(Haarlem um 1628–1681 Amsterdam)
Flusslandschaft mit bewaldetem Ufer,
signiert unten rechts: JvRuisdael,
Öl auf Leinwand, 55 x 67,5 cm, gerahmt

Provenance:
Möglicherweise Auktion der Sammlung des Malers Gerard Hoet, Den Haag, 1760, Lot 123 (für 90 Gulden an Pieter Yver);
Auktion Peacock, London (Foster), 28.–29. Februar 1844, Lot 84 (für 140,14 Pfund an Smith);
Sammlung R. White, Edinburgh;
seine Auktion, London 1861 (für 120,15 Pfund an Smith);
Sammlung Baron Etienne Martin de Beurnonville, Paris;
Auktion Sammlung Baron de Beurnonville, Drouot, Paris, 9. Mai 1881, Lot 445 (verkauft für 7.350,- Francs);
Auktion Sammlung L. Tabourier, Drouot, Paris, 20. Juni 1898, Lot 184;
Auktion Nouveau Drouot, Paris, 20. November 1987, Lot 14;
Norddeutsche Privatsammlung;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
C. Hofstede de Groot, Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten Holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts, Bd. 4, 1911, S. 185/86, Nr. 589;
J. Rosenberg, Jacob van Ruisdael, Berlin 1928, Nr. 360;
S. Slive, Jacob van Ruisdael, A Complete Catalogue of the Paintings, Drawings and Etchings, New Haven 2011, S. 307, Nr. 407

Wir danken Frits Duparc, der die Authentizität des vorliegenden Gemäldes anhand des Originals bestätigte.

Diese fein komponierte und subtil beobachtete Landschaft vereinigt alle Charakteristika der Kunst Ruisdaels, die ihn zu einem der bedeutendsten Landschaftsmaler der Kunstgeschichte machen. Der große Connoisseur und Kunsthändler John Smith, Verfasser des „Catalogue Raisonné of the most eminent Dutch Painters“, besaß dieses Gemälde zweimal, 1844 und 1861. Aus den Anmerkungen Hofstede de Groots in seinem Handexemplar geht hervor, dass auch er das Bild im Original kannte. Er notierte korrekterweise, dass sich die Signatur in der unteren rechten Bildecke befindet. Seymour Slive nahm es zu Recht in sein Werkverzeichnis auf, obwohl er es nur durch den Reproduktionsstich von Benjamin Damman kannte. Eine unlängst durchgeführte Reinigung gab dem Gemälde seine ursprüngliche Schönheit zurück.

Jacob van Ruisdael wird allgemein als der bedeutendste niederländische Landschaftsmaler des „Golden Eeuw“, also des 17. Jahrhunderts, betrachtet. Sein umfangreiches Oeuvre besteht ausschließlich aus Landschaften, wenngleich ihm innerhalb dieses Genres erstaunliche Variationen gelangen. Mit seinen Gemälden beeinflusste er Maler wie Thomas Gainsborough im 18. und John Constable im 19. Jahrhundert. Walther Bernt schrieb über Ruisdael: „Die Kunst Ruisdaels war einflußgebend für die gesamte Landschaftsmalerei bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Keiner der vielen zeitgenössischen Nachahmer und späteren Kopisten und Fälscher hat den tiefen Ernst seiner kosmischen Landschaften wiederzugeben vermocht“.