Lot Nr. 1166 -


Pierre George Jeanniot


Pierre George Jeanniot - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Genf 1848–1934 Paris)
Im Hutsalon, signiert, datiert, Jeanniot 1901, Öl auf Leinwand, 54,5 x 81,5 cm, gerahmt (Rahmen leicht beschädigt), (Rei)

Pierre-Georges Jeanniots künstlerische Laufbahn war als Sohn des Direktors der École des Beaux-Arts in Dijon (Pierre-Alexandre Jeanniot 1826–1892), vorgegeben.
Ab 1883 widmete er sich ausschließlich seiner künstlerischen Karriere. Er lässt sich in Paris nieder, wo er anfänglich als Illustrator tätig ist. Trotz erster Erfolge im Pariser Salon, wo er für seine militärischen Motive im Stile des französischen Realismus mit Medaillen und Mentions honorables ausgezeichnet wird, ist er gegenüber den neuen Strömungen des Impressionismus und dessen Protagonisten äußerst aufgeschlossen. Freundschaften mit Eduard Manet und Edgar Degas, sowie mit vielen weiteren Größen der Pariser Kunstszene unterstreichen Jeanniots Bestreben, sich außerhalb der Salonmalerei zu etablieren. Es war wohl auch Manet persönlich, der Jeanniot dazu bewog, den Militärdienst zugunsten seines künstlerischen Schaffens zurückzustellen. Der Kunstkritiker Louis Vauxcelles berichtet, daß Jeanniot bereits während seiner Offizierslaufbahn Manet einige Werke von sich zeigen durfte, worauf Manet ihm zusprach: Mein Freund, Du bist einer von uns, was ihn mit ungemeinem Stolz erfüllte (Louis Vauxcelles unter Pseudonym Pinturicchio, in: Le Carnet de la semaine, Le Caret dans ateliers: Le Roi Lear; Les Vivants de la collection; Les Manets de la collection, Bd. 4, Nr. 148, 7. April 1918, S. 8). Edgar Degas bleibt für Jeanniot in den folgenden Jahren jedoch der prägendste Begleiter, an dem er sich künstlerisch orientiert, der auf Jeanniots Anwesen in Dienay près Is-sur-Tille (Côte-d‘Or) regelmäßig zu Gast ist und auch Bilder seines Freundes sammelt. Jeanniots Portraits Pariser Frauen der Belle Epoque, wie auch in dieser Szene im Hutsalon zu sehen, geben uns einen äußerst lebhaften Einblick in die französische Gesellschaft jener Zeit und schildern ganz wunderbar den Alltag des mondänen Paris.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

21.04.2016 - 18:00

Schätzwert:
EUR 7.000,- bis EUR 10.000,-

Pierre George Jeanniot


(Genf 1848–1934 Paris)
Im Hutsalon, signiert, datiert, Jeanniot 1901, Öl auf Leinwand, 54,5 x 81,5 cm, gerahmt (Rahmen leicht beschädigt), (Rei)

Pierre-Georges Jeanniots künstlerische Laufbahn war als Sohn des Direktors der École des Beaux-Arts in Dijon (Pierre-Alexandre Jeanniot 1826–1892), vorgegeben.
Ab 1883 widmete er sich ausschließlich seiner künstlerischen Karriere. Er lässt sich in Paris nieder, wo er anfänglich als Illustrator tätig ist. Trotz erster Erfolge im Pariser Salon, wo er für seine militärischen Motive im Stile des französischen Realismus mit Medaillen und Mentions honorables ausgezeichnet wird, ist er gegenüber den neuen Strömungen des Impressionismus und dessen Protagonisten äußerst aufgeschlossen. Freundschaften mit Eduard Manet und Edgar Degas, sowie mit vielen weiteren Größen der Pariser Kunstszene unterstreichen Jeanniots Bestreben, sich außerhalb der Salonmalerei zu etablieren. Es war wohl auch Manet persönlich, der Jeanniot dazu bewog, den Militärdienst zugunsten seines künstlerischen Schaffens zurückzustellen. Der Kunstkritiker Louis Vauxcelles berichtet, daß Jeanniot bereits während seiner Offizierslaufbahn Manet einige Werke von sich zeigen durfte, worauf Manet ihm zusprach: Mein Freund, Du bist einer von uns, was ihn mit ungemeinem Stolz erfüllte (Louis Vauxcelles unter Pseudonym Pinturicchio, in: Le Carnet de la semaine, Le Caret dans ateliers: Le Roi Lear; Les Vivants de la collection; Les Manets de la collection, Bd. 4, Nr. 148, 7. April 1918, S. 8). Edgar Degas bleibt für Jeanniot in den folgenden Jahren jedoch der prägendste Begleiter, an dem er sich künstlerisch orientiert, der auf Jeanniots Anwesen in Dienay près Is-sur-Tille (Côte-d‘Or) regelmäßig zu Gast ist und auch Bilder seines Freundes sammelt. Jeanniots Portraits Pariser Frauen der Belle Epoque, wie auch in dieser Szene im Hutsalon zu sehen, geben uns einen äußerst lebhaften Einblick in die französische Gesellschaft jener Zeit und schildern ganz wunderbar den Alltag des mondänen Paris.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.04.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 21.04.2016

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