Lot Nr. 216 -


Ferdinand Georg Waldmüller


Ferdinand Georg Waldmüller - Schloss Schwallenbach - Sammlung Reinhold Hofstätter (1927- 2013)

(Wien 1793-1865 Hinterbrühl) Der Abschied, signiert, datiert Waldmüller 1859, Öl auf Holz, 42 x 52,5 cm, Sprungbildung, gerahmt, (Rei)

Provenienz: Propyläen-Kunsthandlung Berlin;
Privatbesitz Salzburg;
Kunsthandel Reinhold Hofstätter.

Abgebildet und verzeichnet in: Bruno Grimschitz, Ferdinand Georg Waldmüller, Verlag Galerie Welz, Salzburg 1957, S. 359, Nr. 902, Abb. Tafel 118; Rupert Feuchtmüller, Ferdinand Georg Waldmüller 1713-1865, Leben - Schriften - Werke, Verlag Christian Brandstätter, Wien-München 1996, S. 516, Nr.983.

Gutachten (in Kopie) von Dr. Bruno Grimschitz vom 5. Februar 1957 vorhanden.

Ferdinand Georg Waldmüller
Waldmüller wurde 1793 als einziges Kind des Bediensteten Georg Waldmüller und seiner Frau Maria Elisabeth geboren. Bereits im zarten Alter von vierzehn Jahren verließ er das Elternhaus, um entgegen dem Willen der Mutter zwischen 1807 und 1813 an der Akademie in Wien zu studieren. Er war dort u. a. Schüler von Johann Baptist Lampi.
Waldmüller verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst als Portraitist und Miniaturist und wurde 1811 Zeichenlehrer am städtischen Theater in Agram (Zagreb), wo er auch seine spätere Frau, die Hofopernsängerin Katharina Weidner, kennen lernte.
Nachdem das  Ehepaar in verschiedenen Städten wie Baden, Brünn und Prag lebte, ließen sie sich 1817 in Wien nieder, wo Waldmüller mit Ausnahme von einigen Reisen - bevorzugt nach Italien - leben sollte. 1818 nahm Waldmüller Unterricht bei Johann Nepomuk Schödlberger und befasste sich - angeregt von seinem Lehrer - mit Naturstudien und Landschaftsmalerei. Seine erfolgreichste Sparte sollte aber zunächst die Portraitmalerei bleiben, wie eine Ausstellung 1822 in St. Anna belegt. 
1829 wurde er Kustos an der Gemäldesammlung der Akademie und lehrte als Professor „Anfangsgründe im Malen“. 1830 unternahm er eine erste Reise nach  Paris und setzte sich – inspiriert von der dortigen Malerei – fortan intensiv mit Landschaftsmalerei auseinander. In den folgenden Jahren entstanden Landschaften des Salzkammergutes, wo er seine Sommeraufenthalte verbrachte, und des Wiener Praters. 1835 wurde er zum Akademischen Rat ernannt. 
Doch bereits Mitte der 30er Jahre, am Höhepunkt seine Karriere, geriet Waldmüller zusehends in Konflikt mit der Akademie. Diese warf ihm vor Privatunterricht nach eigenen, akademiefremden Methoden zu geben, auch sei „das Malen nach der Natur mit der Unterrichtsmethode der Akademie unvereinbar“.
Staatskanzler Metternich unterstützte und schützte Waldmüller, konnte aber schließlich nicht verhindern, dass seine Reformvorschläge abgelehnt wurden und er 1850 zunächst sein Akademieatelier verlor.
1851 heiratete Waldmüller die um 33 Jahre jüngere Anna Bayer. Trotz seiner großen Erfolge im Ausland wie bei der Weltausstellung in Paris oder seiner Ausstellung im Londoner Buckingham Palace war Waldmüllers finanzielle Situation angespannt. 1857 erschien eine weitere Streitschrift, in der er sogar die Schließung der Akademie forderte. Waldmüller wurde daraufhin suspendiert und es erfolgte die Zwangspensionierung bei halbem Gehalt, das 1864 gnadenweise von Kaiser Franz Joseph auf das Normalmaß erhöht wurde.
1865 starb Ferdinand Georg Waldmüller im Alter von 72 Jahren als einer der bedeutendsten, österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts.
(Lit. Rupert Feuchtmüller, Ferdinand Georg Waldmüller, Wien 1996; Gerbert Frodl/Klaus Albrecht Schröder, Wiener Biedermeier, München 1992.)

