Lot Nr. 24 #


Tiberio Titi


Tiberio Titi - Alte Meister

(Florenz 1573–1627)
Bildnis des Großherzogs Cosimo II. von Toskana in den Gewändern des Stephansordens,
Öl auf Leinwand, 58,4 x 45,7 cm, gerahmt

Wir danken Francesca Baldassari für die Bestätigung der Eigenhändigkeit (schriftliche Mitteilung).

Francesca Baldassari datiert das vorliegende Gemälde auf circa 1620. Besonders eindrücklich gelingt es dem Künstler hier, jenseits der Erfordernisse eines repräsentativen Staatsporträts durch die Nahsicht, den engen gemalten Bildausschnitt der Steinkartusche und die schlichte Kleidung eine fast intime Nähe zwischen Betrachter und Dargestelltem zu erzeugen.

Baldassari: “La qualità della luce e l’attenzione alla resa dei particolari, fisionomici e di costume, accomunano l’opera alle poche opere sicure del pittore e soprattutto al Ritratto di Caterina de’ Medici Gonzaga (Firenze, Gallerie, inv. 1890, n. 2427) riconoscibile nella tela menzionata in una lettera di Tiberio Titi del 1618. I dati stilistici e l’età apparente dell’effigiato concorrono nell’avallare una datazione della tela intorno al 1620“. [Die Qualität des Lichtes und die Detailgenauigkeit bei der Physiognomie und des Gewandes, stellen eine Verbindung zwischen dem Gemälde und den wenigen Werken, die sicher dem Maler zugeschrieben werden können, her. Hervorzuheben ist die Verbindung zum Porträt von Caterina de‘ Medici Gonzaga (Florenz, Gallerie, Inv. 1890, Nr. 2427), jenes Bild, das Tiberio Titi im Jahr 1618 in einem Brief erwähnte. Die stilistischen Merkmale und das anscheinende Alter der Dargestellten deuten auf eine Datierung des Gemäldes auf circa 1620 hin.]

Tiberio Titi war Sohn des aus Borgo Sansepolcro stammenden und in Florenz wirkenden Santi di Tito. Tiberio war Schüler, später Gehilfe seines Vaters. Tiberio Titi galt als Hofmaler der Medici, ein Posten, der ihm 1621 von Justus Sustermans streitig gemacht werden sollte.

Cosimo II. war eine interessante Persönlichkeit, und nur sein früher Tod an Tuberkulose hat verhindert, dass er Florenz noch mehr hat prägen können. Von 1609 bis 1621 war er Großfürst von Toskana. Als Sohn von Francesco I. und Christina von Lothringen erhielt er eine für die Zeit sehr moderne humanistische Erziehung. Zwischen 1605 und 1608 war Galileo Galilei sein Lehrer. 1608 heiratete er Erzherzogin Maria Magdalena von Österreich, mit der er acht Kinder hatte. Ferdinando I. starb im Jahr 1609. Großprojekten, wie der Weiterentwicklung der Marineflotte, widmete er sich mit großer Entschlossenheit. Galileo Galilei widmete ihm persönlich sein Aufsehen erregendes Werk Sidereus Nuncius, das seine Teleskopischen Entdeckungen und die Festigung des Kopernikanischen Weltbildes beeinhaltete, und benannte die Jupitermonde nach den Medici. Cosimo schützte ihn auch vor den anfänglichen Problemen, die die römische Inquisition dem Forscher breitete, der nach seinem aufsehenerregenden Prozess seinen Hausarrest auch in der Toskana von 1633 bis seinen Tod in 1642 verbringen sollte. Sein großer Förderer Cosimo, der sicher einer der jungen Hoffnungsträger des Herzogtums war, verstarb bereits 28 Februar 1621. Sein Nachfolger war sein ältester Sohn Ferdinand (siehe Lot 241).

Wir danken Francesca Baldassari für die Bestätigung der Eigenhändigkeit (schriftliche Mitteilung).

Francesca Baldassari konnte dieses wiederentdeckte Porträt des Toskanischen Großherzogs, der der wichtigste Förderer Galileo Galileis war, als Spätwerk des Künstlers identifizieren, entstanden um 1620. Besonders eindrücklich gelingt es dem Künstler hier, jenseits der Erfordernisse eines repräsentativen Staatsporträts durch die Nahsicht, den engen gemalten Bildausschnitt der Steinkartusche und die schlichte Kleidung eine fast intime Nähe zwischen Betrachter und Dargestelltem zu erzeugen.

