Lot Nr. 99 #


Joseph Hickel


Joseph Hickel - Alte Meister

(Böhmisch Leipa 1736–1807 Wien)
Bildnis des Großherzogs Pietro Leopoldo von Toskana(später Kaiser Leopold II.) mit dem Orden vom Goldenen Vlies sowie Stern und Band des 1764 gestifteten kgl. ungarischen St. Stephansorden,
Öl auf Leinwand, 155 x 120 cm, gerahmt

Wir danken Georg Lechner für die Bestätigung der Eigenhändigkeit nach Begutachtung des Originals.

Dieses sowohl im Format wie auch im malerischen Anspruch die Anforderungen an ein offizielles Staatsporträt erfüllende Gemälde entstand kurz nach dem Regierungsantritt Leopolds als Großherzog von Toskana. Es sind keine weiteren Fassungen bekannt. Das Bild entstand wohl in den frühen 1770er Jahren. Hickel war 1768 dank eines kaiserlichen Stipendiums nach Italien gereist, wo er sich zunächst in Mailand und Parma aufhielt. 1768 wurde er in Florenz von der Akademie aufgenommen. Im vorliegenden Porträt zeigt sich Hickel einerseits der Tradition der Meytens-Schule verpflichtet, andererseits verrät es auch die Kenntnis der zeitgenössischen Porträtmalerei.

Leopold übernahm 1765 die Regierung des Großherzogtums Toskana, also bereits mit siebzehn Jahren. Hier erscheint er allerdings etwas älter. Lechner geht davon aus, dass das Porträt nicht in Florenz, sondern in Wien entstanden ist. Der josephinische Konsoltisch, auf den sich der spätere Kaiser stützt, deutet auf eine Entstehung um 1770. Im vorliegenden Bild zeigt sich Hickel stark den Traditionen der Meytens-Schule verpflichtet. Die im Vergleich zur italienischen bzw. italienisch beeinflussten Bildniskunst der damaligen Zeit weicheren Konturen sowie die großzügig-effektvoll ausgeführten Details (insbesondere die Goldstickerei am Gewand) sprechen für eine Entstehung in Österreich respektive Wien. Weitere Details – wie die Art der weißen Spitzen oder die Augenpartie, aber auch die grüne Draperie im Hintergrund – legen den Schluss nahe, dass es sich beim Künstler um einen Schüler von Martin van Meytens handeln muss.

Aufgrund dieser Charakteristika sowie der Körperauffassung und der Inszenierung im Gesamten geht Lechner davon aus, dass es sich hier um ein qualitätvolles Werk von Joseph Hickel handelt. Zum Vergleich verweist er vor allem auf das signierte und 1774 datierte Bildnis von Kaiser Joseph II. im Heeresgeschichtlichen Museum, Wien.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

20.10.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 39.877,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Joseph Hickel


(Böhmisch Leipa 1736–1807 Wien)
Bildnis des Großherzogs Pietro Leopoldo von Toskana(später Kaiser Leopold II.) mit dem Orden vom Goldenen Vlies sowie Stern und Band des 1764 gestifteten kgl. ungarischen St. Stephansorden,
Öl auf Leinwand, 155 x 120 cm, gerahmt

Wir danken Georg Lechner für die Bestätigung der Eigenhändigkeit nach Begutachtung des Originals.

Dieses sowohl im Format wie auch im malerischen Anspruch die Anforderungen an ein offizielles Staatsporträt erfüllende Gemälde entstand kurz nach dem Regierungsantritt Leopolds als Großherzog von Toskana. Es sind keine weiteren Fassungen bekannt. Das Bild entstand wohl in den frühen 1770er Jahren. Hickel war 1768 dank eines kaiserlichen Stipendiums nach Italien gereist, wo er sich zunächst in Mailand und Parma aufhielt. 1768 wurde er in Florenz von der Akademie aufgenommen. Im vorliegenden Porträt zeigt sich Hickel einerseits der Tradition der Meytens-Schule verpflichtet, andererseits verrät es auch die Kenntnis der zeitgenössischen Porträtmalerei.

Leopold übernahm 1765 die Regierung des Großherzogtums Toskana, also bereits mit siebzehn Jahren. Hier erscheint er allerdings etwas älter. Lechner geht davon aus, dass das Porträt nicht in Florenz, sondern in Wien entstanden ist. Der josephinische Konsoltisch, auf den sich der spätere Kaiser stützt, deutet auf eine Entstehung um 1770. Im vorliegenden Bild zeigt sich Hickel stark den Traditionen der Meytens-Schule verpflichtet. Die im Vergleich zur italienischen bzw. italienisch beeinflussten Bildniskunst der damaligen Zeit weicheren Konturen sowie die großzügig-effektvoll ausgeführten Details (insbesondere die Goldstickerei am Gewand) sprechen für eine Entstehung in Österreich respektive Wien. Weitere Details – wie die Art der weißen Spitzen oder die Augenpartie, aber auch die grüne Draperie im Hintergrund – legen den Schluss nahe, dass es sich beim Künstler um einen Schüler von Martin van Meytens handeln muss.

Aufgrund dieser Charakteristika sowie der Körperauffassung und der Inszenierung im Gesamten geht Lechner davon aus, dass es sich hier um ein qualitätvolles Werk von Joseph Hickel handelt. Zum Vergleich verweist er vor allem auf das signierte und 1774 datierte Bildnis von Kaiser Joseph II. im Heeresgeschichtlichen Museum, Wien.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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old.masters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.10.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.10. - 20.10.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.

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