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

12.09.2016 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 203.411,-
Schätzwert:
EUR 150.000,- bis EUR 200.000,-

Ferdinand Georg Waldmüller


(Wien 1793-1865 Hinterbrühl) Der Abschied, signiert, datiert Waldmüller 1859, Öl auf Holz, 42 x 52,5 cm, Sprungbildung, gerahmt, (Rei)

Provenienz: Propyläen-Kunsthandlung Berlin;
Privatbesitz Salzburg;
Kunsthandel Reinhold Hofstätter.

Abgebildet und verzeichnet in: Bruno Grimschitz, Ferdinand Georg Waldmüller, Verlag Galerie Welz, Salzburg 1957, S. 359, Nr. 902, Abb. Tafel 118; Rupert Feuchtmüller, Ferdinand Georg Waldmüller 1713-1865, Leben - Schriften - Werke, Verlag Christian Brandstätter, Wien-München 1996, S. 516, Nr.983.

Gutachten (in Kopie) von Dr. Bruno Grimschitz vom 5. Februar 1957 vorhanden.

Ferdinand Georg Waldmüller
Waldmüller wurde 1793 als einziges Kind des Bediensteten Georg Waldmüller und seiner Frau Maria Elisabeth geboren. Bereits im zarten Alter von vierzehn Jahren verließ er das Elternhaus, um entgegen dem Willen der Mutter zwischen 1807 und 1813 an der Akademie in Wien zu studieren. Er war dort u. a. Schüler von Johann Baptist Lampi.
Waldmüller verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst als Portraitist und Miniaturist und wurde 1811 Zeichenlehrer am städtischen Theater in Agram (Zagreb), wo er auch seine spätere Frau, die Hofopernsängerin Katharina Weidner, kennen lernte.
Nachdem das  Ehepaar in verschiedenen Städten wie Baden, Brünn und Prag lebte, ließen sie sich 1817 in Wien nieder, wo Waldmüller mit Ausnahme von einigen Reisen - bevorzugt nach Italien - leben sollte. 1818 nahm Waldmüller Unterricht bei Johann Nepomuk Schödlberger und befasste sich - angeregt von seinem Lehrer - mit Naturstudien und Landschaftsmalerei. Seine erfolgreichste Sparte sollte aber zunächst die Portraitmalerei bleiben, wie eine Ausstellung 1822 in St. Anna belegt. 
1829 wurde er Kustos an der Gemäldesammlung der Akademie und lehrte als Professor „Anfangsgründe im Malen“. 1830 unternahm er eine erste Reise nach  Paris und setzte sich – inspiriert von der dortigen Malerei – fortan intensiv mit Landschaftsmalerei auseinander. In den folgenden Jahren entstanden Landschaften des Salzkammergutes, wo er seine Sommeraufenthalte verbrachte, und des Wiener Praters. 1835 wurde er zum Akademischen Rat ernannt. 
Doch bereits Mitte der 30er Jahre, am Höhepunkt seine Karriere, geriet Waldmüller zusehends in Konflikt mit der Akademie. Diese warf ihm vor Privatunterricht nach eigenen, akademiefremden Methoden zu geben, auch sei „das Malen nach der Natur mit der Unterrichtsmethode der Akademie unvereinbar“.
Staatskanzler Metternich unterstützte und schützte Waldmüller, konnte aber schließlich nicht verhindern, dass seine Reformvorschläge abgelehnt wurden und er 1850 zunächst sein Akademieatelier verlor.
1851 heiratete Waldmüller die um 33 Jahre jüngere Anna Bayer. Trotz seiner großen Erfolge im Ausland wie bei der Weltausstellung in Paris oder seiner Ausstellung im Londoner Buckingham Palace war Waldmüllers finanzielle Situation angespannt. 1857 erschien eine weitere Streitschrift, in der er sogar die Schließung der Akademie forderte. Waldmüller wurde daraufhin suspendiert und es erfolgte die Zwangspensionierung bei halbem Gehalt, das 1864 gnadenweise von Kaiser Franz Joseph auf das Normalmaß erhöht wurde.
1865 starb Ferdinand Georg Waldmüller im Alter von 72 Jahren als einer der bedeutendsten, österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts.
(Lit. Rupert Feuchtmüller, Ferdinand Georg Waldmüller, Wien 1996; Gerbert Frodl/Klaus Albrecht Schröder, Wiener Biedermeier, München 1992.)

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Schloss Schwallenbach - Sammlung Reinhold Hofstätter (1927- 2013)
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 12.09.2016 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 03.09. - 12.09.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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