Giovanni Anton Canal, il Canaletto, Umkreis
(Venedig 1697-1768)
Das Arsenal in Venedig,
Öl auf Leinwand, 89 x 105,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Das vorliegende Gemälde wurde von Dario Succi William James (tätig in London 1755-1775) zugeschrieben.
Gemäß der 1808 posthum veröffentlichten Anekdoten über Maler von Edward Edwards (1738–1806), war William James ein Assistent und Schüler von Canaletto, während des langen Aufenthalts des venezianischen Künstlers zwischen 1746 und 1756 in London. James war zudem ein hochgeschätzter Maler im England des 18. Jahrhunderts. Seine Londonansichten wurden 1767 und 1771 anlässlich der Jahresausstellung der Künstlervereinigung ausgestellt. Die Ausstellung von 1767 zeigte zwei Bilder, auf denen das West End der Westminster Bridge zu sehen war; das Bild von 1768 zeigt die Blackfriars Bridge im Jahr 1757. Andere Ansichten der Blackfriars Bridge, von Somerset Gardens und Westminster aus gesehen, wurden 1771 in der Ausstellung der Royal Academy of Arts ausgestellt (Katalog 1771, Nr. 108 und Nr. 109). Wie es mit William James’ Ansichten von Venedig, das er in Wirklichkeit nie selbst sah, häufig der Fall ist, basiert auch dieses Gemälde auf einer Vorlage von Canaletto. Genauer gesagt, auf einer Skizze zur Vorbereitung der herrlichen Serie von vierundzwanzig Venedigansichten aus der Sammlung des Duke of Bedford in Woburn Abbey (Constable, Links, Canaletto, publiziert 1989, Nr. 271, Tafel 53), mit denen der venezianische Künstler um 1732 von dem vierten Duke (1710–1771) beauftragt wurde. Ikonographisch und farblich ist dieses Bild mit Canalettos Bild annähernd identisch, von dem es sich durch sein größeres Format unterscheidet (90 x 114 cm; Canalettos Bild misst 47 x 78,8 cm). Durch eine vertikale Entwicklung der Blickrichtung verleiht William James der Komposition hier Leichtigkeit und Helligkeit, indem er den Bereich des über den Toren zum Arsenal sichtbaren Himmel deutlich vergrößert.
Auf Grundlage von stilistischen Details und der Farbigkeit datiert Succi das vorliegende Gemälde auf den Zeitraum zwischen 1760 und 1770. Weiterhin führt Succi an, dass es die typischen Eigenheiten von William James’ Arbeit aufweist: die Sicherheit in der Anwendung der Perspektive, eine präzise Wiedergabe architektonischer Details, die selbstsicher gesetzten „Macchiette“ (Farbtupfer) zur Nachahmung der Vorlagen von Canaletto, sowie die gräulichen bis hellblauen Nuancen des Himmels. Stilistisch vergleichbar ist William James’ Gemälde, auf dem die Horse Guards Parade vom St. James Park aus gesehen dargestellt ist. Das Bild befand sich vormals im Besitz der Rafael Valls Gallery in London und wurde in der bedeutenden Ausstellung „Canaletto & England“ gezeigt, die 1993 in Birmingham zu sehen war (Ausstellungskatalog, Nr. 57).
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Wir danken Dario Succi für seinen Hinweis auf die Zuschreibung.
