(Klagenfurt 1891-1949 Garmisch)
Bergbauernhof, um 1930, signiert Mulley, Öl auf Leinwand, 75 x 100 cm, ger., (K)

Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland

1929 beteiligt sich Mulley an der 50. Jahresausstellung im Wiener Künstlerhaus. Das Wiener Publikum erwählte ihn dort mit seinem Ölbild „An der Dorfkirche“ zum Preisträger für den von der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens gestifteten „Wiener Volkspreis 1929“. Anlässlich einer weiteren Ausstellungsbeteiligung im Steiermärkischen Kunstverein in Graz wird Mulley die silberne Medaille der Stadt Graz zuerkannt. Oskar Mulleys gespachtelte, in einem erdigen Kolorit gehaltene Bergbilder weisen ihn als einen analysierenden Beobachter seines Lebensraumes aus. In Konfrontation mit der Landschaft des Kaisergebirges und den Lebensbedingungen der Bergbauern verdichtet er das subjektive Erlebnis von Landschaft und Architektur zu einer symbolischen Bildaussage. Natur ist Landschaft, Kultur ist Architektur, immer in der Ganzheit des Ausschnitts. Folgerichtig stellt Mulley die Architektur der Berghöfe und Bergdörfer so in die Berglandschaft, wie sie die Natur bauen würde, wenn die bauen würde, nämlich mit Vorsprüngen und Ritzen. Mensch und Natur stehen sich hier in einem Einverständnis gegenüber.
Günther Moschig, Oskar Mulley, Heimatverlag, Schwarzach 1991