Lot Nr. 715


Paolo Scheggi *


(Florenz 1940–1971 Rom)
„Intersuperficie curva rossa“, 1967, auf der Rückseite betitelt, signiert, datiert Paolo Scheggi 1967, rotes Acryl auf übereinander liegenden Leinwänden, 80 x 80 x 6 cm, auf Keilrahmen, (AR)

Video ansehen: Contemporary Art | November 2015 | Italian Contemporary Art

Das vorliegende Werk ist bei der Associazione Paolo Scheggi, Mailand registriert und wird in der folgenden Veröffentlichung des Werkzeichnisses der Arbeiten von Paolo Scheggi, herausgegeben von Luca Massimo Barbero, erscheinen.

Provenienz:
Galerie d’arte Niccoli, Parma (Stempel auf der Rückseite;
Privatsammlung, Parma
Europäische Privatsammlung

Literatur:
Franca Scheggi, Giuseppe Niccoli, Paolo Scheggi, Ausst.-Kat. der Ausstellung, die bei der Niccoli Arte Moderna Gallery, in Parma vom 20. November 2010 – 26 Februar 2011 stattfand, S. 76 – 77, mit Abb.
© Paolo Scheggi/SIAE

Paolo [Scheggi] und Ich brachen nach Düsseldorf, statt Frankfurt, Köln, Amsterdam oder Antwerpen auf. Und die unerwarteten Zusammentreffen während unserer Besuche in Museen, Gallerien und Ateliers von Künstlerfreunden waren auch ein erfreuliches Zwischenprogramm: Gianni Colombo mochte auch in diesen Orten gewesen sein, oder vielleicht Getulio Alviani, oder Marcello Morandini, oder […]. Wir waren Freunde, in dem Ausmaß, dass wir uns Informationen weitergaben, die den jeweils anderen interessieren könnten; dass wir Arbeitsgelegenheiten austauschten, darunter die Abenteuer der Kameraden in der „Bewegung“, die dann Nuove Tendenze genannt wurde. [...] und wir waren auch in angeregten Diskussionen verwickelt.
(Agostino Bonalumi, Mailand, Dezember 2010)

„Intersuperficie curva rossa“, 1967, gehört zum Zyklus der Werke, die der Künstler „Intersuperfici“ nannte – diese monochromen Werke sind durch drei übereinander liegende Leinwände mit Öffnungen verschiedener Gestalt und Form charakterisiert, die den Betrachter dazu bringen, sich selbst in der Abfolge der Löcher zu verlieren, die sich durch die Schichten vervielfältigen, und den Betrachter in eine Raum-Zeit-Dimension aufsaugen, die Objekte, Subjekte und das Umfeld in eine Einheit verschmelzen lassen.
Die Schaffung dieser komplexen Räumlichkeiten bedeutete, dass Scheggi den Kontrapunkt von Wahrnehmung und räumlicher Interpretation ausforschen konnte, eine Dynamik, die im gegenwärtigen Werk meisterhaft dargestellt ist, wo die mehrfachen Ebenen eine ausgeglichene Komposition schaffen, die den Betrachter in die verschlungenen ovalen Räume zieht.
Das verschlungene Lichtspiel zwischen den jeweiligen Oberflächen schafft Tiefen mit Schatten und Teileklipsen in jedem Loch, wodurch Dynamik auf die Leinwand kommt, die ihre scheinbar statische Natur im Gegensatz zur monochromatischen Oberfläche belebt. Es gibt keine Ablenkungen in diesem architektonischen Werk, das durch einheitliche, grelle rote Farbe charakterisiert ist. Die Relevanz des Dialoges zwischen künstlerischen und architektonischen Erforschungen hat gleichsam seinen Ursprung in Scheggis Herkunftsort: Sein heimisches Florenz war nämlich im Humanismus und in der Renaissance die Wiege der Forschung zur Darstellung der Perspektive und des Raums. Im Jahr 1964, zwei Jahre nachdem er nach Mailand zog, wurde er eingeladen, dem Collegio Lombardo degli Architetti beizutreten und über das Konzept der “Gesamtplanung” zu schreiben (vgl. I. Bignotti in „Paolo Scheggi: dall’Intersuperficie all’Intercamera. L’opera oltre la parete, al di là del muro: per vivere uno spazio, per agire il tempo“).
Scheggis Forschung ist perfekt im Einklang mit den Werken der anderen Künstler, deren Revolutionen die Stadt Mailand und die Geschichte der italienischen Kunst genau in diesen Jahren animieren. Während sich Fontana für Löcher und Spalten entschied, bevorzugte Manzoni weiße Achrome, Castellani und Bonalumi ihre geformten Leinwände mit Nägeln, entschied sich Scheggi, die Tiefe, die vollen und leeren Räume in den Leinwänden zu erforschen, indem er die Dynamik der Wahrnehmung herausfordert und seinen eigenen Weg findet, die Materie ins Extreme zu bringen. Genau wie seine Künstlerkameraden geht er über die figurative und abstrakte Vorstellung hinaus, gemäß einer Auffassung der Kunst als Experiment, als konkrete und räumliche Wirklichkeit, und des Kunstwerkes als „Objekt“.