Baldassari: “La qualità della luce e l’attenzione alla resa dei particolari, fisionomici e di costume, accomunano l’opera alle poche opere sicure del pittore e soprattutto al Ritratto di Caterina de’ Medici Gonzaga (Firenze, Gallerie, inv. 1890, n. 2427) riconoscibile nella tela menzionata in una lettera di Tiberio Titi del 1618. I dati stilistici e l’età apparente dell’effigiato concorrono nell’avallare una datazione della tela intorno al 1620“. [Die Qualität des Lichtes und die Detailgenauigkeit bei der Physiognomie und des Gewandes, stellen eine Verbindung zwischen dem Gemälde und den wenigen Werken, die sicher dem Maler zugeschrieben werden können, her. Hervorzuheben ist die Verbindung zum Porträt von Caterina de‘ Medici Gonzaga (Florenz, Gallerie, Inv. 1890, Nr. 2427), jenes Bild, das Tiberio Titi im Jahr 1618 in einem Brief erwähnte. Die stilistischen Merkmale und das anscheinende Alter der Dargestellten deuten auf eine Datierung des Gemäldes auf circa 1620 hin.]

Tiberio Titi war Sohn des aus Borgo Sansepolcro stammenden und in Florenz wirkenden Santi di Tito. Tiberio war Schüler, später Gehilfe seines Vaters. Tiberio Titi galt als Hofmaler der Medici, ein Posten, der ihm 1621 von Justus Sustermans streitig gemacht werden sollte.

Cosimo II. war eine interessante Persönlichkeit, und nur sein früher Tod an Tuberkulose hat verhindert, dass er Florenz noch mehr hat prägen können. Von 1609 bis 1621 war er Großfürst von Toskana. Als Sohn von Francesco I. und Christina von Lothringen erhielt er eine für die Zeit sehr moderne humanistische Erziehung. Zwischen 1605 und 1608 war Galileo Galilei sein Lehrer. 1608 heiratete er Erzherzogin Maria Magdalena von Österreich, mit der er acht Kinder hatte. Ferdinando I. starb im Jahr 1609. Großprojekten, wie der Weiterentwicklung der Marineflotte, widmete er sich mit großer Entschlossenheit. Galileo Galilei widmete ihm persönlich sein Aufsehen erregendes Werk Sidereus Nuncius, das seine Teleskopischen Entdeckungen und die Festigung des Kopernikanischen Weltbildes beeinhaltete, und benannte die Jupitermonde nach den Medici. Cosimo schützte ihn auch vor den anfänglichen Problemen, die die römische Inquisition dem Forscher breitete, der nach seinem aufsehenerregenden Prozess seinen Hausarrest auch in der Toskana von 1633 bis seinen Tod in 1642 verbringen sollte. Sein großer Förderer Cosimo, der sicher einer der jungen Hoffnungsträger des Herzogtums war, verstarb bereits 28 Februar 1621. Sein Nachfolger war sein ältester Sohn Ferdinand (siehe Lot 241).

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

20.10.2015 - 18:00

Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Tiberio Titi


(Florenz 1573–1627)
Bildnis des Großherzogs Cosimo II. von Toskana in den Gewändern des Stephansordens,
Öl auf Leinwand, 58,4 x 45,7 cm, gerahmt

Wir danken Francesca Baldassari für die Bestätigung der Eigenhändigkeit (schriftliche Mitteilung).

Francesca Baldassari datiert das vorliegende Gemälde auf circa 1620. Besonders eindrücklich gelingt es dem Künstler hier, jenseits der Erfordernisse eines repräsentativen Staatsporträts durch die Nahsicht, den engen gemalten Bildausschnitt der Steinkartusche und die schlichte Kleidung eine fast intime Nähe zwischen Betrachter und Dargestelltem zu erzeugen.

Baldassari: “La qualità della luce e l’attenzione alla resa dei particolari, fisionomici e di costume, accomunano l’opera alle poche opere sicure del pittore e soprattutto al Ritratto di Caterina de’ Medici Gonzaga (Firenze, Gallerie, inv. 1890, n. 2427) riconoscibile nella tela menzionata in una lettera di Tiberio Titi del 1618. I dati stilistici e l’età apparente dell’effigiato concorrono nell’avallare una datazione della tela intorno al 1620“. [Die Qualität des Lichtes und die Detailgenauigkeit bei der Physiognomie und des Gewandes, stellen eine Verbindung zwischen dem Gemälde und den wenigen Werken, die sicher dem Maler zugeschrieben werden können, her. Hervorzuheben ist die Verbindung zum Porträt von Caterina de‘ Medici Gonzaga (Florenz, Gallerie, Inv. 1890, Nr. 2427), jenes Bild, das Tiberio Titi im Jahr 1618 in einem Brief erwähnte. Die stilistischen Merkmale und das anscheinende Alter der Dargestellten deuten auf eine Datierung des Gemäldes auf circa 1620 hin.]

Tiberio Titi war Sohn des aus Borgo Sansepolcro stammenden und in Florenz wirkenden Santi di Tito. Tiberio war Schüler, später Gehilfe seines Vaters. Tiberio Titi galt als Hofmaler der Medici, ein Posten, der ihm 1621 von Justus Sustermans streitig gemacht werden sollte.

