(1804-nach 1865)
Odysseus und Nausikaa, Öl auf Leinwand auf Leinwand, 136 x 118 cm, gerahmt, beschädigt, (Rei)

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland

Wir danken Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan der an Hand eines Fotos die Zuschreibung an Fielgraf anregte.

Carl Fielgraf bildete sich auf der Akademie in Berlin, bevor er in Düsseldorf seine Studien fortsetzte. Fielgraf malte historische Stücke, doch hatte er eine Vorliebe für Genrebilder.
Über das vorliegende Werk schreibt Herr Prof. Dr. Börsch-Supan: „….Die Gestalt der Nausikaa ist überlängt und ihr Zeigegestus setzt genau die Horizontlinie des Meeres fort. Das Thema „Odysseus und Nausikaa“ finde ich im 19.Jahrhundert nicht sehr oft. Carl Fielgraf ….hat es in einem ,1826 in der Berliner Akademie Ausstellung gezeigtem Bild, behandelt. Ich kann mir vorstellen, dass das Bild dieses Werk ist. In seinen Porträts, …, finde ich eine vergleichbare Strenge…“

Nausikaa ist die Tochter des phaiakischen Königs Alkinoos und dessen Frau Arete. Nausikaa wäscht mit anderen Mädchen am Strand die Wäsche, sie essen und spielen Ball. Durch das Kreischen der Mädchen wird ein Schiffbrüchiger geweckt, der in einem nahe gelegenen Gebüsch schlief. Die anderen Mädchen fürchten sich vor ihm, Nausikaa jedoch hat keine Angst. Sie gibt ihm zu essen und Kleidung und bringt ihn an den väterlichen Hof, wo er sich während des Gastmahls als Odysseus zu erkennen gibt und einen Bericht seiner Irrfahrten gibt. Homer nützt dichterisch diese Geschehnisse um subtil die aufkeimende Liebe eines jungen Mädchens darzustellen. Später unternimmt Odysseus’ Sohn Telemachos gemäß einiger Überlieferungen eine Reise zu den Phaiaken und verliebt sich in Nausikaa. Beide haben einen Sohn, der in einigen Quellen als Persepolis, in anderen als Ptoliporthos geführt wird.