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it

25.11.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 393.400,-
Schätzwert:
EUR 300.000,- bis EUR 400.000,-

Paolo Scheggi *


(Florenz 1940–1971 Rom)
„Intersuperficie curva rossa“, 1967, auf der Rückseite betitelt, signiert, datiert Paolo Scheggi 1967, rotes Acryl auf übereinander liegenden Leinwänden, 80 x 80 x 6 cm, auf Keilrahmen, (AR)

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Das vorliegende Werk ist bei der Associazione Paolo Scheggi, Mailand registriert und wird in der folgenden Veröffentlichung des Werkzeichnisses der Arbeiten von Paolo Scheggi, herausgegeben von Luca Massimo Barbero, erscheinen.

Provenienz:
Galerie d’arte Niccoli, Parma (Stempel auf der Rückseite;
Privatsammlung, Parma
Europäische Privatsammlung

Literatur:
Franca Scheggi, Giuseppe Niccoli, Paolo Scheggi, Ausst.-Kat. der Ausstellung, die bei der Niccoli Arte Moderna Gallery, in Parma vom 20. November 2010 – 26 Februar 2011 stattfand, S. 76 – 77, mit Abb.
© Paolo Scheggi/SIAE

Paolo [Scheggi] und Ich brachen nach Düsseldorf, statt Frankfurt, Köln, Amsterdam oder Antwerpen auf. Und die unerwarteten Zusammentreffen während unserer Besuche in Museen, Gallerien und Ateliers von Künstlerfreunden waren auch ein erfreuliches Zwischenprogramm: Gianni Colombo mochte auch in diesen Orten gewesen sein, oder vielleicht Getulio Alviani, oder Marcello Morandini, oder […]. Wir waren Freunde, in dem Ausmaß, dass wir uns Informationen weitergaben, die den jeweils anderen interessieren könnten; dass wir Arbeitsgelegenheiten austauschten, darunter die Abenteuer der Kameraden in der „Bewegung“, die dann Nuove Tendenze genannt wurde. [...] und wir waren auch in angeregten Diskussionen verwickelt.
(Agostino Bonalumi, Mailand, Dezember 2010)

„Intersuperficie curva rossa“, 1967, gehört zum Zyklus der Werke, die der Künstler „Intersuperfici“ nannte – diese monochromen Werke sind durch drei übereinander liegende Leinwände mit Öffnungen verschiedener Gestalt und Form charakterisiert, die den Betrachter dazu bringen, sich selbst in der Abfolge der Löcher zu verlieren, die sich durch die Schichten vervielfältigen, und den Betrachter in eine Raum-Zeit-Dimension aufsaugen, die Objekte, Subjekte und das Umfeld in eine Einheit verschmelzen lassen.
Die Schaffung dieser komplexen Räumlichkeiten bedeutete, dass Scheggi den Kontrapunkt von Wahrnehmung und räumlicher Interpretation ausforschen konnte, eine Dynamik, die im gegenwärtigen Werk meisterhaft dargestellt ist, wo die mehrfachen Ebenen eine ausgeglichene Komposition schaffen, die den Betrachter in die verschlungenen ovalen Räume zieht.
Das verschlungene Lichtspiel zwischen den jeweiligen Oberflächen schafft Tiefen mit Schatten und Teileklipsen in jedem Loch, wodurch Dynamik auf die Leinwand kommt, die ihre scheinbar statische Natur im Gegensatz zur monochromatischen Oberfläche belebt. Es gibt keine Ablenkungen in diesem architektonischen Werk, das durch einheitliche, grelle rote Farbe charakterisiert ist. Die Relevanz des Dialoges zwischen künstlerischen und architektonischen Erforschungen hat gleichsam seinen Ursprung in Scheggis Herkunftsort: Sein heimisches Florenz war nämlich im Humanismus und in der Renaissance die Wiege der Forschung zur Darstellung der Perspektive und des Raums. Im Jahr 1964, zwei Jahre nachdem er nach Mailand zog, wurde er eingeladen, dem Collegio Lombardo degli Architetti beizutreten und über das Konzept der “Gesamtplanung” zu schreiben (vgl. I. Bignotti in „Paolo Scheggi: dall’Intersuperficie all’Intercamera. L’opera oltre la parete, al di là del muro: per vivere uno spazio, per agire il tempo“).
Scheggis Forschung ist perfekt im Einklang mit den Werken der anderen Künstler, deren Revolutionen die Stadt Mailand und die Geschichte der italienischen Kunst genau in diesen Jahren animieren. Während sich Fontana für Löcher und Spalten entschied, bevorzugte Manzoni weiße Achrome, Castellani und Bonalumi ihre geformten Leinwände mit Nägeln, entschied sich Scheggi, die Tiefe, die vollen und leeren Räume in den Leinwänden zu erforschen, indem er die Dynamik der Wahrnehmung herausfordert und seinen eigenen Weg findet, die Materie ins Extreme zu bringen. Genau wie seine Künstlerkameraden geht er über die figurative und abstrakte Vorstellung hinaus, gemäß einer Auffassung der Kunst als Experiment, als konkrete und räumliche Wirklichkeit, und des Kunstwerkes als „Objekt“.

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst, Teil 1
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 25.11.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.11. - 25.11.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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