Lot Nr. 235


Moritz von Schwind


Moritz von Schwind - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen

(Wien 1804-1871 München) "Die Rückkehr des Grafen von Gleichen", Studie zum gleichnamigen Gemälde in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung/Sammlung Schack, Inv. Nr. 11444 aus dem Jahr 1864, Aquarell auf Papier, 27 x 27 cm, Passep., gerahmt, (Hu)

Der Graf von Gleichen zieht zum Kreuzzug ins Heilige Land und gerät in Gefangenschaft. Die Tochter des Sultans befreit ihn. Mit dem Segen des Papstes nimmt Gleichen sie zu seiner zweiten Frau. Schwind schildert die Rückkehr Gleichens und die erste Begegnung der beiden Frauen. Die Geschichte ist bei den Gebrüdern Grimm und Ludwig Bechstein nachzulesen.

Wir dankenHerrn Dipl. Kulturwirt Ulf Dingerdissen, M. A., Georg August Universität Göttingen,für folgende wissen schaftliche Einordnung aufgrund von Fotos im Jänner 2016: "Ich gehe davon aus, dass es sich bei Ihrem Aquarell um eine eigenhändige Studie Schwinds handelt. Darauf deuten nicht nur die zahlreichen Pentimenti hin, sondern vor allem auch die wesentlichen Unterschiede zwischen dem Aquarell und dem ausgeführten Gemälde. Daher erachte ich das Aquarell als eine eigenhändige Farbstudie zu einer älteren Komposition. Zum einen pflegte Schwind für seine Ölbilder stets Farbstudien in Wasserfarbe (!) anzufertigen, zum anderen befindet sich im Kupferstichkabinett der Karlsruher Kunsthalle eine Bleistiftzeichnung Schwinds, die eine mit Ihrem Aquarell vergleichbare Komposition zeigt und auf die Zeit um 1848 geschätzt wird. Es scheint, dass Ihr Blatt ebenfalls aus dieser Zeit stammt. Auffallend ist, dass Schwind die Farbe der Gewänder der Protagonisten früh festgelegt hat! Ihr Aquarell ist durchaus spannend für die Genese von Schwinds Gemälde, die ja fast 40 Jahre gedauert hat: Seine ersten Ideen für die "Rückkehr des Grafen von Gleichen" stammen aus dem Jahr 1826, vollendet hat er sie erst 1864!"

Vergleiche: Zeichnung aus dem Karlsruher Kupferstichkabinett, abgebildet in Ulf Dingerdissen, Moritz von Schwind und seine "Rückkehr des Grafen von Gleichen", eine romantische Stellungnahme zur Ehe, VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, S 99 und 137.

Expertin: Dr. Brigitte Huck Dr. Brigitte Huck
+43-1-515 60-378

19c.paintings@dorotheum.at

30.03.2016 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 4.500,-
Schätzwert:
EUR 5.000,- bis EUR 6.000,-

Moritz von Schwind


(Wien 1804-1871 München) "Die Rückkehr des Grafen von Gleichen", Studie zum gleichnamigen Gemälde in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung/Sammlung Schack, Inv. Nr. 11444 aus dem Jahr 1864, Aquarell auf Papier, 27 x 27 cm, Passep., gerahmt, (Hu)

Der Graf von Gleichen zieht zum Kreuzzug ins Heilige Land und gerät in Gefangenschaft. Die Tochter des Sultans befreit ihn. Mit dem Segen des Papstes nimmt Gleichen sie zu seiner zweiten Frau. Schwind schildert die Rückkehr Gleichens und die erste Begegnung der beiden Frauen. Die Geschichte ist bei den Gebrüdern Grimm und Ludwig Bechstein nachzulesen.

Wir dankenHerrn Dipl. Kulturwirt Ulf Dingerdissen, M. A., Georg August Universität Göttingen,für folgende wissen schaftliche Einordnung aufgrund von Fotos im Jänner 2016: "Ich gehe davon aus, dass es sich bei Ihrem Aquarell um eine eigenhändige Studie Schwinds handelt. Darauf deuten nicht nur die zahlreichen Pentimenti hin, sondern vor allem auch die wesentlichen Unterschiede zwischen dem Aquarell und dem ausgeführten Gemälde. Daher erachte ich das Aquarell als eine eigenhändige Farbstudie zu einer älteren Komposition. Zum einen pflegte Schwind für seine Ölbilder stets Farbstudien in Wasserfarbe (!) anzufertigen, zum anderen befindet sich im Kupferstichkabinett der Karlsruher Kunsthalle eine Bleistiftzeichnung Schwinds, die eine mit Ihrem Aquarell vergleichbare Komposition zeigt und auf die Zeit um 1848 geschätzt wird. Es scheint, dass Ihr Blatt ebenfalls aus dieser Zeit stammt. Auffallend ist, dass Schwind die Farbe der Gewänder der Protagonisten früh festgelegt hat! Ihr Aquarell ist durchaus spannend für die Genese von Schwinds Gemälde, die ja fast 40 Jahre gedauert hat: Seine ersten Ideen für die "Rückkehr des Grafen von Gleichen" stammen aus dem Jahr 1826, vollendet hat er sie erst 1864!"

Vergleiche: Zeichnung aus dem Karlsruher Kupferstichkabinett, abgebildet in Ulf Dingerdissen, Moritz von Schwind und seine "Rückkehr des Grafen von Gleichen", eine romantische Stellungnahme zur Ehe, VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, S 99 und 137.

Expertin: Dr. Brigitte Huck Dr. Brigitte Huck
+43-1-515 60-378

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 30.03.2016 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 23.03. - 30.03.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.