Lot Nr. 79 -


Meindert Hobbema


Meindert Hobbema - Alte Meister

(Amsterdam 1638–1709)
Bewaldete Landschaft mit der Burg Bentheim,
Öl auf Leinwand, 57 x 72,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Smith;
Sammlung J. Woodin (1810);
Sammlung G. Pennell;
Auktion Philips, Bath, W. Beckford, Fonthill Abbey, 10. Oktober 1823, Lot 229;
Sammlung D. W. Acraman, Bristol (1835)
Palastmuseum Pavlovsk, Eremitage, St. Petersburg (bis 1930);
Auktion Lepke, Berlin, 1. April 1930, Lot 56 (als Jacob van Ruysdael);
Galerie Internationale, Den Haag (um 1930);
Auktion Fischer, Luzern, 18. August 1931, Lot 257 (als Jacob van Ruysdael);
Privatsammlung, Schweiz

Literatur:
J. Smith, A Catalogue Raisonné of the Works of the Most Eminent Dutch, Flemish and French Painters, Bd. 6, London 1835, Nr. 196 (als J. van Ruisdael);
C. Hofstede de Groot, A Catalogue Raisonné of the Work of the most eminent Dutch, Flemish and French, Bd. 4, London 1911, Nr. 29, S. 16;
S. Slive, Jacob van Ruisdael, A Complete Catalogue of his Paintings, Drawings and Etchings, New Haven/London 2001, S. 612, Kat. Nr. Dub3, (als erste Fassung der Komposition, aber nicht von Ruisdael)

Wir danken Christopher Wright für die Bestätigung der Eigenhändigkeit dieses Bildes. Ein schriftliches Gutachten (Januar 2016) liegt vor.

Das hier vorliegende, in der Mitte der 1650er Jahre entstandene Gemälde wiederholt eine Komposition Ruisdaels, die sich in der Sammlung von Jacob, Lord Rothschild, in London befindet. Nachdem Seymour Slive das vorliegende Gemälde und das Rothschild Bild nur durch alte Photographien kannte, wies er die Zuschreibungen beider zurück, wobei der das vorliegende Gemälde für die beste Version hielt. Erneute Prüfungen der Gemälde im Original haben bestätigt, dass das Rothschild Gemälde Ruisdaels Prototyp ist, während das vorliegende Bild eine freie und leicht abgewandelte Kopie von Hobbema ist, Ruisdaels wichtigstem Schüler.

Während Ruisdaels Laubwerk sattgrün, aber etwas düster wirkt, erzielt Hobbemas wärmere und freiere Behandlung des Laubwerks buntere, herbstlichere Effekte. Christopher Wright schrieb in seinem Gutachten: „So strong is Hobbema’s reinterpretation of Ruisdael that this picture acts as a turning point in Hobbema’s work when he was breaking away from Ruisdael’s benign but powerful influence”.

Zur Provenienz: in den späten 1920er Jahren benötigte die Sowjetunion Devisen, um die rasche Industrialisierung des Landes finanzieren zu können. Nachdem bereits eine große Menge an Schmuck, Möbeln und Ikonen verkauft worden war, wurde die Eremitage in St. Petersburg gezwungen, sich von 250 Bildern zu trennen, darunter Meisterwerke von Tizian, Rembrandt und Rubens. 1930 und 1931 wurden diese Werke bei Lepke in Berlin versteigert. Der große Sammler Andrew Mellon erwarb 21 dieser aus der Eremitage stammenden Gemälde und schenkte sie später der National Gallery of Art in Washington. Dort bildeten sie den Grundstock der später weltberühmten Sammlung.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

19.04.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 77.518,-
Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-

Meindert Hobbema


(Amsterdam 1638–1709)
Bewaldete Landschaft mit der Burg Bentheim,
Öl auf Leinwand, 57 x 72,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Smith;
Sammlung J. Woodin (1810);
Sammlung G. Pennell;
Auktion Philips, Bath, W. Beckford, Fonthill Abbey, 10. Oktober 1823, Lot 229;
Sammlung D. W. Acraman, Bristol (1835)
Palastmuseum Pavlovsk, Eremitage, St. Petersburg (bis 1930);
Auktion Lepke, Berlin, 1. April 1930, Lot 56 (als Jacob van Ruysdael);
Galerie Internationale, Den Haag (um 1930);
Auktion Fischer, Luzern, 18. August 1931, Lot 257 (als Jacob van Ruysdael);
Privatsammlung, Schweiz

Literatur:
J. Smith, A Catalogue Raisonné of the Works of the Most Eminent Dutch, Flemish and French Painters, Bd. 6, London 1835, Nr. 196 (als J. van Ruisdael);
C. Hofstede de Groot, A Catalogue Raisonné of the Work of the most eminent Dutch, Flemish and French, Bd. 4, London 1911, Nr. 29, S. 16;
S. Slive, Jacob van Ruisdael, A Complete Catalogue of his Paintings, Drawings and Etchings, New Haven/London 2001, S. 612, Kat. Nr. Dub3, (als erste Fassung der Komposition, aber nicht von Ruisdael)

Wir danken Christopher Wright für die Bestätigung der Eigenhändigkeit dieses Bildes. Ein schriftliches Gutachten (Januar 2016) liegt vor.

Das hier vorliegende, in der Mitte der 1650er Jahre entstandene Gemälde wiederholt eine Komposition Ruisdaels, die sich in der Sammlung von Jacob, Lord Rothschild, in London befindet. Nachdem Seymour Slive das vorliegende Gemälde und das Rothschild Bild nur durch alte Photographien kannte, wies er die Zuschreibungen beider zurück, wobei der das vorliegende Gemälde für die beste Version hielt. Erneute Prüfungen der Gemälde im Original haben bestätigt, dass das Rothschild Gemälde Ruisdaels Prototyp ist, während das vorliegende Bild eine freie und leicht abgewandelte Kopie von Hobbema ist, Ruisdaels wichtigstem Schüler.

Während Ruisdaels Laubwerk sattgrün, aber etwas düster wirkt, erzielt Hobbemas wärmere und freiere Behandlung des Laubwerks buntere, herbstlichere Effekte. Christopher Wright schrieb in seinem Gutachten: „So strong is Hobbema’s reinterpretation of Ruisdael that this picture acts as a turning point in Hobbema’s work when he was breaking away from Ruisdael’s benign but powerful influence”.

Zur Provenienz: in den späten 1920er Jahren benötigte die Sowjetunion Devisen, um die rasche Industrialisierung des Landes finanzieren zu können. Nachdem bereits eine große Menge an Schmuck, Möbeln und Ikonen verkauft worden war, wurde die Eremitage in St. Petersburg gezwungen, sich von 250 Bildern zu trennen, darunter Meisterwerke von Tizian, Rembrandt und Rubens. 1930 und 1931 wurden diese Werke bei Lepke in Berlin versteigert. Der große Sammler Andrew Mellon erwarb 21 dieser aus der Eremitage stammenden Gemälde und schenkte sie später der National Gallery of Art in Washington. Dort bildeten sie den Grundstock der später weltberühmten Sammlung.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.04.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 19.04.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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