenden Gemälde bei.

Jacob de Backer ist einer der am wenigsten dokumentierten Künstler der Antwerpener Schule des 16. Jahrhunderts. Dies überrascht insofern, als der ihm zugeschriebene Werkkorpus einen höchst versierten Künstler zu erkennen gibt, der überaus einfallsreich spätmanieristische Elemente mit Einflüssen des sich ankündigen Barock verbindet (Siehe E. Leuschner, „Defining De Backer: New Evidence on the Last Phase of Antwerp Mannerism before Rubens”, in: Gazette des Beaux-Arts, CXXXVII, Nr. 1587, 2001).

Klaus Ertz schreibt: „Das zu begutachtende Gemälde Paradieslandschaft mit dem Sündenfall […] ist mir im Original bekannt. Nach gründlicher Beschäftigung mit diesem Bild bin ich überzeugt, dass es sich um ein Original des flämischen Meisters Jacob de BACKER handelt, das er vor 1590 in Italien gemalt hat. Der Erhaltungszustand ist als gut zu bezeichnen. Über das Leben des de Backer sind wir so gut wie nicht unterrichtet. Karel van Mander rühmt ihn in seinem ‚Schilder-Boek‘ als einen der besten Koloristen. Er arbeitete wohl hauptsächlich in Antwerpen. Seine Figuren zeigen sich von Frans Floris beeinflusst. Vermutlich reiste er um 1560 nach Italien, was den Einfluss von Giorgio Vasari und anderen römischen Manieristen in seinem Werk spürbar macht: Das wird deutlich in der manieriert anmutenden Haltung der beiden Figuren von Adam und Eva, den ausgeprägten Muskelpartien, sowie der Bein- und Armhaltung. Jacob de Backer, der in einigen uns bekannten Gemälden mit Jan Brueghel d. Ä. zusammengearbeitet hat, beeinflusste die frühen Figuren eines Peter Paul Rubens nachhaltig.“ […]

De Backers Schaffen nimmt eine Schlüsselphase in der Entwicklung der Antwerpener Malerei ein, nämlich zwischen den Generationen von Frans Floris (1519/20–1570) und Peter Paul Rubens (1577–1640). Laut van Mander wurde Jacob (oder Jacques) de Backer in Antwerpen als Sohn eines „vorzüglichen Malers“ geboren, der nach Frankreich auswanderte und dort verstarb. Jacob kam bei einem gewissen Antonio da Palermo (gest. 1588/1589), einem Maler und Kunsthändler italienischer Herkunft, der jedoch dem protestantischen Glauben angehörte, in die Lehre. Van Mander spricht davon, dass Jacobs Werke „stark nachgefragt und überall gesucht sind und vielerorts Kabinette und Bildergalerien von Kunstliebhabern zieren […]. Kurz, er ist wohl einer der besten Koloristen, die Antwerpen je gesehen hat: Er war ein ‚Inkarnatsmaler’, weil er seine Gemälde nicht nur mit Weiß, sondern auch mit einem Fleischton höhte, was ihm einen unsterblichen Ruf unter den Malern eintrug“ (K. van Mander, Schilder-Boeck, Haarlem 1603/04, 231v–232r, hrsg. und übers. von H. Miedema, The Lives of the Illustrious Netherlandish and German Painters, Doornspijk 1994, I, S. 185/86).

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 18.10.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 08.10. - 18.10.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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