Lot Nr. 63 #


Jan Brueghel II.


Jan Brueghel II. - Alte Meister

(Antwerpen 1601–1678)
Paradieslandschaft,
Öl auf Kupfer, 23,8 x 30,5 cm, gerahmt

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit anhand des Originals (schriftliche Mitteilung).

Ertz schreibt: „Die Farben des Bildes, die man mit den Fingerspitzen in ihrem Relief erfühlen kann, machen einen leuchtenden und strahlenden Eindruck. Sie sind dick und pastos aufgetragen und typisch für die frühe Entstehungszeit, kurz nachdem Jan Brueghel d. J. von seiner Italienreise zurückgekehrt ist und das väterliche Atelier übernommen hat […]. Nicht nur der Sohn, sondern schon der Vater, Jan Brueghel d. Ä., hat das Thema der ‚Paradieslandschaften‘ von den 1590er Jahren bis in das zweite Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts immer wieder in einer großen Variationsbreite aufgegriffen. Von Beginn an spielt im Werk des Sohnes die Paradieslandschaft eine wichtige Rolle. Immer wieder beschäftigt er sich mit den väterlichen Vorlagen, wandelt sie ab und schöpft mit dem Formenkanon des Vorbildes etwas Neues. Wegen der vielen Tiere, die den Charakter der Bilder im besonderen Maße bestimmen und die diese Landschaften ‚paradiesisch‘ werden lassen, ist das Thema zu einem eigenen Genre geworden. Bis in die 1630er Jahre stehen diese Landschaften im Vordergrund der Bildaussage. Offensichtlich war die Paradieslandschaft ein beliebtes Thema, das von den Sammlern der damaligen Zeit immer wieder gewünscht wurde. Sonst wäre es nicht zu verstehen, dass es so viele Variationen des einen Themas von den verschiedensten Künstlern gibt. Gleichzeitig gehört der ‚Vogelbaum‘ als originelle und selbstständige Interpretation zum Bereich der Sinnesallegorien und ist – ohne den ‚Sündenfall‘ – als Allegorie des Gehörs aufzufassen. Jan Brueghel d. J. hat also in dem zu begutachtenden Gemälde zwei ansonsten eigenständige Bildthemen untergebracht, eine Paradieslandschaft und eine Allegorie“.

Ertz datiert das vorliegende Gemälde in die zweite Hälfte der 1620er Jahre. Zum Vergleich zieht er folgende etwa gleichzeitig entstandene Gemälde Jan Brueghels II. heran:

1. Das Vogelkonzert (Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig);
2. Aras, Tukane und Singvögel auf einem Baum (Kunsthandel Leggatt Brothers, London, 1963);
3. Paradieslandschaft mit Sündenfall (Szépmüveszéti Museum, Budapest);
4. Paradieslandschaft mit Sündenfall (Museo del Prado, Madrid)

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit anhand des Originals (schriftliche Mitteilung).

Ertz schreibt: „Der Erhaltungszustand des Gemäldes ist als sehr gut zu bezeichnen. Die Farben des Bildes, die man mit den Fingerspitzen in ihrem Relief erfühlen kann, machen einen leuchtenden und strahlenden Eindruck. Sie sind dick und pastos aufgetragen und typisch für die frühe Entstehungszeit, kurz nachdem Jan Brueghel d. J. von seiner Italienreise zurückgekehrt ist und das väterliche Atelier übernommen hat […]. Nicht nur der Sohn, sondern schon der Vater, Jan Brueghel d. Ä., hat das Thema der ‚Paradieslandschaften‘ von den 1590er Jahren bis in das zweite Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts immer wieder in einer großen Variationsbreite aufgegriffen. Von Beginn an spielt im Werk des Sohnes die Paradieslandschaft eine wichtige Rolle. Immer wieder beschäftigt er sich mit den väterlichen Vorlagen, wandelt sie ab und schöpft mit dem Formenkanon des Vorbildes etwas Neues. Wegen der vielen Tiere, die den Charakter der Bilder im besonderen Maße bestimmen und die diese Landschaften ‚paradiesisch‘ werden lassen, ist das Thema zu einem eigenen Genre geworden. Bis in die 1630er Jahre stehen diese Landschaften im Vordergrund der Bildaussage. Offensichtlich war die Paradieslandschaft ein beliebtes Thema, das von den Sammlern der damaligen Zeit immer wieder gewünscht wurde. Sonst wäre es nicht zu verstehen, dass es so viele Variationen des einen Themas von den verschiedensten Künstlern gibt, nicht nur von den Brueghels. Gleichzeitig gehört der ‚Vogelbaum‘ als originelle und selbstständige Interpretation zum Bereich der Sinnesallegorien und ist – ohne den ‚Sündenfall‘ – als Allegorie des Gehörs aufzufassen. Jan Brueghel d. J. hat also in dem zu begutachtenden Gemälde zwei ansonsten eigenständige Bildthemen untergebracht, eine Paradieslandschaft und eine Allegorie“.

Ertz datiert das vorliegende Gemälde in die zweite Hälfte der 1620er Jahre. Zum Vergleich zieht er folgende etwa gleichzeitig entstandene Gemälde Jan Brueghels II. heran:

1. Das Vogelkonzert (Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig);
2. Aras, Tukane und Singvögel auf einem Baum (Kunsthandel Leggatt Brothers, London, 1963);
3. Paradieslandschaft mit Sündenfall (Szépmüveszéti Museum, Budapest);
4. Paradieslandschaft mit Sündenfall (Museo del Prado, Madrid)

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

20.10.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 132.924,-
Schätzwert:
EUR 100.000,- bis EUR 150.000,-

Jan Brueghel II.


