Lot Nr. 708


Adolf Luther *


Adolf Luther * - Zeitgenössische Kunst, Teil 1

(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
“2 Brennpunkte”, rückseitig betitelt, signiert, datiert Luther 68, zwei Lagen von je 16 quadratischen konkaven Hohlspiegeln, silber mit abgerundeten Ecken (je 17 x 17 cm, über je 35 x 35 cm) auf schwarz gefasster Holzplatte in Aluminiumrahmen mit Plexiglasscheibe, 149 x 149 x 11 cm, (PS)

Die Arbeit ist in der Adolf-Luther-Stiftung Krefeld mit der Nummer HSP 68/011 verzeichnet.

Provenienz:
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen

„Luther war es, der das Licht als Energie, als energetische Kraft dem Reich der Anschauung erschlossen hat, statt es wie die übrigen Künstler als Quelle der Faszination zu illustrieren und zu mystifizieren. Luther war es, der durch Verwendung von komplexen Spiegel- und Linsensystemen immaterielle, nichtsdestoweniger sichtbare, reale und gleichzeitig schwebende Vor-Bilder - im wortwörtlichen Verständnis - der Lebensrealität schuf, die ein wortloses Staunen erzeugten und auch noch im simulativen Medienzeitalter unserer Tage zu erzeugen vermögen und die Existenz von „parallelen Welten”, die sich der unmittelbaren Wahrnehmung entziehen, vorführten. Luther war es, der nicht allein in seinen Raumgestaltungen die vermeintlich passiven Betrachter in unverzichtbare Mitgestalter verwandelte. [...] Jedes seiner Werke erfordert einen Betrachter in körperlicher und geistiger Beweglichkeit“
(Klaus Honnef in: Adolf Luther, Eine außergewöhnliche Künstlerkarriere, hrsg. Magdalena Broska, Goch 2012, S. 17)

Die „Zwei Brennpunkte“ fordern durch ihre Überlagerung von zwei unterschiedlich großen konvexen Spiegelfeldern eine große Beweglichkeit vom Betrachter, um das gesamte Werk und auch das es umgebende Raumgefüge erfassen zu können. Auf besonders faszinierende Weise wird das Vor-Bild mit Hilfe des Lichts, ähnlich wie bei der camera obscura, die Luther als gedanklichen Ursprung seiner Arbeiten bezeichnet, auf den Kopf gestellt und zudem durch die zwei Spiegel in doppelt verschobener Manier in bzw. an den Raum zurückgegeben. Die Intention Luthers ist es, durch die „Zwei Brennpunkte“ die Existenz des Lichts als von der Materie unabhängige, transoptische und autonome Realität für uns als Betrachter sichtbar zu machen. Die Welt stellt sich hierbei auf den Kopf.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de

10.06.2015 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 68.750,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Adolf Luther *


(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
“2 Brennpunkte”, rückseitig betitelt, signiert, datiert Luther 68, zwei Lagen von je 16 quadratischen konkaven Hohlspiegeln, silber mit abgerundeten Ecken (je 17 x 17 cm, über je 35 x 35 cm) auf schwarz gefasster Holzplatte in Aluminiumrahmen mit Plexiglasscheibe, 149 x 149 x 11 cm, (PS)

Die Arbeit ist in der Adolf-Luther-Stiftung Krefeld mit der Nummer HSP 68/011 verzeichnet.

Provenienz:
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen

„Luther war es, der das Licht als Energie, als energetische Kraft dem Reich der Anschauung erschlossen hat, statt es wie die übrigen Künstler als Quelle der Faszination zu illustrieren und zu mystifizieren. Luther war es, der durch Verwendung von komplexen Spiegel- und Linsensystemen immaterielle, nichtsdestoweniger sichtbare, reale und gleichzeitig schwebende Vor-Bilder - im wortwörtlichen Verständnis - der Lebensrealität schuf, die ein wortloses Staunen erzeugten und auch noch im simulativen Medienzeitalter unserer Tage zu erzeugen vermögen und die Existenz von „parallelen Welten”, die sich der unmittelbaren Wahrnehmung entziehen, vorführten. Luther war es, der nicht allein in seinen Raumgestaltungen die vermeintlich passiven Betrachter in unverzichtbare Mitgestalter verwandelte. [...] Jedes seiner Werke erfordert einen Betrachter in körperlicher und geistiger Beweglichkeit“
(Klaus Honnef in: Adolf Luther, Eine außergewöhnliche Künstlerkarriere, hrsg. Magdalena Broska, Goch 2012, S. 17)

Die „Zwei Brennpunkte“ fordern durch ihre Überlagerung von zwei unterschiedlich großen konvexen Spiegelfeldern eine große Beweglichkeit vom Betrachter, um das gesamte Werk und auch das es umgebende Raumgefüge erfassen zu können. Auf besonders faszinierende Weise wird das Vor-Bild mit Hilfe des Lichts, ähnlich wie bei der camera obscura, die Luther als gedanklichen Ursprung seiner Arbeiten bezeichnet, auf den Kopf gestellt und zudem durch die zwei Spiegel in doppelt verschobener Manier in bzw. an den Raum zurückgegeben. Die Intention Luthers ist es, durch die „Zwei Brennpunkte“ die Existenz des Lichts als von der Materie unabhängige, transoptische und autonome Realität für uns als Betrachter sichtbar zu machen. Die Welt stellt sich hierbei auf den Kopf.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
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petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst, Teil 1
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 10.06.2015 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.05. - 10.06.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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