Kaiser von Österreich, 1830 - 1916. E. B. m. U., Wien, 31. 12. 1887, 4 S., 8vo, Kuvert mit rotem Lacksiegel.

An Katharina Schratt: "Meine gnädige Frau, zum neuen Jahr wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen des Himmels Segen, Glück, Gesundheit, Zufriedenheit, mit einem Wort alles, was Sie sich nur selbst wünschen können. Bewahren Sie mir auch im kommenen Jahr Jahre Ihre Freundschaft, Nachsicht und Güte, das ist meine innigste Bitte. Ihr Gebet wird gewiß die verschiedenen mehr oder weniger abergläubischen Mittel, die Sie mir weihen und die mich als Beweise Ihrer Freundschaft beglücken, werden vielleicht dazu beitragen, uns ein ruhiges, friedliches Jahr zu erhalten, in dem es mir vergönnt sein möge sie recht oft zu sehen und zu sprechen (...) Ich hoffe daß das Repertoire des Burgtheaters in den nächsten Abenden derart ist, daß sich durch meine Abwesenheit nicht zu viel versäumen werde. Vorgestern habe ich mich wegen Ihres schnellen Studierens der Rolle im Marquis von Villemár umsonst geängstigt. Es war doch eine Glanzleistung und ich kann nur wieder ihr Talent bewundern, eine so große Rolle so schnell zu lernen und so fehlerlos zu sprechen und zu spielen. Dabei war alles durch dacht und geistvoll gegeben (...) Die Kaiserin hat sich sehr gefreut, Sie an den letzten beiden Abenden spielen zu sehen; leider bleibt sie immer nur im ersten Akt ...".

Provenienz: Aus dem Nachlass eines passionierten Kunstsammlers