(Antwerpen 1601–1678)
Paradieslandschaft,
Öl auf Kupfer, 23,8 x 30,5 cm, gerahmt

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit anhand des Originals (schriftliche Mitteilung).

Ertz schreibt: „Die Farben des Bildes, die man mit den Fingerspitzen in ihrem Relief erfühlen kann, machen einen leuchtenden und strahlenden Eindruck. Sie sind dick und pastos aufgetragen und typisch für die frühe Entstehungszeit, kurz nachdem Jan Brueghel d. J. von seiner Italienreise zurückgekehrt ist und das väterliche Atelier übernommen hat […]. Nicht nur der Sohn, sondern schon der Vater, Jan Brueghel d. Ä., hat das Thema der ‚Paradieslandschaften‘ von den 1590er Jahren bis in das zweite Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts immer wieder in einer großen Variationsbreite aufgegriffen. Von Beginn an spielt im Werk des Sohnes die Paradieslandschaft eine wichtige Rolle. Immer wieder beschäftigt er sich mit den väterlichen Vorlagen, wandelt sie ab und schöpft mit dem Formenkanon des Vorbildes etwas Neues. Wegen der vielen Tiere, die den Charakter der Bilder im besonderen Maße bestimmen und die diese Landschaften ‚paradiesisch‘ werden lassen, ist das Thema zu einem eigenen Genre geworden. Bis in die 1630er Jahre stehen diese Landschaften im Vordergrund der Bildaussage. Offensichtlich war die Paradieslandschaft ein beliebtes Thema, das von den Sammlern der damaligen Zeit immer wieder gewünscht wurde. Sonst wäre es nicht zu verstehen, dass es so viele Variationen des einen Themas von den verschiedensten Künstlern gibt. Gleichzeitig gehört der ‚Vogelbaum‘ als originelle und selbstständige Interpretation zum Bereich der Sinnesallegorien und ist – ohne den ‚Sündenfall‘ – als Allegorie des Gehörs aufzufassen. Jan Brueghel d. J. hat also in dem zu begutachtenden Gemälde zwei ansonsten eigenständige Bildthemen untergebracht, eine Paradieslandschaft und eine Allegorie“.

Ertz datiert das vorliegende Gemälde in die zweite Hälfte der 1620er Jahre. Zum Vergleich zieht er folgende etwa gleichzeitig entstandene Gemälde Jan Brueghels II. heran:

1. Das Vogelkonzert (Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig);
2. Aras, Tukane und Singvögel auf einem Baum (Kunsthandel Leggatt Brothers, London, 1963);
3. Paradieslandschaft mit Sündenfall (Szépmüveszéti Museum, Budapest);
4. Paradieslandschaft mit Sündenfall (Museo del Prado, Madrid)

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit anhand des Originals (schriftliche Mitteilung).

Ertz schreibt: „Der Erhaltungszustand des Gemäldes ist als sehr gut zu bezeichnen. Die Farben des Bildes, die man mit den Fingerspitzen in ihrem Relief erfühlen kann, machen einen leuchtenden und strahlenden Eindruck. Sie sind dick und pastos aufgetragen und typisch für die frühe Entstehungszeit, kurz nachdem Jan Brueghel d. J. von seiner Italienreise zurückgekehrt ist und das väterliche Atelier übernommen hat […]. Nicht nur der Sohn, sondern schon der Vater, Jan Brueghel d. Ä., hat das Thema der ‚Paradieslandschaften‘ von den 1590er Jahren bis in das zweite Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts immer wieder in einer großen Variationsbreite aufgegriffen. Von Beginn an spielt im Werk des Sohnes die Paradieslandschaft eine wichtige Rolle. Immer wieder beschäftigt er sich mit den väterlichen Vorlagen, wandelt sie ab und schöpft mit dem Formenkanon des Vorbildes etwas Neues. Wegen der vielen Tiere, die den Charakter der Bilder im besonderen Maße bestimmen und die diese Landschaften ‚paradiesisch‘ werden lassen, ist das Thema zu einem eigenen Genre geworden. Bis in die 1630er Jahre stehen diese Landschaften im Vordergrund der Bildaussage. Offensichtlich war die Paradieslandschaft ein beliebtes Thema, das von den Sammlern der damaligen Zeit immer wieder gewünscht wurde. Sonst wäre es nicht zu verstehen, dass es so viele Variationen des einen Themas von den verschiedensten Künstlern gibt, nicht nur von den Brueghels. Gleichzeitig gehört der ‚Vogelbaum‘ als originelle und selbstständige Interpretation zum Bereich der Sinnesallegorien und ist – ohne den ‚Sündenfall‘ – als Allegorie des Gehörs aufzufassen. Jan Brueghel d. J. hat also in dem zu begutachtenden Gemälde zwei ansonsten eigenständige Bildthemen untergebracht, eine Paradieslandschaft und eine Allegorie“.

Ertz datiert das vorliegende Gemälde in die zweite Hälfte der 1620er Jahre. Zum Vergleich zieht er folgende etwa gleichzeitig entstandene Gemälde Jan Brueghels II. heran:

1. Das Vogelkonzert (Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig);
2. Aras, Tukane und Singvögel auf einem Baum (Kunsthandel Leggatt Brothers, London, 1963);
3. Paradieslandschaft mit Sündenfall (Szépmüveszéti Museum, Budapest);
4. Paradieslandschaft mit Sündenfall (Museo del Prado, Madrid)

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com


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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.10.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.10. - 20.10.2015


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