Franko-Flämischer Hofmaler
(tätig um 1590)
Eine junge Dame mit ihrem Sohn als Venus und Amor,
unten rechts auf dem Köcher Reste einer Signatur und Datierung: H(?) S(?) 159…,
Öl auf Leinwand, 84 x 113 cm, gerahmt
Trotz der großen Qualität des Bildes konnte der Maler bisher nicht identifiziert werden. Er ist zweifelsfrei unter den internationalen Hofkünstlern des späten 16. Jahrhunderts zu suchen. Das Gemälde wurde immer wieder dem Kreis der sog. Zweiten Schule von Fontainebleau zugeordnet. Es deutet vieles darauf hin, dass es sich hier um stilisierte Porträts von Gabrielle d’Estrées, der Mätresse König Heinrichs IV. und ihres Sohnes César de Vendôme handelt. Dafür spricht neben der physiognomischen Ähnlichkeit und der stilistischen Nähe zu den französischen Hofkünstlern die Tatsache, dass César de Vendôme als Zweijähriger 1595 vom König legitimiert wurde, so dass in den Resten der Datierung ein Bezug zu diesem Ereignis und in dem Gemälde möglicherweise eine mythologisch verbrämte Anspielung zu verstehen ist.
Eine andere Möglichkeit ergäbe sich, wenn man das Monogramm als „HS“ interpretiert, eine Signatur, die auf verschiedenen Gemälden und Radierungen des späten 16. Jahrhunderts erscheint, und die zur Bildung von Werkgruppen eines Monogrammisten JS einerseits und eines Monogrammisten HS andererseits geführt haben. So ist für die Identität des Monogrammisten HS bereits Hans Strohmeyer, aber auch Aegidius Sadeler vorgeschlagen worden. Tatsächlich finden sich auf dem vorliegenden Gemälde kompositorisch und stilistisch gewisse Ähnlichkeiten zu zwei Venusdarstellungen, die zu dieser Gruppe gehören: Venus und Amor (Museum der Bildenden Künste, Budapest; irrtümlich zugeschrieben zu Hans Rottenhammer, siehe Abb. 1) und eine Radierung, die mit HS monogrammiert ist. In der Landschaft ist der Einfluss Paul Brils zu bemerken, so dass seine Datierung in die zweite Hälfte der 1590er Jahre plausibel erscheint.
Zusatzabbildung:
Venus und Amor, Budapest, Szepmüvészeti Museum, Inv. 57.1
Trotz der großen Qualität des Bildes konnte der Maler bisher nicht identifiziert werden. Er ist zweifelsfrei unter den internationalen Hofkünstlern des späten 16. Jahrhunderts zu suchen. Das Gemälde wurde immer wieder dem Kreis der sog. Zweiten Schule von Fontainebleau zugeordnet. Es deutet vieles darauf hin, dass es sich hier um stilisierte Porträts von Gabrielle d’Estrées, der Mätresse König Heinrichs IV. und ihres Sohnes César de Vendôme handelt. Dafür spricht neben der physiognomischen Ähnlichkeit und der stilistischen Nähe zu den französischen Hofkünstlern die Tatsache, dass César de Vendôme als Zweijähriger 1595 vom König legitimiert wurde, so dass in den Resten der Datierung ein Bezug zu diesem Ereignis und in dem Gemälde möglicherweise eine mythologisch verbrämte Anspielung zu verstehen ist.
Eine andere Möglichkeit ergäbe sich, wenn man das Monogramm als „HS“ interpretiert, eine Signatur, die auf verschiedenen Gemälden und Radierungen des späten 16. Jahrhunderts erscheint, und die zur Bildung von Werkgruppen eines Monogrammisten JS einerseits und eines Monogrammisten HS andererseits geführt haben, Signaturen, die wohl von zwei unterschiedlichen internationalen Hofkünstlern um 1600 verwendet wurden. So ist für die Identität des Monogrammisten HS bereits Hans Strohmeyer, aber auch Aegidius Sadeler vorgeschlagen worden.Tatsächlich finden sich auf dem vorliegenden Gemälde kompositorisch und stilistisch gewisse Ähnlichkeiten zu zwei Venusdarstellungen, die zu dieser Gruppe gehören: Venus und Amor (Museum der Bildenden Künste, Budapest; irrtümlich zugeschrieben zu Hans Rottenhammer, siehe Abb. 1), dort fälschlicherweise Hans Rottenhammer zugeschrieben, und eine Radierung, die mit HS monogrammiert ist. In der Landschaft ist der Einfluss Paul Brils zu bemerken, so dass seine Datierung in die zweite Hälfte der 1590er Jahre plausibel erscheint.
