Peter Paul Rubens, Werkstatt
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(Siegen 1577–1640 Antwerpen)
Die mystische Vermählung der heiligen Katharina,
Öl auf Holz, 73 x 53,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Auktion Eertijds, Cercle Artistique, Antwerpen, 10. November 1924, Lot 85 (als Peter Paul Rubens, Werkstatt);
Sammlung Alphonse Cols (1864–1947), Antwerpen (1935);
Auktion, Christie’s, London, 25. März 1977, Lot 111
Ausgestellt:
Antwerpsche Propagandaweken Schilderkunst, April - Mai 1935 (laut einem rückseitigen Etikett, als Peter Paul Rubens?)
Literatur:
J.-P. de Bruyn, Werk van Erasmus II Quellinus verkeerdelijk toegeschreven an P. P. Rubens, in: Jaarboek van het Koninklijk Museum voor Schone Kunsten te Antwerpen, Antwerpen 1977, S. 291-323, Abb. 29 (als Erasmus Quellinus);
J.-P. de Bruyn, Erasmus II Quellinus (1607-1678), De Schilderijen met catalogue raisonné, Freren 1988, S. 30, Kat. Nr. 29, S. 52, Abb. 29 (als Erasmus Quellinus);
H. Vlieghe, Nicht Jan Boeckhorst, sondern Jan van den Hoecke, in: Westfalen, 68, 1990, S. 174, Abb. 18 (als Jan van den Hoecke, der Bildträger irrtümlich als Leinwand angegeben);
D. Bieneck, Gerard Seghers 1591-1651, Lingen 1992, S. 52, Kat. Nr. 29 (als Rubens-Werkstatt bzw. Quellinus)
Das vorliegende Gemälde ist eine interessante Wiederentdeckung aus dem Antwerpener Hochbarock. 1924 wurde es als Produkt der Rubenswerkstatt erkannt. Inzwischen wurden von der Forschung mehrere Versuche unternommen, aus dem bislang namenlosen Werkkatalog der Rubensschüler einzelne Gemälde identifizierbaren Mitarbeitern zuzuschreiben. Dies ist nicht einfach, da die Künstler, die mit Rubens in dessen Atelier in den 1630er Jahren zusammenarbeiteten, sich naturgemäß einen wenig individuellen und dem Meister nahen Stil aneigneten, was die Zuweisung dieser Werke an erkennbare Künstlerpersönlichkeiten erschwert.
De Bruyn unternahm bereits 1977 mit seinem Aufsatz Werk van Erasmus II Quellinus verkeerdelijk toegeschreven an P. P. Rubens (siehe Literatur) den Versuch, das Oeuvre des Erasmus Quellinus aus der Gruppe der Rubenswerkstattbilder herauszulösen und publizierte das vorliegende Gemälde als Arbeit von Quellinus; so später auch in seinem 1988 erschienenen Werkverzeichnis. De Bruyn hält an dieser Zuschreibung nach wie vor fest. Wie van Dyck in der Frühzeit, so prägte Quellinus die Spätzeit der Rubenswerkstatt als wichtiger Schüler und Mitarbeiter. Er übernahm nach dem Tod des Meisters dessen Position als Antwerpener Stadtmaler. Wie wohl kein zweiter verkörperte er die elegante, üppige und expressive Malweise seines Meisters auf dem Höhepunkt des Antwerpener Barocks.
Hans Vlieghe hingegen, der ebenfalls eine wichtige Korrektur in der Händescheidung der Rubensschüler vorgenommen hat, ordnete das hier angebotene Gemälde in seinem Aufsatz Nicht Jan Boeckhorst, sondern van den Hoecke von 1990 (siehe Literatur) Jan van den Hoecke zu und hält es nach wie vor für ein eigenhändiges Werk dieses Rubensschülers und –mitarbeiters.
Quellinus wird bereits 1649 als Rubensschüler erwähnt und ist durch ein Dokument von 1634 als „Disciple“ in der Werkstatt nachgewiesen. Jan van den Hoecke, den Hans Vlieghe in jüngster Zeit intensiv erforscht hat, wurde ebenfalls bereit früh als ein Schüler von Rubens erwähnt. So kann man nach Vlieghes Untersuchungen durchaus seinen Anteil an den Produkten der Rubenswerkstatt erkennen (hierzu A. Balis, Rubens and his Studio – Defining the Problem, in: J. van der Auwera, Rubens, L’atelier du génie: autour des oeuvres du maître aux Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel 2007, S. 46 und 51).
