Lot Nr. 719


Alighiero Boetti *


Alighiero Boetti * - Zeitgenössische Kunst, Teil 1

(Turin 1940–1994 Rom)
Ohne Titel, 1978, signiert Alighiero e Boetti, rückseitig signiert, datiert Alighiero e Boetti 1978, Farbstifte, Bleistift, Briefmarke, Fotos, Stempel auf dünnem Karton, 40 x 50 cm, gerahmt, (MCC)

Fotozertifikat:
Archivio Alighiero Boetti, Rom Archiv-Nr. 2304 (11.3.2015)

Provenienz:
Galleria Giuliana de Crescenzo, Rom (rückseitig Etikett)
dort vom heutigen Bestizer erworben
Privatsammlung, Italien

Literatur:
in Il Manifesto, 10. Januar 1981

Zwischen dem 16. Dezember und dem 25. April 1981 veröffentlichte Alighiero Boetti tagtäglich in einer Zeitung, Il Manifesto, entweder eine seiner Zeichnungen, oder ein Bild einer seiner Arbeiten.
Die erste seiner Arbeiten, „Ordine e Disordine” [Ordnung und Unordnung], wurde an seinem Geburtstag (16. Dezember) veröffentlicht. Die letzte, eine Komposition bestehend aus vier Sätzen, die in der Form eines Quadrats arrangiert sind, wurde in demselben Jahr am 25. April publiziert. In einer Einleitung zu dieser Arbeit schrieb der Kritiker Giambattista Salerno: „Wenn ein Bild heute einfach nur ein in der Zeitung veröffentlichtes Kunstbild wäre, würde es sich um eine normale Episode der kulturellen Information handeln. Das Ungewöhnliche daran ist, dass es morgen bereits ein anderes Bild sein wird, übermorgen wiederum ein anderes und täglich jedes Mal ein anderes. Dies ist eine Form der Kunst, die, anstatt sich zu einem bestimmten Zeitpunkt zu manifestieren, also zu besonderen Gelegenheiten, wie Kunstausstellungen in Galerien, auch zu ungewisser Zeit in einer Tageszeitung erscheinen kann.“ Alle Seiten des Il Manifesto, die Boettis Publikationen beinhalten, wurden später in einem Band gesammelt, den der Künstler binden ließ, und von dem nur eine Kopie existiert.
Dieser wertvolle Artikel, begleitet von Kopien der Zeitung, wurde im Mai 2011 anlässlich der Ausstellung Boetti, Giornopergiorno unter der Kuratorin M. Teresa Roberto bei der Fondazione per l’arte Moderna e Contemporanea CRT in Turin gezeigt. „Für Boetti bedeutete das Veröffentlichen seiner Zeichnungen in einer Zeitung – schreibt die Kuratorin Frau Roberti – den Prozess der Vermehrung von Zeichen und Gedanken zu beschleunigen, mit denen er das endgültige Ergebnis jedes künstlerischen Projektes identifizierte. Der Künstler stellte sich folglich den Fragen nach Serialisierung und Wiederholung, während er zur selben Zeit die diaristische Dimension der Zeit erforscht, die durch tägliche Rituale strukturiert ist, in denen sich zeitgenössische Ereignisse und Geschichte treffen.“

Ich benutzte Briefmarken wegen ihrer Farbe, genauso wie ein Künstler einen Pinsel oder Pastell benützt.
Alighiero Boetti

Expertin: Maria Cristina Corsini Maria Cristina Corsini
+39-06-699 23 671

maria.corsini@dorotheum.it

10.06.2015 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 37.500,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-

Alighiero Boetti *


(Turin 1940–1994 Rom)
Ohne Titel, 1978, signiert Alighiero e Boetti, rückseitig signiert, datiert Alighiero e Boetti 1978, Farbstifte, Bleistift, Briefmarke, Fotos, Stempel auf dünnem Karton, 40 x 50 cm, gerahmt, (MCC)

Fotozertifikat:
Archivio Alighiero Boetti, Rom Archiv-Nr. 2304 (11.3.2015)

Provenienz:
Galleria Giuliana de Crescenzo, Rom (rückseitig Etikett)
dort vom heutigen Bestizer erworben
Privatsammlung, Italien

Literatur:
in Il Manifesto, 10. Januar 1981

Zwischen dem 16. Dezember und dem 25. April 1981 veröffentlichte Alighiero Boetti tagtäglich in einer Zeitung, Il Manifesto, entweder eine seiner Zeichnungen, oder ein Bild einer seiner Arbeiten.
Die erste seiner Arbeiten, „Ordine e Disordine” [Ordnung und Unordnung], wurde an seinem Geburtstag (16. Dezember) veröffentlicht. Die letzte, eine Komposition bestehend aus vier Sätzen, die in der Form eines Quadrats arrangiert sind, wurde in demselben Jahr am 25. April publiziert. In einer Einleitung zu dieser Arbeit schrieb der Kritiker Giambattista Salerno: „Wenn ein Bild heute einfach nur ein in der Zeitung veröffentlichtes Kunstbild wäre, würde es sich um eine normale Episode der kulturellen Information handeln. Das Ungewöhnliche daran ist, dass es morgen bereits ein anderes Bild sein wird, übermorgen wiederum ein anderes und täglich jedes Mal ein anderes. Dies ist eine Form der Kunst, die, anstatt sich zu einem bestimmten Zeitpunkt zu manifestieren, also zu besonderen Gelegenheiten, wie Kunstausstellungen in Galerien, auch zu ungewisser Zeit in einer Tageszeitung erscheinen kann.“ Alle Seiten des Il Manifesto, die Boettis Publikationen beinhalten, wurden später in einem Band gesammelt, den der Künstler binden ließ, und von dem nur eine Kopie existiert.
Dieser wertvolle Artikel, begleitet von Kopien der Zeitung, wurde im Mai 2011 anlässlich der Ausstellung Boetti, Giornopergiorno unter der Kuratorin M. Teresa Roberto bei der Fondazione per l’arte Moderna e Contemporanea CRT in Turin gezeigt. „Für Boetti bedeutete das Veröffentlichen seiner Zeichnungen in einer Zeitung – schreibt die Kuratorin Frau Roberti – den Prozess der Vermehrung von Zeichen und Gedanken zu beschleunigen, mit denen er das endgültige Ergebnis jedes künstlerischen Projektes identifizierte. Der Künstler stellte sich folglich den Fragen nach Serialisierung und Wiederholung, während er zur selben Zeit die diaristische Dimension der Zeit erforscht, die durch tägliche Rituale strukturiert ist, in denen sich zeitgenössische Ereignisse und Geschichte treffen.“

Ich benutzte Briefmarken wegen ihrer Farbe, genauso wie ein Künstler einen Pinsel oder Pastell benützt.
Alighiero Boetti

Expertin: Maria Cristina Corsini Maria Cristina Corsini
+39-06-699 23 671

maria.corsini@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst, Teil 1
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 10.06.2015 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.05. - 10.06.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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