(Amsterdam 1638–1709)
Landschaft mit einer Brücke,
Öl auf Holz, 50 x 75 cm, gerahmt

Provenienz:
Galerie Frans Buffa en Zonen, Amsterdam (Juni 1925);
Auktion Dorotheum, Wien, 18. Mai 1989, Lot 651;
Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft, Freiburg im Breisgau

Literatur:
G. Broulhiet, Meindert Hobbema, Paris 1938, S. 433, Nr. 423, Abb. S. 313

Als das vorliegende Gemälde 1989 im Dorotheum versteigert wurde, lag ihm ein schriftliches Gutachten von Christopher Wright vom 21. Januar 1987 bei. Christopher Wrigt schrieb darin: “Diese schöne Landschaft mit einer Brücke ist meiner Meinung nach ein außerordentlich gut erhaltenes Beispiel des reifen Stil des Künstlers. Es ist um 1663 entstanden, als sich Hobbema aus der Vormundschaft Jacob Ruisdaels löste und sich zu einem Maler von großer Eigenständigkeit entwickelte. Die Wassermühle in der Bildmitte ist von vielen Kompositionen des Meisters her vertraut. Das Gemälde wird von mir in mein demnächst erscheinendes Werkverzeichnis als eigenhändige Arbeit von Hobbema aufgenommen werden”.

Die Werke des bei Jacob Ruisdael ausgebildeten Landschaftsmaler Meindert Hobbema unterscheiden sich von denen des Lehrers durch pastosere Farben, durch stärker ausgeprägte Lichtund Schattengegensätze und durch zahlreichere fein ausgearbeitete Details. Er malte das schimmernde und reflektierende Sonnenlicht und verwendete eine Palette, die mehr Gelb, Grün und Braun enthält gegenüber den bei Ruisdael dominierenden Grautönen. Die wenig hervortretende Staffage stammt in der Regel von Hobbema selbst.