Gemäß der 1808 posthum veröffentlichten Anekdoten über Maler von Edward Edwards (1738–1806), war William James ein Assistent und Schüler von Canaletto, während des langen Aufenthalts des venezianischen Künstlers zwischen 1746 und 1756 in London. James war zudem ein hochgeschätzter Maler im England des 18. Jahrhunderts. Seine Londonansichten wurden 1767 und 1771 anlässlich der Jahresausstellung der Künstlervereinigung ausgestellt. Die Ausstellung von 1767 zeigte zwei Bilder, auf denen das West End der Westminster Bridge zu sehen war; das Bild von 1768 zeigt die Blackfriars Bridge im Jahr 1757. Andere Ansichten der Blackfriars Bridge, von Somerset Gardens und Westminster aus gesehen, wurden 1771 in der Ausstellung der Royal Academy of Arts ausgestellt (Katalog 1771, Nr. 108 und Nr. 109). Wie es mit William James’ Ansichten von Venedig, das er in Wirklichkeit nie selbst sah, häufig der Fall ist, basiert auch dieses Gemälde auf einer Vorlage von Canaletto. Genauer gesagt, auf einer Skizze zur Vorbereitung der herrlichen Serie von vierundzwanzig Venedigansichten aus der Sammlung des Duke of Bedford in Woburn Abbey (Constable, Links, Canaletto, publiziert 1989, Nr. 271, Tafel 53), mit denen der venezianische Künstler um 1732 von dem vierten Duke (1710–1771) beauftragt wurde. Ikonographisch und farblich ist dieses Bild mit Canalettos Bild annähernd identisch, von dem es sich durch sein größeres Format unterscheidet (90 x 114 cm; Canalettos Bild misst 47 x 78,8 cm). Durch eine vertikale Entwicklung der Blickrichtung verleiht William James der Komposition hier Leichtigkeit und Helligkeit, indem er den Bereich des über den Toren zum Arsenal sichtbaren Himmel deutlich vergrößert.
Auf Grundlage von stilistischen Details und der Farbigkeit datiert Succi das vorliegende Gemälde auf den Zeitraum zwischen 1760 und 1770. Weiterhin führt Succi an, dass es die typischen Eigenheiten von William James’ Arbeit aufweist: die Sicherheit in der Anwendung der Perspektive, eine präzise Wiedergabe architektonischer Details, die selbstsicher gesetzten „Macchiette“ (Farbtupfer) zur Nachahmung der Vorlagen von Canaletto, sowie die gräulichen bis hellblauen Nuancen des Himmels. Stilistisch vergleichbar ist William James’ Gemälde, auf dem die Horse Guards Parade vom St. James Park aus gesehen dargestellt ist. Das Bild befand sich vormals im Besitz der Rafael Valls Gallery in London und wurde in der bedeutenden Ausstellung „Canaletto & England“ gezeigt, die 1993 in Birmingham zu sehen war (Ausstellungskatalog, Nr. 57).
20.10.2015 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 56.250,-
- Schätzwert:
-
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-
Giovanni Anton Canal, il Canaletto, Umkreis
(Venedig 1697-1768)
Das Arsenal in Venedig,
Öl auf Leinwand, 89 x 105,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Das vorliegende Gemälde wurde von Dario Succi William James (tätig in London 1755-1775) zugeschrieben.
Gemäß der 1808 posthum veröffentlichten Anekdoten über Maler von Edward Edwards (1738–1806), war William James ein Assistent und Schüler von Canaletto, während des langen Aufenthalts des venezianischen Künstlers zwischen 1746 und 1756 in London. James war zudem ein hochgeschätzter Maler im England des 18. Jahrhunderts. Seine Londonansichten wurden 1767 und 1771 anlässlich der Jahresausstellung der Künstlervereinigung ausgestellt. Die Ausstellung von 1767 zeigte zwei Bilder, auf denen das West End der Westminster Bridge zu sehen war; das Bild von 1768 zeigt die Blackfriars Bridge im Jahr 1757. Andere Ansichten der Blackfriars Bridge, von Somerset Gardens und Westminster aus gesehen, wurden 1771 in der Ausstellung der Royal Academy of Arts ausgestellt (Katalog 1771, Nr. 108 und Nr. 109). Wie es mit William James’ Ansichten von Venedig, das er in Wirklichkeit nie selbst sah, häufig der Fall ist, basiert auch dieses Gemälde auf einer Vorlage von Canaletto. Genauer gesagt, auf einer Skizze zur Vorbereitung der herrlichen Serie von vierundzwanzig Venedigansichten aus der Sammlung des Duke of Bedford in Woburn Abbey (Constable, Links, Canaletto, publiziert 1989, Nr. 271, Tafel 53), mit denen der venezianische Künstler um 1732 von dem vierten Duke (1710–1771) beauftragt wurde. Ikonographisch und farblich ist dieses Bild mit Canalettos Bild annähernd identisch, von dem es sich durch sein größeres Format unterscheidet (90 x 114 cm; Canalettos Bild misst 47 x 78,8 cm). Durch eine vertikale Entwicklung der Blickrichtung verleiht William James der Komposition hier Leichtigkeit und Helligkeit, indem er den Bereich des über den Toren zum Arsenal sichtbaren Himmel deutlich vergrößert.
