Lot Nr. 969 #


Franz West *


(Wien 1947–2012)
Ohne Titel, um 1974, Objektbild, Papiermaché, Farbe, Lack, 41 x 34 x 3 cm, (K)

Registriert:
Franz West Privatstiftung Archiv, Wien

Provenienz:
Aus einer Sammlung, USA

Vergleiche:
Franz West, Work 1972–2008, The Baltimore Museum of Art, 2008, Seite 22 und 274/2

Franz West, Proforma, Oktagon 1996, Seite 136

Während die Benutzung dieser Wand-und Bodenobjekte noch an den Ort ihrer jeweiligen Installation gebunden ist, entstehen 1974 auch erstmals plastische Arbeiten, die ausdrücklich als tragbare, an jedem beliebigen Ort zu benützende Objekte konzipiert sind und damit jegliche Bindung an traditionelle Orte der Kunstaufbewahrung und -rezeption - wie Museums-, Ausstellungs- oder auch Wohnräume - aufgeben.
Die Entwicklungslinie dahin beginnt mit einer Gruppe flacher, reliefhafter Objkete aus lackiertem Papiermaché, die gewissermaßen von den Bildern zu den plastischen Objekten überleiten. Wie schon Wests frühe Bilder sind deren sensible Oberflächengestaltungen einer Ästhetik des Lapidaren, Spontanen und Fragilen verpflichtet. Mit ihren individuellen, jedoch stets schlichten und konzentrierten Formen wirken diese Werke wie “Wiener Varianten” der “shaped canvases”, die dem amerikanischen Perfektionismus widerstehen, dafür aber umso mehr unbewußte Erlebnisschichten aktivieren: Ihre ausgeprägten Rundungen evozieren Assoziationen an weibliche Körperformen, ein Effekt, der sich unvermeidlich auch bei jenen Stücken einstellt, denen West die Form einer Gitarre gibt. West selbst nennt die schlichten, sensiblen Formfindungen von Richard Tuttles frühen poetischen Wandreliefs als eine Inspirationsquelle dieser Werke.
Diese einfachen Flachgebilde Wests sind ein Ausgangspunkt für verschiedenste, in der Folge entwickelte Werkgruppen. Zunächst gestaltet er derartige Oberflächen auch farbig. Eine Anzahl lackiert er beispielsweise in Rosa-LachsTönen- also in Farbwerten, die an Fleisch und Haut ebenso erinnern wie an Damenunterwäsche, wodurch einmal mehr Assoziationen an weibliche Brüste, Hüften oder Gesässe hervorgerufen werden...
Eva Badura-Trisak, Objektbilder und Paßstücke- aus der oben angeführten Literatur

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at

11.06.2015 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 37.219,-
Schätzwert:
EUR 28.000,- bis EUR 45.000,-

Franz West *


(Wien 1947–2012)
Ohne Titel, um 1974, Objektbild, Papiermaché, Farbe, Lack, 41 x 34 x 3 cm, (K)

Registriert:
Franz West Privatstiftung Archiv, Wien

Provenienz:
Aus einer Sammlung, USA

Vergleiche:
Franz West, Work 1972–2008, The Baltimore Museum of Art, 2008, Seite 22 und 274/2

Franz West, Proforma, Oktagon 1996, Seite 136

Während die Benutzung dieser Wand-und Bodenobjekte noch an den Ort ihrer jeweiligen Installation gebunden ist, entstehen 1974 auch erstmals plastische Arbeiten, die ausdrücklich als tragbare, an jedem beliebigen Ort zu benützende Objekte konzipiert sind und damit jegliche Bindung an traditionelle Orte der Kunstaufbewahrung und -rezeption - wie Museums-, Ausstellungs- oder auch Wohnräume - aufgeben.
Die Entwicklungslinie dahin beginnt mit einer Gruppe flacher, reliefhafter Objkete aus lackiertem Papiermaché, die gewissermaßen von den Bildern zu den plastischen Objekten überleiten. Wie schon Wests frühe Bilder sind deren sensible Oberflächengestaltungen einer Ästhetik des Lapidaren, Spontanen und Fragilen verpflichtet. Mit ihren individuellen, jedoch stets schlichten und konzentrierten Formen wirken diese Werke wie “Wiener Varianten” der “shaped canvases”, die dem amerikanischen Perfektionismus widerstehen, dafür aber umso mehr unbewußte Erlebnisschichten aktivieren: Ihre ausgeprägten Rundungen evozieren Assoziationen an weibliche Körperformen, ein Effekt, der sich unvermeidlich auch bei jenen Stücken einstellt, denen West die Form einer Gitarre gibt. West selbst nennt die schlichten, sensiblen Formfindungen von Richard Tuttles frühen poetischen Wandreliefs als eine Inspirationsquelle dieser Werke.
Diese einfachen Flachgebilde Wests sind ein Ausgangspunkt für verschiedenste, in der Folge entwickelte Werkgruppen. Zunächst gestaltet er derartige Oberflächen auch farbig. Eine Anzahl lackiert er beispielsweise in Rosa-LachsTönen- also in Farbwerten, die an Fleisch und Haut ebenso erinnern wie an Damenunterwäsche, wodurch einmal mehr Assoziationen an weibliche Brüste, Hüften oder Gesässe hervorgerufen werden...
Eva Badura-Trisak, Objektbilder und Paßstücke- aus der oben angeführten Literatur

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst, Teil 2
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 11.06.2015 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.05. - 11.06.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.

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