Lot Nr. 723


Lucio Fontana *


Lucio Fontana * - Zeitgenössische Kunst, Teil 1

(Rosario di Santa Fe, Argentinien 1899–1968 Comabbio)
Concetto Spaziale, 1962/65, signiert l. Fontana, Löcher und Graffiti auf farbiger glasierter Keramik, 25 x 27 x 22,5 cm, (AR)

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Fotozertifikat:
Fondazione Lucio Fontana, Mailand Archiv-Nr. 1135/12

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Wie Argan schrieb, „Fontanas abstrakte Skulpturen sind sicherlich keine Skulpturen. Plastisch sind sie nicht vollkommen, noch handelt es sich um eine kulturelle Erfahrung, da sie die zeitgenössische Existenz anderer, fundamental unterschiedlicher Werke ihrer potentiellen Wichtigkeit als ‚Transitionsphase‘ in der Karriere des Künstlers beraubt. Eher sollten sie als in experimenteller Hinsicht wertvoll angesehen werden: Sie sind eine Forschung für eine neue Dimension, die mit den herkömmlichen Kategorien der Tiefe und Ebenen nicht definiert werden kann und nur für die Identität von Zeichen und Farbe gilt, die sie postuliert.“

1962 entstanden neue glasierte Keramiken, die seitlich oft mit einem Strich versehen waren – als Anspielung auf den Übergang, eine transversale Linie, die die zwei Hemisphären längs dem Äquator teilt. Der Körper ist verzerrt und weist Löcher auf [...] die sich wie formlose Krater, vielleicht seine Ölbilder nachahmend, kreatives Äquivalent aus der selben Zeit. [...]

In einigen Fällen (so wie seine „Venedig“ Serie aus diesen Jahren) griff Fontana wieder auf Gold, ein schillerndes byzantinisches Gold zurück.
(Luca Massimo Barbero in „Der Fontana den ich liebe”, Galleria Tonelli, Mailand, Studio La Città, Verona, 2015)

Das „Werk Concetto Spaziale - Natura“ veranschaulicht das alles sehr deutlich.

In dieser faszinierenden eiförmigen Skulptur in eleganter Farbe kommt die gesamte Lehre von Fontanas Poesie zusammen, so wie die Suche nach dem unendlich leeren Raum hinter der Materie, die grundlegende Beziehung zwischen Licht, Raum und Farbe, in diesem Fall, indem ein prachtvoller, verführender Wechseleffekt von Gold und Violett entsteht. Die weiche, satiniert-goldene Oberfläche ist durch ein Loch in ihrem Zentrum unterbrochen – ein Krater, der durch die stille Materie auftaucht, welche in Fontanas Händen lebend, fast wie ewig kochendes Magma, erscheint.

Vor langer Zeit kam mich ein Chirurg in meinem Atelier besuchen und sagte mir, dass er auch sehr gut im Stande war‚ ‚diese Löcher‘ zu erzeugen. Ich antwortete ihm, dass ich auch ein Bein abschneiden könnte, dass ich aber auch weiß, dass der Patient, daran sterben wird. Aber wenn er es schneidet, ist die Situation ganz anders. Von Grund auf anders.
(Lucio Fontana)

Aus einer bedeutenden Privatsammling

Zusatzabbildung:
Lucio Fontana, Mailand 1962
© Archivio Ugo Mulas
© Bildrecht, Wien, 2015

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it

25.11.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 283.600,-
Schätzwert:
EUR 200.000,- bis EUR 300.000,-

Lucio Fontana *


(Rosario di Santa Fe, Argentinien 1899–1968 Comabbio)
Concetto Spaziale, 1962/65, signiert l. Fontana, Löcher und Graffiti auf farbiger glasierter Keramik, 25 x 27 x 22,5 cm, (AR)

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Fotozertifikat:
Fondazione Lucio Fontana, Mailand Archiv-Nr. 1135/12

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Wie Argan schrieb, „Fontanas abstrakte Skulpturen sind sicherlich keine Skulpturen. Plastisch sind sie nicht vollkommen, noch handelt es sich um eine kulturelle Erfahrung, da sie die zeitgenössische Existenz anderer, fundamental unterschiedlicher Werke ihrer potentiellen Wichtigkeit als ‚Transitionsphase‘ in der Karriere des Künstlers beraubt. Eher sollten sie als in experimenteller Hinsicht wertvoll angesehen werden: Sie sind eine Forschung für eine neue Dimension, die mit den herkömmlichen Kategorien der Tiefe und Ebenen nicht definiert werden kann und nur für die Identität von Zeichen und Farbe gilt, die sie postuliert.“

1962 entstanden neue glasierte Keramiken, die seitlich oft mit einem Strich versehen waren – als Anspielung auf den Übergang, eine transversale Linie, die die zwei Hemisphären längs dem Äquator teilt. Der Körper ist verzerrt und weist Löcher auf [...] die sich wie formlose Krater, vielleicht seine Ölbilder nachahmend, kreatives Äquivalent aus der selben Zeit. [...]

In einigen Fällen (so wie seine „Venedig“ Serie aus diesen Jahren) griff Fontana wieder auf Gold, ein schillerndes byzantinisches Gold zurück.
(Luca Massimo Barbero in „Der Fontana den ich liebe”, Galleria Tonelli, Mailand, Studio La Città, Verona, 2015)

Das „Werk Concetto Spaziale - Natura“ veranschaulicht das alles sehr deutlich.

In dieser faszinierenden eiförmigen Skulptur in eleganter Farbe kommt die gesamte Lehre von Fontanas Poesie zusammen, so wie die Suche nach dem unendlich leeren Raum hinter der Materie, die grundlegende Beziehung zwischen Licht, Raum und Farbe, in diesem Fall, indem ein prachtvoller, verführender Wechseleffekt von Gold und Violett entsteht. Die weiche, satiniert-goldene Oberfläche ist durch ein Loch in ihrem Zentrum unterbrochen – ein Krater, der durch die stille Materie auftaucht, welche in Fontanas Händen lebend, fast wie ewig kochendes Magma, erscheint.

Vor langer Zeit kam mich ein Chirurg in meinem Atelier besuchen und sagte mir, dass er auch sehr gut im Stande war‚ ‚diese Löcher‘ zu erzeugen. Ich antwortete ihm, dass ich auch ein Bein abschneiden könnte, dass ich aber auch weiß, dass der Patient, daran sterben wird. Aber wenn er es schneidet, ist die Situation ganz anders. Von Grund auf anders.
(Lucio Fontana)

Aus einer bedeutenden Privatsammling

Zusatzabbildung:
Lucio Fontana, Mailand 1962
© Archivio Ugo Mulas
© Bildrecht, Wien, 2015

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst, Teil 1
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 25.11.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.11. - 25.11.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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