Auf Grundlage von stilistischen Details und der Farbigkeit datiert Succi das vorliegende Gemälde auf den Zeitraum zwischen 1760 und 1770. Weiterhin führt Succi an, dass es die typischen Eigenheiten von William James’ Arbeit aufweist: die Sicherheit in der Anwendung der Perspektive, eine präzise Wiedergabe architektonischer Details, die selbstsicher gesetzten „Macchiette“ (Farbtupfer) zur Nachahmung der Vorlagen von Canaletto, sowie die gräulichen bis hellblauen Nuancen des Himmels. Stilistisch vergleichbar ist William James’ Gemälde, auf dem die Horse Guards Parade vom St. James Park aus gesehen dargestellt ist. Das Bild befand sich vormals im Besitz der Rafael Valls Gallery in London und wurde in der bedeutenden Ausstellung „Canaletto & England“ gezeigt, die 1993 in Birmingham zu sehen war (Ausstellungskatalog, Nr. 57).
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Wir danken Dario Succi für seinen Hinweis auf die Zuschreibung.
Gemäß der 1808 posthum veröffentlichten Anekdoten über Maler von Edward Edwards (1738–1806), war William James ein Assistent und Schüler von Canaletto, während des langen Aufenthalts des venezianischen Künstlers zwischen 1746 und 1756 in London. James war zudem ein hochgeschätzter Maler im England des 18. Jahrhunderts. Seine Londonansichten wurden 1767 und 1771 anlässlich der Jahresausstellung der Künstlervereinigung ausgestellt. Die Ausstellung von 1767 zeigte zwei Bilder, auf denen das West End der Westminster Bridge zu sehen war; das Bild von 1768 zeigt die Blackfriars Bridge im Jahr 1757. Andere Ansichten der Blackfriars Bridge, von Somerset Gardens und Westminster aus gesehen, wurden 1771 in der Ausstellung der Royal Academy of Arts ausgestellt (Katalog 1771, Nr. 108 und Nr. 109). Wie es mit William James’ Ansichten von Venedig, das er in Wirklichkeit nie selbst sah, häufig der Fall ist, basiert auch dieses Gemälde auf einer Vorlage von Canaletto. Genauer gesagt, auf einer Skizze zur Vorbereitung der herrlichen Serie von vierundzwanzig Venedigansichten aus der Sammlung des Duke of Bedford in Woburn Abbey (Constable, Links, Canaletto, publiziert 1989, Nr. 271, Tafel 53), mit denen der venezianische Künstler um 1732 von dem vierten Duke (1710–1771) beauftragt wurde. Ikonographisch und farblich ist dieses Bild mit Canalettos Bild annähernd identisch, von dem es sich durch sein größeres Format unterscheidet (90 x 114 cm; Canalettos Bild misst 47 x 78,8 cm). Durch eine vertikale Entwicklung der Blickrichtung verleiht William James der Komposition hier Leichtigkeit und Helligkeit, indem er den Bereich des über den Toren zum Arsenal sichtbaren Himmel deutlich vergrößert.
Auf Grundlage von stilistischen Details und der Farbigkeit datiert Succi das vorliegende Gemälde auf den Zeitraum zwischen 1760 und 1770. Weiterhin führt Succi an, dass es die typischen Eigenheiten von William James’ Arbeit aufweist: die Sicherheit in der Anwendung der Perspektive, eine präzise Wiedergabe architektonischer Details, die selbstsicher gesetzten „Macchiette“ (Farbtupfer) zur Nachahmung der Vorlagen von Canaletto, sowie die gräulichen bis hellblauen Nuancen des Himmels. Stilistisch vergleichbar ist William James’ Gemälde, auf dem die Horse Guards Parade vom St. James Park aus gesehen dargestellt ist. Das Bild befand sich vormals im Besitz der Rafael Valls Gallery in London und wurde in der bedeutenden Ausstellung „Canaletto & England“ gezeigt, die 1993 in Birmingham zu sehen war (Ausstellungskatalog, Nr. 57).
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old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 20.10.2015 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 10.10. - 20.10.2015 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
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