Adolf Luther *
![Adolf Luther * - Zeitgenössische Kunst, Teil 1 Adolf Luther * - Zeitgenössische Kunst, Teil 1](/fileadmin/lot-images/38M160601/normal/adolf-luther-1745245.jpg)
(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
(4-reihiges) Hohlspiegelobjekt, 1990, auf der Rückseite signiert und datiert Luther 90, 8 x 4 halblucente rechteckige Hohlspiegel, Spiegel, Plexiglas, Holz, auf der Rückseite Stempel „energetische Plastik“ und „sehen ist schön“, 93 x 159 x 9 cm, in Originalplexiglasbox, (PS)
Die vorliegende Arbeit wurde von der Adolf Luther Stiftung, Krefeld, unter der Archiv-Nr. HSP 90/010 registriert.
Provenienz:
Galerie Kremer-Tengelmann, Gelsenkirchen, direkt vom Künstler
– dort vom jetzigen Besitzer erworben
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
„Die Einbeziehung des Betrachters folgt aus einer funktionalen Sicht. Das Zusammenspiel von Licht und Materie ist grundlegend. Der Betrachter ist ein Teil in diesem Spiel. Er steht nicht nur in Distanz zur Welt, er gehört auch mit dazu. Ebenso folgt eine spezifische Sicht des plastischen, eines größeren ganzen und nicht mehr isolierten Sehens.“
Adolf Luther, Das Licht kann kein Bild sein – Notizen aus vierzig Jahren, Köln 1984, S. 186 Adolf
Luther geht von einem freien, offenen, indeterminierten Weltbild aus, das neben dem klassischen perspektivischen besteht. Das Licht stellt er in seinem Werk als plastisches Medium vor, das einen indeterminierten Raum im Raum bildet. Mit der seriellen Aneinanderreihung der Hohlspiegel, wie auch bei dem Werk mit den 8 x 4 halbtransparenten halblucenten Hohlspiegeln, „beabsichtigt Luther eine Simplizität, um jeden ästhetischen Eigenwert wie dieser durch individuelle Komposition bedingt ist, auszuschließen. Denn die Hohlspiegelobjekte dienen erstens als Instrumente. Sie sind offen gegen den Raum vor ihnen, den sie […] sowohl reflektieren als auch optisch dynamisieren. Die instrumentale Funktion besteht darin, dass die Hohlspiegel einerseits eine vorgegebene Wirklichkeit vervielfachen als eine Vielzahl von wirklichkeitsfremden, oft umgekehrten und den Beschauer irritierenden Erscheinungen und dass sie andererseits eine Art reiner Phänomenalität im Raume erzeugen und damit den Raum selbst in einen sonst unsichtbaren, lichterfüllten Energiebereich transformieren. […] Luthers Kunstwollen zielt darauf ab, durch Instrumente, die als solche vom Künstler erst zu erfinden sind, das Licht als Energie im Raum zu erweisen. Unter diesem Anspruch ist Luthers Kunstwollen naturbezogen nicht im Sinne der Mimesis, sondern in der Absicht darauf sichtbar zu machen, was Teil der Natur selbst ist.“
(Max Imdahl, Bemerkungen über Luthers Spiegelobjekte, in Ausst.-Kat. Luther Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 1974, S. 5)
01.06.2016 - 19:00
- Schätzwert:
-
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-
Adolf Luther *
(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
(4-reihiges) Hohlspiegelobjekt, 1990, auf der Rückseite signiert und datiert Luther 90, 8 x 4 halblucente rechteckige Hohlspiegel, Spiegel, Plexiglas, Holz, auf der Rückseite Stempel „energetische Plastik“ und „sehen ist schön“, 93 x 159 x 9 cm, in Originalplexiglasbox, (PS)
Die vorliegende Arbeit wurde von der Adolf Luther Stiftung, Krefeld, unter der Archiv-Nr. HSP 90/010 registriert.
Provenienz:
Galerie Kremer-Tengelmann, Gelsenkirchen, direkt vom Künstler
– dort vom jetzigen Besitzer erworben
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
„Die Einbeziehung des Betrachters folgt aus einer funktionalen Sicht. Das Zusammenspiel von Licht und Materie ist grundlegend. Der Betrachter ist ein Teil in diesem Spiel. Er steht nicht nur in Distanz zur Welt, er gehört auch mit dazu. Ebenso folgt eine spezifische Sicht des plastischen, eines größeren ganzen und nicht mehr isolierten Sehens.“
Adolf Luther, Das Licht kann kein Bild sein – Notizen aus vierzig Jahren, Köln 1984, S. 186 Adolf
Luther geht von einem freien, offenen, indeterminierten Weltbild aus, das neben dem klassischen perspektivischen besteht. Das Licht stellt er in seinem Werk als plastisches Medium vor, das einen indeterminierten Raum im Raum bildet. Mit der seriellen Aneinanderreihung der Hohlspiegel, wie auch bei dem Werk mit den 8 x 4 halbtransparenten halblucenten Hohlspiegeln, „beabsichtigt Luther eine Simplizität, um jeden ästhetischen Eigenwert wie dieser durch individuelle Komposition bedingt ist, auszuschließen. Denn die Hohlspiegelobjekte dienen erstens als Instrumente. Sie sind offen gegen den Raum vor ihnen, den sie […] sowohl reflektieren als auch optisch dynamisieren. Die instrumentale Funktion besteht darin, dass die Hohlspiegel einerseits eine vorgegebene Wirklichkeit vervielfachen als eine Vielzahl von wirklichkeitsfremden, oft umgekehrten und den Beschauer irritierenden Erscheinungen und dass sie andererseits eine Art reiner Phänomenalität im Raume erzeugen und damit den Raum selbst in einen sonst unsichtbaren, lichterfüllten Energiebereich transformieren. […] Luthers Kunstwollen zielt darauf ab, durch Instrumente, die als solche vom Künstler erst zu erfinden sind, das Licht als Energie im Raum zu erweisen. Unter diesem Anspruch ist Luthers Kunstwollen naturbezogen nicht im Sinne der Mimesis, sondern in der Absicht darauf sichtbar zu machen, was Teil der Natur selbst ist.“
(Max Imdahl, Bemerkungen über Luthers Spiegelobjekte, in Ausst.-Kat. Luther Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 1974, S. 5)
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst, Teil 1 |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 01.06.2016 - 19:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 21.05. - 01.06.2016 |