(Siegen 1577–1640 Antwerpen)
Die Verteidiger der Eucharistie,
Öl auf Holz, 49,2 x 62,6 cm, gerahmt

Rückseitig die Stadtmarke von Antwerpen.

Provenienz:
Kloster San Lorenzo del Escorial (nach Angabe des Phillips-Kataloges von 1821);
Sammlung John Webb, London;
Auktion Sammlung Webb, Phillips, London, 31. Mai 1821, Lot 173 (100 Guineas, als “Peter Paul Rubens”, „the famous sketch entirely by his own hand, from the Escurial“);
Sammlung Edward Gray (1751–1838), London;
Sammlung Frederick Alexander Szarvasky (1875–1948), London;
Auktion Christie’s, London, 17. November 1950, Lot 39 (130 Guineas, an Paez, als “Sir P. P. Rubens”);
Privatsammlung;
Auktion Christie’s, London, 31. Januar 2013, Lot 229 (als “Peter Paul Rubens, Werkstatt”);

Literatur: J. Smith, A Catalogue Raisonné of the Works of the most eminent Dutch, Flemish and French Painters, Bd. II, London 1830 („the original study, admirably painted“);
M. Rooses, L’Oeuvre de Peter Paul Rubens, 1886, S. 69, Kat. Nr. 51 (als eigenhändige Studie);
V. Elbern, Peter Paul Rubens – Triumph der Eucharistie, Kat. Ausst., Villa Hügel, Essen, 1954/55;
J. Held, The Oil Sketches of Peter Paul Rubens: A Critical Catalogue, Princeton 1980, S. 158-159, bei Kat. Nr. 110 (als Kopie);
N. de Poorter, The Eucharist Series, Corpus Rubenianum Ludwig Burchard, London-New York 1978, I und II, S. 368, bei Nr. 15c (als Kopie)

Die Komposition des hier vorliegenden Gemäldes, das, wie die dendrochronologische Untersuchung ergab, aus dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts stammt, entspricht der eines um 1624 entstandenen Werkes, das sich heute im Prado, Madrid, befindet (siehe Abb. 1; dieses Foto ist in hoher Auflösung auf Anfrage erhältlich).

Das Gemälde des Prado galt bisher als Modell für die Tapisserie gleichen Themas. Aufgrund der Qualität des aus dem Escorial stammenden Bildes geht aber die heutige Forschung davon aus, dass es sich bei ihm um ein eigenhändiges Werk von Peter Paul Rubens handelt, das dem im Prado befindlichen Gemälde weit überlegen ist. Der Qualitätsunterschied und die Provenienz (Escorial) war Forschern des 19. Jahrhunderts wie Smith und Rooses bekannt, so dass sie das vorliegende Bild als autographes Werk publizierten. Max Rooses und Victor Elbern hielten die Prado-Version für die Kopie nach einem verschollenen Original. Nora de Poorter wies auf den schlechten Erhaltungszustand des Gemäldes im Prado hin, der seinen Charakter möglicherweise verfälsche.

Zusatzabbildung:
Peter Paul Rubens, Die Verteidiger der Eucharistie, 65,5 x 68 cm, um 1625
© Madrid, Museo Nacional del Prado