(Cortona/Arezzo 1883–1966 Paris)
Studio per tango argentino, 1913, handsigniert, datiert G. Severini 1913, mit Widmung, von der Ehefrau der Künstlers, Jeanne Severini, signiert, schwarze Tusche auf gelbem Papier, 24 x 15,7 cm, ger., (MCC)

Fotozertifikat:
Romana Severini Brunori, Archiv-Nr. 07, 28. Juni 2015 (im Archiv des Künstler ist das Werk auf einem alten Foto des französischen Fotografen Marc Vaux erhalten)

Provenienz:
Atelier des Künstlers
Sammlung Madame Jeanne Severini (1897-1992, die Ehefrau des Künstlers), Paris
Geschenk an die Familie des heutigen Besitzers –
Privatsammlung Italien

Nach seiner Rückkehr nach Italien dürfte Severini begonnen haben, über das Thema des argentinischen Tangos nachzudenken. Es war nicht nur die Wiederholung von Tanz-Themen, für die er ein Interesse zeigte; er ließ sich von einem bestimmten Tanz inspirieren, so wie er es mit dem „Bär-Tanz“ in der Vergangenheit gemacht hatte, damit er die Qualitäten des abstrakten Rhythmus vermitteln konnte, ohne dem Naturalismus nachzugeben. (...) Severini fokussiert seine Kompositionen um zwei zusammenhängende Körper, die die Linien der Wirkkraft ihrer Arme und Beine in die Umgebung hineinragen lassen; trotzdem sind die Formen von einer plastischen Festigkeit, die anderen Tanz-Themen normalerweise vorenthalten ist. Die Arme und Beine erscheinen Röhrenformartig mit metallischen Glanzlichtern, die an Malevic oder Légers „Akte im Wald“ erinnern
(D. Fonti, Gino Severini: Werkverzeichnis, 1988)