Zusatzabbildung:
Venus und Amor, Budapest, Szepmüvészeti Museum, Inv. 57.1
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
20.10.2015 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 33.688,-
- Schätzwert:
-
EUR 40.000,- bis EUR 50.000,-
Franko-Flämischer Hofmaler
(tätig um 1590)
Eine junge Dame mit ihrem Sohn als Venus und Amor,
unten rechts auf dem Köcher Reste einer Signatur und Datierung: H(?) S(?) 159…,
Öl auf Leinwand, 84 x 113 cm, gerahmt
Trotz der großen Qualität des Bildes konnte der Maler bisher nicht identifiziert werden. Er ist zweifelsfrei unter den internationalen Hofkünstlern des späten 16. Jahrhunderts zu suchen. Das Gemälde wurde immer wieder dem Kreis der sog. Zweiten Schule von Fontainebleau zugeordnet. Es deutet vieles darauf hin, dass es sich hier um stilisierte Porträts von Gabrielle d’Estrées, der Mätresse König Heinrichs IV. und ihres Sohnes César de Vendôme handelt. Dafür spricht neben der physiognomischen Ähnlichkeit und der stilistischen Nähe zu den französischen Hofkünstlern die Tatsache, dass César de Vendôme als Zweijähriger 1595 vom König legitimiert wurde, so dass in den Resten der Datierung ein Bezug zu diesem Ereignis und in dem Gemälde möglicherweise eine mythologisch verbrämte Anspielung zu verstehen ist.
Eine andere Möglichkeit ergäbe sich, wenn man das Monogramm als „HS“ interpretiert, eine Signatur, die auf verschiedenen Gemälden und Radierungen des späten 16. Jahrhunderts erscheint, und die zur Bildung von Werkgruppen eines Monogrammisten JS einerseits und eines Monogrammisten HS andererseits geführt haben. So ist für die Identität des Monogrammisten HS bereits Hans Strohmeyer, aber auch Aegidius Sadeler vorgeschlagen worden. Tatsächlich finden sich auf dem vorliegenden Gemälde kompositorisch und stilistisch gewisse Ähnlichkeiten zu zwei Venusdarstellungen, die zu dieser Gruppe gehören: Venus und Amor (Museum der Bildenden Künste, Budapest; irrtümlich zugeschrieben zu Hans Rottenhammer, siehe Abb. 1) und eine Radierung, die mit HS monogrammiert ist. In der Landschaft ist der Einfluss Paul Brils zu bemerken, so dass seine Datierung in die zweite Hälfte der 1590er Jahre plausibel erscheint.
Zusatzabbildung:
Venus und Amor, Budapest, Szepmüvészeti Museum, Inv. 57.1
Trotz der großen Qualität des Bildes konnte der Maler bisher nicht identifiziert werden. Er ist zweifelsfrei unter den internationalen Hofkünstlern des späten 16. Jahrhunderts zu suchen. Das Gemälde wurde immer wieder dem Kreis der sog. Zweiten Schule von Fontainebleau zugeordnet. Es deutet vieles darauf hin, dass es sich hier um stilisierte Porträts von Gabrielle d’Estrées, der Mätresse König Heinrichs IV. und ihres Sohnes César de Vendôme handelt. Dafür spricht neben der physiognomischen Ähnlichkeit und der stilistischen Nähe zu den französischen Hofkünstlern die Tatsache, dass César de Vendôme als Zweijähriger 1595 vom König legitimiert wurde, so dass in den Resten der Datierung ein Bezug zu diesem Ereignis und in dem Gemälde möglicherweise eine mythologisch verbrämte Anspielung zu verstehen ist.
Eine andere Möglichkeit ergäbe sich, wenn man das Monogramm als „HS“ interpretiert, eine Signatur, die auf verschiedenen Gemälden und Radierungen des späten 16. Jahrhunderts erscheint, und die zur Bildung von Werkgruppen eines Monogrammisten JS einerseits und eines Monogrammisten HS andererseits geführt haben, Signaturen, die wohl von zwei unterschiedlichen internationalen Hofkünstlern um 1600 verwendet wurden. So ist für die Identität des Monogrammisten HS bereits Hans Strohmeyer, aber auch Aegidius Sadeler vorgeschlagen worden.Tatsächlich finden sich auf dem vorliegenden Gemälde kompositorisch und stilistisch gewisse Ähnlichkeiten zu zwei Venusdarstellungen, die zu dieser Gruppe gehören: Venus und Amor (Museum der Bildenden Künste, Budapest; irrtümlich zugeschrieben zu Hans Rottenhammer, siehe Abb. 1), dort fälschlicherweise Hans Rottenhammer zugeschrieben, und eine Radierung, die mit HS monogrammiert ist. In der Landschaft ist der Einfluss Paul Brils zu bemerken, so dass seine Datierung in die zweite Hälfte der 1590er Jahre plausibel erscheint.
Zusatzabbildung:
Venus und Amor, Budapest, Szepmüvészeti Museum, Inv. 57.1
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 20.10.2015 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 10.10. - 20.10.2015 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.