(Berlin 1817–1905)
Blick auf Bellagio am Comer See mit Sicht auf Menaggio am gegenüber liegenden Ufer, signiert E. Pape, Öl auf Leinwand, 96 x 143 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland

Ausgestellt:
1883 Berliner Akademische Kunstausstellung, 1885 Dresdner Akademische Kunstausstellung, 1887 Hamburger Frühjahrsausstellung.

Vergleiche:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Hofheim am Taunus 1979, Bd. II/1, Nr. 68.

Eduard Pape war ein deutscher Theater-, Dekorations- und Landschaftsmaler. Von 1839 bis 1843 studierte er an der Berliner Akademie bei Carl Blechen und Wilhelm Schirmer Landschaftsmalerei. Seinen Lebensunterhalt verdiente er im Atelier des Theater- und Dekorationsmalers Johann Gerst, der ihn auch ausbildete. 1845 absolvierte Pape eine Studienreise nach Tirol, in die Schweiz und Italien. 1849–53 beteiligte er sich an der Ausmalung des Neuen Museums in Berlin. 1853 wurde Pape zum königlichen Professor ernannt und Mitglied der Berliner Akademie. 1857 musste er wegen einer schweren Erkrankung eine längere Schaffenspause einlegen. Im Alter erkrankte er an einem starken Augenleiden und starb fast erblindet.

Bellagio ist bekannt für seine malerische Lage mit Blick auf die Alpen an der Spitze der Halbinsel, die die zwei südlichen Arme des Comosees trennt. Bellagio ist mit seinen umliegenden Villen und Gärten Anziehungspunkt vieler Berühmtheiten. Schon Plinius der Jüngere schätzte den Ort. Belegt sind u. a. Besuche von John F. Kennedy, Charlie Chaplin und Konrad Adenauer.

Die Wellen des blau-grün schimmernden Comosees plätschern an das Ufer. Ein Fischerboot und zwei Segelboote beleben den See. Die Wolken und die Ortschaft sind lichtdurchflutet. Ein Sommerregen kündigt sich im Hintergrund an. Das Farbspiel und die Lichtführung erzeugen einen beeindruckenden Hell-Dunkel-Effekt. Eduard Pape hat hier ein besonders malerisches, feinsinniges Stimmungsbild geschaffen.