Opel und Oberklasse? Da war doch was! Auch, wenn es lange her ist, in den Wirtschaftswunderjahren nahm man es gerne mit Stuttgart auf und in München konnte man sich ohnehin nur mit kleinen eckigen wie kugeligen Autos über Wasser halten. Rüsselsheim präsentierte 1962 seine stark von der GM Mutter inspirierte neue Oberklasse-Modellreihe, Kapitän, Admiral und Diplomat, letzterer sogar mit V8-Motor und ab 1965 in homöopathischer Dosis als Coupé. Nur für Österreich gab es den Kapitän aus Steuergründen mit einem 2,5-Liter Motor und 90 PS.

Dieser frühe Kapitän A wurde am 26. November 1964 erstmals in Wien zugelassen. Der Erstbesitzer fuhr den großen Opel bis Ende 1981. Ein kurioses Detail in der Historie des Kapitäns ist, dass offenbar zwei Besitzer den Verkauf des Wagens bereuten und ihn nach nur kurzen Intermezzi wieder auf sich zuließen. Das muss ganz klar für die Qualitäten des Opels sprechen! Dabei braucht es dafür gar keinen Blick in die Papiere, denn der Kapitän weiß rundum zu begeistern. Zwar wurde sein Lackkleid in der seltenen Originalfarbe erneuert, innen aber besticht er mit unberührter Originalität und charmanter Patina. Der Motor läuft seidenweich und fügt sich nahtlos ins übrige Erscheinungsbild ein. Der Kapitän bringt ein (großes) Stück Wirtschaftswunder in die Garage und wird seinen neuen Besitzer mit dem Flair längst vergangener Rüsselsheimer Oberklassen-Tage begeistern!

FIN: 263113332, Laufleistung: 44.798 km (abgelesen), Hubraum: 2.483 ccm/R6, Getriebe: 4-Gang, Farbe: Champagner/Hellbraun (Stoff), Leistung: 90 PS, Papiere: Österreichischer Typenschein