Cosimo II. war eine interessante Persönlichkeit, und nur sein früher Tod an Tuberkulose hat verhindert, dass er Florenz noch mehr hat prägen können. Von 1609 bis 1621 war er Großfürst von Toskana. Als Sohn von Francesco I. und Christina von Lothringen erhielt er eine für die Zeit sehr moderne humanistische Erziehung. Zwischen 1605 und 1608 war Galileo Galilei sein Lehrer. 1608 heiratete er Erzherzogin Maria Magdalena von Österreich, mit der er acht Kinder hatte. Ferdinando I. starb im Jahr 1609. Großprojekten, wie der Weiterentwicklung der Marineflotte, widmete er sich mit großer Entschlossenheit. Galileo Galilei widmete ihm persönlich sein Aufsehen erregendes Werk Sidereus Nuncius, das seine Teleskopischen Entdeckungen und die Festigung des Kopernikanischen Weltbildes beeinhaltete, und benannte die Jupitermonde nach den Medici. Cosimo schützte ihn auch vor den anfänglichen Problemen, die die römische Inquisition dem Forscher breitete, der nach seinem aufsehenerregenden Prozess seinen Hausarrest auch in der Toskana von 1633 bis seinen Tod in 1642 verbringen sollte. Sein großer Förderer Cosimo, der sicher einer der jungen Hoffnungsträger des Herzogtums war, verstarb bereits 28 Februar 1621. Sein Nachfolger war sein ältester Sohn Ferdinand (siehe Lot 241).

Wir danken Francesca Baldassari für die Bestätigung der Eigenhändigkeit (schriftliche Mitteilung).

Francesca Baldassari konnte dieses wiederentdeckte Porträt des Toskanischen Großherzogs, der der wichtigste Förderer Galileo Galileis war, als Spätwerk des Künstlers identifizieren, entstanden um 1620. Besonders eindrücklich gelingt es dem Künstler hier, jenseits der Erfordernisse eines repräsentativen Staatsporträts durch die Nahsicht, den engen gemalten Bildausschnitt der Steinkartusche und die schlichte Kleidung eine fast intime Nähe zwischen Betrachter und Dargestelltem zu erzeugen.

Baldassari: “La qualità della luce e l’attenzione alla resa dei particolari, fisionomici e di costume, accomunano l’opera alle poche opere sicure del pittore e soprattutto al Ritratto di Caterina de’ Medici Gonzaga (Firenze, Gallerie, inv. 1890, n. 2427) riconoscibile nella tela menzionata in una lettera di Tiberio Titi del 1618. I dati stilistici e l’età apparente dell’effigiato concorrono nell’avallare una datazione della tela intorno al 1620“. [Die Qualität des Lichtes und die Detailgenauigkeit bei der Physiognomie und des Gewandes, stellen eine Verbindung zwischen dem Gemälde und den wenigen Werken, die sicher dem Maler zugeschrieben werden können, her. Hervorzuheben ist die Verbindung zum Porträt von Caterina de‘ Medici Gonzaga (Florenz, Gallerie, Inv. 1890, Nr. 2427), jenes Bild, das Tiberio Titi im Jahr 1618 in einem Brief erwähnte. Die stilistischen Merkmale und das anscheinende Alter der Dargestellten deuten auf eine Datierung des Gemäldes auf circa 1620 hin.]

Tiberio Titi war Sohn des aus Borgo Sansepolcro stammenden und in Florenz wirkenden Santi di Tito. Tiberio war Schüler, später Gehilfe seines Vaters. Tiberio Titi galt als Hofmaler der Medici, ein Posten, der ihm 1621 von Justus Sustermans streitig gemacht werden sollte.

Cosimo II. war eine interessante Persönlichkeit, und nur sein früher Tod an Tuberkulose hat verhindert, dass er Florenz noch mehr hat prägen können. Von 1609 bis 1621 war er Großfürst von Toskana. Als Sohn von Francesco I. und Christina von Lothringen erhielt er eine für die Zeit sehr moderne humanistische Erziehung. Zwischen 1605 und 1608 war Galileo Galilei sein Lehrer. 1608 heiratete er Erzherzogin Maria Magdalena von Österreich, mit der er acht Kinder hatte. Ferdinando I. starb im Jahr 1609. Großprojekten, wie der Weiterentwicklung der Marineflotte, widmete er sich mit großer Entschlossenheit. Galileo Galilei widmete ihm persönlich sein Aufsehen erregendes Werk Sidereus Nuncius, das seine Teleskopischen Entdeckungen und die Festigung des Kopernikanischen Weltbildes beeinhaltete, und benannte die Jupitermonde nach den Medici. Cosimo schützte ihn auch vor den anfänglichen Problemen, die die römische Inquisition dem Forscher breitete, der nach seinem aufsehenerregenden Prozess seinen Hausarrest auch in der Toskana von 1633 bis seinen Tod in 1642 verbringen sollte. Sein großer Förderer Cosimo, der sicher einer der jungen Hoffnungsträger des Herzogtums war, verstarb bereits 28 Februar 1621. Sein Nachfolger war sein ältester Sohn Ferdinand (siehe Lot 241).

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.10.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.10. - 20.10.2015

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