Dorothea Bieneck publizierte das Gemälde 1992 in ihrer Seghersmonographie. Dort erwähnte sie die Zuweisung an die Rubenswerkstatt, verwies aber ebenfalls auf eine mögliche Zuschreibung an Quellinus.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
20.10.2015 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 79.754,-
- Schätzwert:
-
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-
Peter Paul Rubens, Werkstatt
(Siegen 1577–1640 Antwerpen)
Die mystische Vermählung der heiligen Katharina,
Öl auf Holz, 73 x 53,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Auktion Eertijds, Cercle Artistique, Antwerpen, 10. November 1924, Lot 85 (als Peter Paul Rubens, Werkstatt);
Sammlung Alphonse Cols (1864–1947), Antwerpen (1935);
Auktion, Christie’s, London, 25. März 1977, Lot 111
Ausgestellt:
Antwerpsche Propagandaweken Schilderkunst, April - Mai 1935 (laut einem rückseitigen Etikett, als Peter Paul Rubens?)
Literatur:
J.-P. de Bruyn, Werk van Erasmus II Quellinus verkeerdelijk toegeschreven an P. P. Rubens, in: Jaarboek van het Koninklijk Museum voor Schone Kunsten te Antwerpen, Antwerpen 1977, S. 291-323, Abb. 29 (als Erasmus Quellinus);
J.-P. de Bruyn, Erasmus II Quellinus (1607-1678), De Schilderijen met catalogue raisonné, Freren 1988, S. 30, Kat. Nr. 29, S. 52, Abb. 29 (als Erasmus Quellinus);
H. Vlieghe, Nicht Jan Boeckhorst, sondern Jan van den Hoecke, in: Westfalen, 68, 1990, S. 174, Abb. 18 (als Jan van den Hoecke, der Bildträger irrtümlich als Leinwand angegeben);
D. Bieneck, Gerard Seghers 1591-1651, Lingen 1992, S. 52, Kat. Nr. 29 (als Rubens-Werkstatt bzw. Quellinus)
Das vorliegende Gemälde ist eine interessante Wiederentdeckung aus dem Antwerpener Hochbarock. 1924 wurde es als Produkt der Rubenswerkstatt erkannt. Inzwischen wurden von der Forschung mehrere Versuche unternommen, aus dem bislang namenlosen Werkkatalog der Rubensschüler einzelne Gemälde identifizierbaren Mitarbeitern zuzuschreiben. Dies ist nicht einfach, da die Künstler, die mit Rubens in dessen Atelier in den 1630er Jahren zusammenarbeiteten, sich naturgemäß einen wenig individuellen und dem Meister nahen Stil aneigneten, was die Zuweisung dieser Werke an erkennbare Künstlerpersönlichkeiten erschwert.
De Bruyn unternahm bereits 1977 mit seinem Aufsatz Werk van Erasmus II Quellinus verkeerdelijk toegeschreven an P. P. Rubens (siehe Literatur) den Versuch, das Oeuvre des Erasmus Quellinus aus der Gruppe der Rubenswerkstattbilder herauszulösen und publizierte das vorliegende Gemälde als Arbeit von Quellinus; so später auch in seinem 1988 erschienenen Werkverzeichnis. De Bruyn hält an dieser Zuschreibung nach wie vor fest. Wie van Dyck in der Frühzeit, so prägte Quellinus die Spätzeit der Rubenswerkstatt als wichtiger Schüler und Mitarbeiter. Er übernahm nach dem Tod des Meisters dessen Position als Antwerpener Stadtmaler. Wie wohl kein zweiter verkörperte er die elegante, üppige und expressive Malweise seines Meisters auf dem Höhepunkt des Antwerpener Barocks.
Hans Vlieghe hingegen, der ebenfalls eine wichtige Korrektur in der Händescheidung der Rubensschüler vorgenommen hat, ordnete das hier angebotene Gemälde in seinem Aufsatz Nicht Jan Boeckhorst, sondern van den Hoecke von 1990 (siehe Literatur) Jan van den Hoecke zu und hält es nach wie vor für ein eigenhändiges Werk dieses Rubensschülers und –mitarbeiters.
Quellinus wird bereits 1649 als Rubensschüler erwähnt und ist durch ein Dokument von 1634 als „Disciple“ in der Werkstatt nachgewiesen. Jan van den Hoecke, den Hans Vlieghe in jüngster Zeit intensiv erforscht hat, wurde ebenfalls bereit früh als ein Schüler von Rubens erwähnt. So kann man nach Vlieghes Untersuchungen durchaus seinen Anteil an den Produkten der Rubenswerkstatt erkennen (hierzu A. Balis, Rubens and his Studio – Defining the Problem, in: J. van der Auwera, Rubens, L’atelier du génie: autour des oeuvres du maître aux Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel 2007, S. 46 und 51).
Dorothea Bieneck publizierte das Gemälde 1992 in ihrer Seghersmonographie. Dort erwähnte sie die Zuweisung an die Rubenswerkstatt, verwies aber ebenfalls auf eine mögliche Zuschreibung an Quellinus.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
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old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 20.10.2015 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 10.10. - 20.10.2015 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.