(Catanzaro 1918–2006 Mailand),
Composizione, 1972, signiert Rotella, Artypo auf Leinwand, Plastiküberzug, 158 x 106 cm, gerahmt, (MCC)

Provenienz:
Galleria De Crescenzo, Rom;
Farsettiarte, Prato, 29. Mai 2010;
italienische Privatsammlung.

Ausgestellt:
Mailand, Rotella, Rotonda della Besana, April – Mai 1975.

Literatur:
T. Trini, Rotella, Ausst.-Kat., S. 59, mit Abb.

Als großer Entdecker der Maltechniken und Malweisen hat Mimmo Rotella Artypo vielmehr zu einem Stil als zu einer bloßen sprachlichen Innovation gemacht. Während der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre umfasste sein jüngstes Schaffen während des Drucks ausgeschiedene Werbemotive, die in die Unmittelbarkeit der Kunstwelt zurückgeführt wurden. […] Artypo kommt direkt aus der Typografie. Dazu gehören auch die vielen „Probedrucke“, anhand derer der Drucker das Register und die Qualität der Bilder und Farben prüft; der erste Ausschuss von Papierpalakten, der entsteht, wenn die Maschinen zu laufen beginnen und die Farben und Bilder anderer Plakate überdruckt werden. Am Ende werden sie ohnehin weggeworfen. […]
Pierre Restany schreibt im Katalog der Pariser Retrospektive von 1971:
„Mir geht es um den fundamentalen Beitrag Mimmo Rotellas zur Mec’art, einer logischen Weiterführung des Nouveau Réalisme, die in der direkten „Aneignung“ des fotomechanischen Bildes besteht. So verlegte er sich von den Plakaten auf die Fehldrucke, fertige Bilder, die man erhält, wenn verschiedene Probedrucke auf demselben Papierbogen gedruckt werden. Auf diese Weise wird die mechanische Kunst zu einer typografischen.
Der Künstler macht sich diese oder jene Drucktechnik zu eigen, was so weit geht, dass er den Ausschuss mit einem Plastiküberzug versieht und ihm somit eine ganz und gar objektive Eigenständigkeit verleiht.“
Tommaso Trini, Rotella, Verlag Prearo, Mailand 1974