Römische Schule, 17. Jahrhundert
Architekturcapriccio mit figürlicher Staffage,
Öl auf Leinwand, 165,5 x 205 cm, gerahmt
Das vorliegende Gemälde zeigt eine der Fantasie entnommene Architekturszenerie, die von einem eindrucksvollen mittig platzierten und sich auf einer Treppe erhebenden Gebäude bestimmt wird. Es ist von dorischen Säulen umgeben und mit einer auf einem hohen Tambour aufgesetzten Kuppel bekrönt. Von großem Interesse sind die zahlreichen Details, etwa die Masken oberhalb der Kapitelle und die Statuen der Muscheln tragenden Cherubim auf der Balustrade. Das Gemälde reiht sich in die römische Strömung der Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts ein, zu der Künstler wie Viviano Codazzi, Michelangelo Cerquozzi, Filippo Lauri und Vicente Giner zählten. Das Genre wurde zum Teil durch die Werke der um die Mitte des 17. Jahrhunderts im Rom tätigen Künstler angeregt, die als Bamboccianti bekannt sind und von Peter Van Laer angeführt wurden. Die Bamboccianti übten in der Folge auch Einfluss auf die Landschaftskunst Venedigs des nachfolgenden Jahrhunderts aus.
Das Gemälde hat besonders starke Ähnlichkeit mit Bildern von Viviano Codazzi (um 1603–1670). Der aus Bergamo stammende Künstler, der gegen Ende der 1640er-Jahre in Rom tätig war, spezialisierte sich auf Architekturprospekte. Im Gegensatz zu den heroischen Landschaften zeitgenössischer Künstler aus der Emilia-Romagna und Frankreich lässt Codazzis Schaffen eine beständige Suche nach Glaubwürdigkeit erkennen, selbst wenn es sich um erfundene Darstellungen handelte, sowie eine Lichtführung, die darauf ausgerichtet war, selbst das kleinste Detail ins Licht zu rücken. Details des vorliegenden Gemäldes wie die dorischen Säulen, die Farbigkeit der Gebäude im Hintergrund und der gepflasterte Vorplatz mit einigen herausgelösten Steinen finden sich auch in seinen Werken.
Die zahlreichen die Szene bevölkernden Figuren sind wiederum anderen Kompositionen entnommen. Beispielsweise steht die eine Vase auf dem Kopf und eine zweite in der Hand tragende Frau in Zusammenhang mit einer Figur aus Raffaels Fresko Der Borgobrand in den Stanzen des Vatikans.
18.12.2017 - 14:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 75.000,-
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-
Römische Schule, 17. Jahrhundert
Architekturcapriccio mit figürlicher Staffage,
Öl auf Leinwand, 165,5 x 205 cm, gerahmt
Das vorliegende Gemälde zeigt eine der Fantasie entnommene Architekturszenerie, die von einem eindrucksvollen mittig platzierten und sich auf einer Treppe erhebenden Gebäude bestimmt wird. Es ist von dorischen Säulen umgeben und mit einer auf einem hohen Tambour aufgesetzten Kuppel bekrönt. Von großem Interesse sind die zahlreichen Details, etwa die Masken oberhalb der Kapitelle und die Statuen der Muscheln tragenden Cherubim auf der Balustrade. Das Gemälde reiht sich in die römische Strömung der Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts ein, zu der Künstler wie Viviano Codazzi, Michelangelo Cerquozzi, Filippo Lauri und Vicente Giner zählten. Das Genre wurde zum Teil durch die Werke der um die Mitte des 17. Jahrhunderts im Rom tätigen Künstler angeregt, die als Bamboccianti bekannt sind und von Peter Van Laer angeführt wurden. Die Bamboccianti übten in der Folge auch Einfluss auf die Landschaftskunst Venedigs des nachfolgenden Jahrhunderts aus.
Das Gemälde hat besonders starke Ähnlichkeit mit Bildern von Viviano Codazzi (um 1603–1670). Der aus Bergamo stammende Künstler, der gegen Ende der 1640er-Jahre in Rom tätig war, spezialisierte sich auf Architekturprospekte. Im Gegensatz zu den heroischen Landschaften zeitgenössischer Künstler aus der Emilia-Romagna und Frankreich lässt Codazzis Schaffen eine beständige Suche nach Glaubwürdigkeit erkennen, selbst wenn es sich um erfundene Darstellungen handelte, sowie eine Lichtführung, die darauf ausgerichtet war, selbst das kleinste Detail ins Licht zu rücken. Details des vorliegenden Gemäldes wie die dorischen Säulen, die Farbigkeit der Gebäude im Hintergrund und der gepflasterte Vorplatz mit einigen herausgelösten Steinen finden sich auch in seinen Werken.
Die zahlreichen die Szene bevölkernden Figuren sind wiederum anderen Kompositionen entnommen. Beispielsweise steht die eine Vase auf dem Kopf und eine zweite in der Hand tragende Frau in Zusammenhang mit einer Figur aus Raffaels Fresko Der Borgobrand in den Stanzen des Vatikans.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 18.12.2017 - 14:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 13.12. - 18.12.2017 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.