Vincenzo Chilone, zugeschrieben
(Venedig 1758-1835)
Der Canal Grande in Venedig auf der Höhe von San Vio,
Öl auf Leinwand, 76 x 109,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Wir danken Dario Succi für seinen Hinweis auf die Zuschreibung.
Vincenzo Chilone war einer der letzten Vertreter der venezianischen Vedutenmalerei des 18. Jahrhunderts, die in der Nachfolge von Antonio Canal, gen. Il Canaletto, wirkten. Er studierte an der Accademia delle Belle Arti seiner Stadt, welcher er – nachdem er 1824 zu einem Maler der Akademie ernannt worden war – eine Architekturansicht mit dem Eingang eines venezianischen Palasts schenkte, die eindeutig von Canaletto beeinflusst ist und sich durch einen behutsamen Pinselstrich und Raffinement auszeichnet (Venedig, Museo d’arte moderna, Inv.-Nr. 443).
Eines von Chilones berühmtesten Bildern zeigt die Zeremonie zur Wiederaufstellung der Pferde an der Fassade von San Marco, die 1815 stattfand. In dem von der Accademia delle Belle Arti von Venedig in Auftrag gegebenen Bild wird an die Rückkehr der berühmten Quadriga erinnert, die von Napoleons Truppen entfernt worden waren (siehe die Abbildung in L. Salerno, I pittori di vedute in Italia, Rom 1991, S. 367). Eine andere von Chilones Kompositionen von beachtlichem Format (105 x 135 cm) befindet sich im Museo Correr. Sie zeigt eine weitläufige Ansicht des Markusbeckens und ist eindeutig von Vorlagen Canalettos inspiriert (T. Pignatti, Il Museo Correr di Venezia – Dipinti del XVII e XVIII secolo, Vicenza 1960, S. 69).
Das vorliegende Gemälde zeigt den letzten Abschnitt des Canal Grande mit der Fassade des Palazzo Barbarigo und der Basilica della Salute rechts im Bild und mit dem Palazzo Corner della Ca’ Grande auf der Linken nebst zahlreichen anderen Palazzi, hinter denen sich der Blick bis zum Markusbecken und der Riva degli Schiavoni im fernen Hintergrund erstreckt.
Dieses Gemälde, das aus ikonographischer Sicht an Canalettos berühmte Ansicht in der Gemäldegalerie Dresden erinnert, stammt aus der mittleren Schaffensperiode des Künstlers und kann auf einen Zeitraum zwischen dem Ende des 18. und dem Beginn des 19. Jahrhunderts datiert werden. Es entstand also nach Fertigstellung des Freskenzyklus mit venezianischen Ansichten im Palazzo Morcotti in Udine, welcher auf 1792 datiert wird (R. Pallucchini, La pittura veneziana del Settecento, Venedig-Rom 1960, Abb. 607). Das vorliegende Werk dokumentiert den Stil Vincenzo Chilones an einem entscheidenden Punkt seiner künstlerischen Entwicklung ebenso wie seine auf Canalettos Vorbildern basierende, zarte und helle Malweise. Canalettos Einfluss ist nicht nur in Bezug auf die Ikonografie des Bildes recht eindeutig zu erkennen, sondern auch in der präzisen Wiedergabe der architektonischen Elemente und zahlreichen Boote, ebenso wie in der die Komposition durchdringenden Helligkeit und den kleinen Figuren, die als leuchtende Farbtupfer wiedergegeben sind.
20.10.2015 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 37.500,-
- Schätzwert:
-
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-
Vincenzo Chilone, zugeschrieben
(Venedig 1758-1835)
Der Canal Grande in Venedig auf der Höhe von San Vio,
Öl auf Leinwand, 76 x 109,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Wir danken Dario Succi für seinen Hinweis auf die Zuschreibung.
Vincenzo Chilone war einer der letzten Vertreter der venezianischen Vedutenmalerei des 18. Jahrhunderts, die in der Nachfolge von Antonio Canal, gen. Il Canaletto, wirkten. Er studierte an der Accademia delle Belle Arti seiner Stadt, welcher er – nachdem er 1824 zu einem Maler der Akademie ernannt worden war – eine Architekturansicht mit dem Eingang eines venezianischen Palasts schenkte, die eindeutig von Canaletto beeinflusst ist und sich durch einen behutsamen Pinselstrich und Raffinement auszeichnet (Venedig, Museo d’arte moderna, Inv.-Nr. 443).
Eines von Chilones berühmtesten Bildern zeigt die Zeremonie zur Wiederaufstellung der Pferde an der Fassade von San Marco, die 1815 stattfand. In dem von der Accademia delle Belle Arti von Venedig in Auftrag gegebenen Bild wird an die Rückkehr der berühmten Quadriga erinnert, die von Napoleons Truppen entfernt worden waren (siehe die Abbildung in L. Salerno, I pittori di vedute in Italia, Rom 1991, S. 367). Eine andere von Chilones Kompositionen von beachtlichem Format (105 x 135 cm) befindet sich im Museo Correr. Sie zeigt eine weitläufige Ansicht des Markusbeckens und ist eindeutig von Vorlagen Canalettos inspiriert (T. Pignatti, Il Museo Correr di Venezia – Dipinti del XVII e XVIII secolo, Vicenza 1960, S. 69).
Das vorliegende Gemälde zeigt den letzten Abschnitt des Canal Grande mit der Fassade des Palazzo Barbarigo und der Basilica della Salute rechts im Bild und mit dem Palazzo Corner della Ca’ Grande auf der Linken nebst zahlreichen anderen Palazzi, hinter denen sich der Blick bis zum Markusbecken und der Riva degli Schiavoni im fernen Hintergrund erstreckt.
Dieses Gemälde, das aus ikonographischer Sicht an Canalettos berühmte Ansicht in der Gemäldegalerie Dresden erinnert, stammt aus der mittleren Schaffensperiode des Künstlers und kann auf einen Zeitraum zwischen dem Ende des 18. und dem Beginn des 19. Jahrhunderts datiert werden. Es entstand also nach Fertigstellung des Freskenzyklus mit venezianischen Ansichten im Palazzo Morcotti in Udine, welcher auf 1792 datiert wird (R. Pallucchini, La pittura veneziana del Settecento, Venedig-Rom 1960, Abb. 607). Das vorliegende Werk dokumentiert den Stil Vincenzo Chilones an einem entscheidenden Punkt seiner künstlerischen Entwicklung ebenso wie seine auf Canalettos Vorbildern basierende, zarte und helle Malweise. Canalettos Einfluss ist nicht nur in Bezug auf die Ikonografie des Bildes recht eindeutig zu erkennen, sondern auch in der präzisen Wiedergabe der architektonischen Elemente und zahlreichen Boote, ebenso wie in der die Komposition durchdringenden Helligkeit und den kleinen Figuren, die als leuchtende Farbtupfer wiedergegeben sind.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 20.10.2015 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 10.10. - 20.10.2015 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.